Sie sind ein eigener Schlag, die Bauern. Als erste Menschen haben sie Kultur erzeugt, Agrikultur. Von jeher ernähren sie uns alle mit ihrer Hände, Kühe und Maschinen Arbeit. Ob sie frei waren oder leibeigen, stets waren sie abhängig von den Launen der Natur, des Marktes und der Politik. Soziale Segnungen wie der freie Sonntag oder die Fünf-Tage-Woche blieben ihnen versagt, aber nicht der Stolz aufs eigene Land und die eigene Gestaltungskraft.
Erregt man ihren Zorn, so reagieren sie rabiat. So war es vor 500 Jahren im Deutschen Bauernkrieg und so ist es heute, wenn deutsche Landwirte mit ihren Riesentreckern am Kanzleramt in Berlin auffahren. In einer reich bestückten literarischen Revue fängt der Frankfurter Theatermacher Michael Quast das Bauernleben ein – mit antiken Gedichten ebenso wie mit Klagen aus der Luther-Zeit oder lieblichen Liedchen aus der Zeit der Romantik.
Nicht fehlen dürfen natürlich monströse EU-Verordnungen und der Hinweis auf Schäden, die eine verfehlte Agrarpolitik mitunter anrichtet. Doch ewig gelten die Bauernregeln: Wenn´s an Karfreitag schneit, ist Ostern nicht mehr weit.
Literarische Soirée und Solo-Performance
Foto: Eva-Maria Schmidt / Literarischer Frühling