Es begann 1999 in Wetzlar: Zur Wiedereröffnung des Lotte-Hauses, dem Elternhaus der Charlotte Buff, der Goethe im Werther ein literarisches Denkmal setzte, wurde Schauspieler André Eisermann gebeten, aus "Die Leiden des jungen Werther zu lesen. Zusammen mit dem Pianisten und Komponisten Jakob Vinje entwickelte Eisermann eine Spoken Word Performance zu Goethes Sturm und Drang-Meisterstück: Über den zarten Kompositionen Vinjes stürzt sich Eisermann in Werthers Worte und Gedanken und in die unerwiderten Gefühle gegenüber Lotte. Durch Eisermanns Interpretation werden Goethes Worte lebendig und eins deutlich: Die Liebe, und das Leiden an ihr, sind eine zeitlose Angelegenheit.
Eigentlich als einmalige Veranstaltung geplant, wurde die Performance des vielfach ausgezeichneten Kaspar Hauser-Schauspielers ein Publikumshit: Mehr als 800 Mal haben Eisermann und Vinje in den vergangenen Jahren ihr Programm gespielt und bei BMG Wort ein Hörbuch veröffentlicht.
Pressestimmen:
"Eisermann, Ausnahmetalent mit der besonderen Fähigkeit zur Gestaltung komplexer Charaktere (Kaspar Hauser, Schlafes Bruder), nimmt sich des Werther mit Leib und Seele an: Das kommt körperlicher Schwerstarbeit gleich, zweimal ist Eisermann nass geschwitzt. Die Musik: Einfühlsam, romantisch, verstörend. Starke Gefühle, hochemotionale Gesten. Eisermann und Vinje begeisterten am Samstagabend rund 450 Zuhörer und lassen das Publikum über weite Strecken schier atemlos verharren. Großes Kino für den Kopf."
(Gießener Allgemeine)
"Wenn die Liebe im Wahnsinn endet. André Eisermann fasziniert beim Kulturklub. Bei André Eisermann liegen Genie und Wahnsinn ganz dicht beieinander. Wie der Schauspieler am Samstag im Bündheimer Schloss Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ in einer sogenannten „Spoken Word Performance“ auf die Bühne brachte, sucht seinesgleichen. Eisermann transportierte eine uralte Geschichte im 250. Jahr nach ihrem Erscheinen in die Gegenwart. Mehr als 700 Mal schon hat er die Geschichte auf die Bühne gebracht, stets live begleitet von der eigens für die Show komponierten Musik von Jakob Vinje am Klavier. Werther steigert sich alsbald in Raserei und Eisermann steigert sich mit. Er ruft, er fleht, er zuckt verzückt, er bricht von Liebeskummer geschüttelt auf dem Stuhl zusammen, im nächsten Moment reißt er die Arme flehend ‘gen Himmel. Der Wahn senkt sich auf ihn und bricht aus Eisermann hervor. Ein Finale im Schweiß Das Publikum spendet Szenenapplaus, ist aber ansonsten mucks mäuschenstill. Eisermann hält die Besucher gefangen. Am Ende bricht dann Begeisterung in lautstarken Ovationen aus, nachdem Eisermann schweiß gebadet den fulminanten Abend beendet."
(WAZ)
„Mit seinen ausladenden Gesten, dem unverhohlenen Hang zu Theatralik, ohne dabei in barocken Kitsch abzudriften, schaffte es Eisermann, der Geschichte einen modernen Anstrich zu geben, fast ist man verführt, das Wort „Rock’n’Roll“ im Zusammenhang mit Eisermanns entfesselter Performance in den Mund zu nehmen. Auf der Bühne wird André Eisermann zu Goethes Werther und interpretiert die leidenschaftlichen Worte eines unglücklich verliebten Mannes mit einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Den Text eines Verzweifelten trägt er auswendig mit einer stimmlichen Kraft vor, als habe er ihn selbst geschrieben und erzähle ihn gerade seinem intimsten Vertrauten. Durch die eigens für die Performance komponierte Musik von Jakob Vinje, der das Programm auf dem Klavier begleitet, empfindet man fast ein wenig Wehmut, wenn das Licht ausgeht und eine brillante Vorstellung ihr Ende findet."
(Wormser Zeitung)
"Liebe und Leid – eine zeitlose Angelegenheit. Liebe, Verzweiflung und Leid bedienen sich einer universellen Sprache, die zeitlos ist. Wann haben Sie das letzte Mal im Theater geweint? Wenn Sie sich André Eisermanns "Die Leiden des jungen Werther" anhören, könnte es passieren. Nach seinen ersten Auftritten konnte er es selbst nicht fassen: Teenies kreischen, heulen Rotz und Wasser, trampeln, applaudieren, fordern Zugaben."
(Berliner Zeitung)
Einlass: 19:00 Uhr