Es muss so gewesen sein, er muss tatsächlich im Stall an der Krippe gestanden haben.
So wie Guildo Horn einem Weihnachten erklärt, kann es nur so sein, dass er mit dem Jesuskind auf du ist, weil er - der König des hingebungsvollen Singens - mit den drei anderen Königen zum Stall gelaufen kam und — alle bestrumpft, versteht sich — angeklopft hat und eingetreten ist … und dann?
Sind die beiden, das Kind in der Krippe und der König des Klamauks, die dicksten Freunde geworden, es muss so gewesen sein, Weihnachten mit Guildo lässt sich nicht anders vorstellen als: Kommt herbei, öffnet eure Herzen und freuet euch!
Was möglich wird dank orthopädischer Strümpfe, die Band heißt so, weil sie es möglich macht, herbei zu laufen: "orthos" und "paideia" heißt so viel wie "richtige Kindererziehung". Sie beginnt da, wo die Krippe steht, Guildo hat das alles ja mal studiert.
Seitdem werden wir alle einmal im Jahr wie die Kinder und nehmen von allem zu viel: zu viel Zucker, zu viel Farbe, zu viel Kostüm. Und fangen an, mit dem Singen zu beginnen: zu viel falsch, zu viel laut, alles richtig. Und dann, zwischen Zuckerguss und echtem Schweiß, plötzlich dieser stille Moment, eine Wahrheit tut sich auf, sie flüstert einem zu: dass es stimmt, dass es tatsächlich alles stimmt. Das Leben, die Liebe und die weit geöffneten Arme. Sowas hat nur, wer es geschenkt bekommen hat.
Guildo hat, Guildo schenkt.
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