Waiting for Tom
nennt sich eine Tübinger Band, die sich stilistisch der Musik von Tom Waits und
anderer Größen aus Jazz, Blues und Chanson verschrieben hat. Die bunte Mischung
ihres Programms gleicht einer musikalischen Reise durch verschiedene Genres und
unterschiedliche Epochen ohne Berührungsängste und ohne Rücksicht auf
irgendwelche Schubladen. Sie lässt sich wohl am besten mit
dem atmosphärischen Begriff „Raubein-Jazz“ erfassen, den ein Journalist nach
einem Waiting for Tom-Konzert vergab. Es kann dem Hörer neben Werken von
Tom Waits noch so ziemlich alles begegnen, was zu fortgeschrittener Stunde in
einer Bar irgendwo auf der Welt erklingt oder schon einmal erklungen ist:
Jazz-Standards von Duke Ellington oder Oscar Peterson, bluesige Klagelieder,
die man von Eric Clapton oder gar ACDC kennt und dazu den einen oder anderen
Ragtime, wie man ihn zu Anfang des vorigen Jahrhunderts in rauchigen Kneipen zu
hören bekam.
Dirk Amon (Kontrabass/Gesang), Matthias Reimold (Klavier/Saxophon) und
Philip Flottau (Schlagzeug) machen seit über 30 Jahren zusammen Musik. Während
ihrer Schulzeit in Stuttgart gründeten sie gemeinsam eine Jazzband, die sich
fleißig vom Dixieland in den Modern-Jazz vorarbeitete und sie auch über die
Schulzeit hinaus miteinander verband. Nachdem es die meisten Mitglieder dieser
Formation im Laufe der Zeit in alle Himmelsrichtungen zerstreut hatte, setzten
sie ihren musikalischen Weg als Trio fort, wählten Tübingen als ihren Standort
und warten seitdem in unregelmäßigen Abständen mit ihren gesammelten
Jazz-Erfahrungen im Gepäck auf Tom.
„Der Waits“ hat sich zwar bisher noch nie
persönlich blicken lassen, dennoch ist er bei jedem Konzert der Drei
gegenwärtig: Durch seine
bekannten wie auch weniger bekannten Kompositionen, vor allem aber in Dirk Amons Stimme, die mit
rauer Dramatik, einiger Blues-Melancholie, aber auch mit viel Humor immer
wieder das Publikum in ihren Bann zieht und über die ein Kritiker schrieb: „
Sollte sie beschrieben werden müssen, würden einem nur negativ klingende,
Geräusche erzeugende Gegenstände einfallen. Aber damit wäre dieser sonoren,
sogar sanft melodischen Stimme Unrecht getan. Sie klingt wie Tom Waits, sie
klingt wie Eric Clapton, wie Duke Ellington oder wie ein Jacques Brel, der zu
viele amerikanische Knötchen auf den Stimmbändern hat.“