Die Jubiläumsedition des Morgenland Festival Osnabrück widmet sich mit einem Blick nach vorn der jungen Generation. Aber natürlich wollen wir auch „20 Jahre Morgenland“ feiern!
So eröffnen wir das Festival mit Mitgliedern zweier Ensembles, die im Rahmen des Festivals entstanden sind – und vielen langjährigen Weggefährten.

Das Morgenland Chamber Orchestra wurde 2009 gegründet. Es vereint Musikschaffende aus Iran, Irak, Syrien, dem Libanon, Aserbaidschan und der Türkei sowie dem Osnabrücker Symphonieorchester. Es hat mit Alim Qasimov, Jivan Gasparyan, Kinan Azmeh, Maias Alyamani und vielen anderen gespielt. Weit über 10 Millionen Menschen weltweit haben die Konzertmitschnitte des Orchesters online erlebt.

Die Morgenland All Star Band fasziniert seit 2012 mit einem globalen Soundgeflecht aus traditionellen Klängen, Jazz und Rock. Die Band vereint herausragende Musikpersönlichkeiten Westasiens mit europäischen Jazzgrößen. Sie begeisterte im Bimhuis in Amsterdam ebenso wie im Berliner Pierre Boulez Saal, in der Philharmonie von Almaty, im Saygun Culture Center in Izmir wie auf einer Tour durch China.

Ibrahim Keivo – Gesang
Dima Orsho – Gesang
Kinan Azmeh – Klarinette
Moslem Rahal – Ney
Maias Alyamani – Violine
Frederik Köster – Trompete

Morgenland All Star Band
Morgenland Chamber Orchestra

Naci Özgüç – Leitung


Foto: Andy Spyra

Samer Saem Eldahr alias Hello Psychaleppo stammt aus einer der musikalisch und kulturell reichsten Städte der Levante, dem syrischen Aleppo. Aufgrund des Bürgerkrieges musste Psychaleppo seine Heimatstadt verlassen und lebt heute in den USA und der Türkei. Er setzt Melodien der Beduinenmusik und populärer arabischer Musik in ein Spannungsfeld mit modernen westlichen Klängen wie Dubstep, Electro und Industrial. Losgelöst von Genregrenzen führt;hrt er sein Publikum in experimentelle Klangwelten. Sein erstes Album, „Gool Lʼah“ (2013) gilt als Geburtsstunde des „Electro-Tarab“.

Die Lichtgestaltung des Abends liegt in den Händen von Philip Geist. Der Lichtkünstler hat nicht nur klassische Konzertsäle wie die Elbphilharmonie Hamburg oder das Konzerthaus Berlin bespielt, sondern auch die Christusstatue von Rio de Janeiro, den Kölner Dom, den königlichen Thron in Bangkok, den Azadi-Turm in Teheran und unzählige andere Orte weltweit.

Die Veranstaltung ist nicht bestuhlt.

Foto: Christian Schuller

Den zweiten Teil des Abends gestalten zwei außergewöhnliche iranische Musikerinnen: die Sängerin und Komponistin Golnar Shahyar und die Cellistin und Komponistin Atena Eshtiaghi.

Golnar Shahyar wurde in Teheran geboren, zog als junge Frau nach Kanada und später zum Studium nach Wien, wo sie bis heute lebt. Sie schreibt Musik für ihre eigenen Ensembles, gastiert in Opernproduktionen ebenso wie in großen Jazzformationen. Geprägt sind ihre Auftritte von außergewöhnlicher Intensität, ihrer phänomenalen Stimme und Bühnenpräsenz.

Atena Eshtiaghi wuchs in Teheran auf und absolvierte eine klassische Musikausbildung. Sie gastierte mit Orchestern ebenso wie mit den iranischen Musikerlegenden Kayhan Kalhor und Mohamad Reza Shajarian. Atena Eshtiaghi komponiert für Theater und Film. Beim diesjährigen DOK.fest München gewann sie den German Documentary Film Music Award.

Golnar Shahyar – Gesang, Klavier
Atena Eshtiaghi – Violoncello

Foto: Tatsiana Tkachova

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

Junges Morgenland: Yerewan
Golnar Shahyar & Atena Eshtiaghi

Den Anfang der Reihe „Junges Morgenland“ macht ein Ensemble aus der armenischen Hauptstadt Jerewan. Es wird zusammengestellt und betreut von Levon Eskenian, dem Gründer und Leiter des international gefeierten Gurdjieff Ensembles. Auf dem Programm stehen traditionelle armenische Musik sowie Kompositionen von Komitas Vardapet. Der Priester, Komponist und Musikwissenschaftler gilt gleichermaßen als Bewahrer des armenischen musikalischen Erbes und Begründer der modernen klassischen armenischen Musik.

Tatev Hakobyan – Kanun, Gesang
Gagik Hakobyan – Duduk
Eric Oganisyan – Kamanche
Davit Sayadyan – Oud
Aren Baghdasaryan – Dhol

Levon Eskenian – Leitung

Foto: Andy Spyra

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

Junges Morgenland: Nazareth
Tora Collective

Petros Klampanis, auf der griechischen Insel Zakynthos geboren, hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Komponist und Bassist gemacht. Heute lebt er abwechselnd in Athen und New York und konzertiert weltweit mit Persönlichkeiten wie Jaques Morelenbaum, Arooj Aftab, Anoushka Shankar, Snarky Puppy, Dimitra Maria Farantouri und vielen anderen. Als Bandleader hat er fantastische Produktionen veröffentlicht.

Beim Morgenland Festival Osnabrück präsentiert Klampanis sein „Tora Collective“. Tora ist das griechische Wort für „jetzt“. Zusammen mit seinem Ensemble schlägt Klampanis eine Brücke von traditioneller griechischer Musik zum Jazz. „Ich wollte reflektieren, was griechische Musik und Kultur der Welt zu bieten haben", sagt er selbst. Das Ergebnis seiner Reflektionen hat Publikum wie Kritik weltweit begeistert.

Areti Ketime – Gesang
Thomas Meleteas – Oud
Kristjan Randalu – Klavier
Petros Klampanis – Bass
Ziv Ravitz – Schlagzeug

Foto: Yannis Bournias

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

Über mehrere Jahre unterhielt das Morgenland Festival Osnabrück einen Musikschulaustausch zwischen dem Polyphony-Konservatorium in Nazareth und der Musik- und Kunstschule Osnabrück. Kinder und Jugendliche aus Nazareth und Osnabrück musizierten gemeinsam und lernten ihre jeweiligen Lebenswelten kennen. Manch einer erinnert sich vielleicht noch an die fantastischen jungen Musikschaffenden die so nach Osnabrück kamen. Ein junger, damals etwa 10-jährige Yamen Saadi ist mittlerweile Konzertmeister der Wiener Staatsoper ...
Im Rahmen unserer „Junges Morgenland“-Reihe freuen wir uns auf das Ensemble „Takht Sharqi“ des Beit Almusica Konservatoriums, das sich auf klassische arabische Musik sowie neue Kompositionen arabischer Komponierender konzentriert. Es besteht aus fünf palästinensischen Musikerinnen und Musikern, von denen die meisten Absolvierende des Beit-Almusica-Konservatoriums sind und aus Nazareth, Shefa-Amr und anderen Städten in Galiläa stammen. Das Programm kuratiert der Komponist, Oud- und Buzuqspieler Amer Nakhleh.

Hala Zayed – Violin (Kamandja)
Nawras Toameh – Kanun
Taiseer Elias – Oud
Haiman Sleiman – Perkussion
Sohail Kanaan – Violoncello

Foto: Beit Almusica

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

Junges Morgenland: Damaskus
Tigran Hamasyan

Armenien ist nicht nur die älteste christliche Nation der Welt – der Legende nach ist die Arche Noah auf dem heiligen Berg Ararat gestrandet. Das Land im Kaukasus hat etliche großartige Musikerinnen und Musiker hervorgebracht.

Einer der absoluten Stars ist der junge Pianist Tigran Hamasyan. Er gilt als einer der markantesten Jazz-meets-Rock-Pianisten seiner Generation, ein Klaviervirtuose, der kraftvolle Jazzimprovisation und progressiven Rock nahtlos mit der reichen folkloristischen Musik seiner Heimat verbindet. Hamasyan wurde 1987 in Gyumri in ein musikalisches Elternhaus geboren. Mit drei Jahren begann er Klavier zu spielen, im Alter von elf Jahren trat er bei Festivals und Wettbewerben auf. 2003 gewann Hamasyan den Klavierwettbewerb des Montreux Jazz Festivals. Sein Debütalbum „World Passion“ veröffentlichte er 2004 im Alter von siebzehn Jahren. Im folgenden Jahr gewann er die renommierte Thelonious Monk International Jazz Piano Competition.

Übrigens: „Ich hatte einen fantastischen Lehrer namens Vahagn Hayrapetian“ schwärmte Hamasyan. Hayrapetian können Sie am 10. August in einem Konzert gemeinsam mit dem syrischen Ney-Virtuosen Moslem Rahal und dem italienischen Saxophonisten Luigi Grasso erleben.

Tigran Hamasyan – Klavier

Foto: Jean Baptiste Millot

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

Besonders wichtig im Rahmen der Reihe „Junges Morgenland“ ist uns dieser Abend mit jungen Nachwuchstalenten aus der syrischen Hauptstadt Damaskus.

Das dortige Higher Institute of Music ist die einzige Musikhochschule des Landes und war über viele Jahre ein sehr lebendiger Ort. Seit Ausbruch des Bürgerkrieges im Jahre 2011 hat das Land extremes Leid erlebt. Hinzu kommt für die jungen Studierenden eine starke Isolation. Es gibt keine deutsche Botschaft, kein Konsulat mehr in Syrien. Visa-Anträge können nur über die Botschaft in Beirut gestellt werden und haben sehr wenig Hoffnung auf Erfolg.

Mohannad Nasser, gefeierter Oud-Virtuose und bereits mehrfach zu Gast beim Morgenland Festival Osnabrück, hat das junge Ensemble zusammengestellt. Über das Programm schreibt er: „Das Ensemble wird traditionelle Instrumentalmusik aufführen, die von syrischen Komponisten in den letzten zehn Jahren geschrieben wurde. Dieses musikalische Erbe ist durch den anhaltenden Konflikt beschädigt worden und fast verloren gegangen. Wir freuen uns, es in diesem Konzert mit Ihnen zu teilen".


Taima Nassr – Kanun
Osama Abosaada – Oud
Mohamad Namik – Violoncello
Omran Abou Yahya – Perkussion

Foto: Andy Spyra

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

„Das Programm ,Al Hamra‘ ist eine musikalische Reise, die in dem Moment begann, als ich Syrien verließ. Der Name des Albums spiegelt eine versteckte Transaktion zwischen zwei Orten wider, die mich inspiriert haben. Die Al-Hamra-Straße im Libanon, die ich – als Zeuge des Krieges – als Symbol für Pluralismus und Vielfalt sah. Und die Burg Al Hambra in Granada, ein Zeichen des arabischen kulturellen Einflusses in Spanien und Europa. Zwischen den beiden Al Hamras wurde dieses Programm geboren, das drei musikalische Welten vereint: die arabische Musik, Flamenco und Jazz …“, beschreibt Nasser sein persönliches Werk.

Mohannad Nasser – Oud, Gesang, Komposition
Albert Sanz – Klavier
Sergio Martinez – Perkussion
Peter Somos – Schlagzeug
Masa Kamaguchi – Bass
Gast: Basma Jabr – Gesang

Foto: Anna Sur

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

Duo Gardân
Mohannad Nasser Ensemble & Basma Jabr

Die junge iranische Oud-Virtuosin und Komponistin Yasamin Shahhosseini hat das Publikum beim Morgenland Festival Osnabrück bereits mehrfach begeistert, sei es solistisch, im Zusammenspiel mit Kayhan Kalhor oder mit der Morgenland All Star Band. Die Preisträgerin des renommierten Aga Khan Music Awards hat in den vergangenen Jahren eine beispiellose Karriere gemacht. Zum Festivaljubiläum kehrt Shahhosseini zusammen mit dem Sänger Mehdi Emami als Duo Gardân nach Osnabrück zurück. Beide entstammen dem Umfeld der klassischen Musik Persiens und begeistern sich für Begegnungen mit anderen Traditionen innerhalb der Welt der modalen Musik.

Yasamin Shahhosseini – Oud
Mehdi Emami – Gesang, Rahmentrommel

Foto: Amir-Arabi

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

ROBIN SCHULZ – von den größten Festivals dieser Welt auf die Schlosswiese Moosburg!

Special Guest: Glockenbach & Cyril

Milliarden Streams, mehr als 500.000 Instagram Follower, mehr als 1,5 Millionen Facebook Fans und unzählige Gold, Platin und Diamantauszeichnungen in über 30 Ländern – das ist Robin Schulz. Am 21.07.2024 steigt die Party des Jahres. Mit Hits wie „Sugar“, „Sun goes down“, „Waves“ und „Prayer in C“ wird er die Schlosswiese Moosburg zum Beben bringen und für Momente sorgen die ihr so schnell nicht mehr vergessen werdet.

Die Brüder Hasan und Rami Nakhleh wuchsen auf den Golanhöhen auf. Unter dem Namen TootArd haben sie auf ihre ganz eigene Art den Sound, zu dem man in den 1960er und 1970er Jahren in Kairo, Damaskus oder Beirut getanzt hat, wiederbelebt und damit eine große Fangemeinde erobert.
Im Rahmen des Morgenland Festival Osnabrück treffen sie erstmals auf die syrische Sängerin Lynn Adib. Adib hat arabische Musik in Damaskus und Jazz in Paris studiert und zwischen 2018 und 2022 drei hochgelobte Alben veröffentlicht.
Der Schwerpunkt des Programmes liegt auf Stücken, in denen die arabische elektrische Orgel (ja, es gibt "Oriental Keyboards"!) und die Gitarre im Vordergrund stehen, zwei Instrumente, die den unverwechselbaren Klang und die Stimmung der arabischen Musik in diesen pulsierenden Jahrzehnten entscheidend prägten. "Dieser musikalische Abend soll die Kluft zwischen den Generationen überbrücken und eine neue Wertschätzung für das kulturelle und musikalische Erbe fördern, das in diesen vergessenen Juwelen steckt ...," so Hasan Nakhleh.

Lynn Adib – Gesang
Rami Nakhleh – Rhythmus, Bass
Hasan Nakhleh – E-Gitarre, Keyboard

Foto: M.Rifo / Andrin Fetz

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.

Der Trompeter, Komponist und Produzent Milad Khawam studierte klassische und arabische Musik in seiner Heimatstadt Damaskus. 2015 kam er nach Berlin und ist seitdem fester Bestandteil der Berliner Musikszene. Khawam begeistert sein Publikum als Solist mit Orchestern ebenso wie beim XJazz Festival Berlin oder dem legendären Fusion Festival. „Funeral on the Moon“ entstand während eines einmonatigen Rückzugs in einen Wald, in dem das Mondlicht und die Stille der Bäume ihn umhüllte. Inspiriert von der friedlichen Einsamkeit verbindet Khawam nahtlos Trompete, Klavier und elektronische Beats, jeder Ton ist eine Hommage an die flüchtigen Momente des Lebens.

Milad Khawam – Trompete, Klavier, Electronics

Foto: Montecruz

Für diese Veranstaltung ist ein Kombi-Ticket erhältlich.