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Stefan Temmingh und Wiebke Weidanz: Royal Music

15.06.2024 / 19:00 Uhr

Haar, Kleines Theater

Mit Wiebke Weidanz, der langjährigen musikalischen Assistentin von René Jacobs und Cembaloprofessorin in Nürnberg, verbindet Stefan Temmingh eine langjährige und tiefe musikalische Freundschaft. Für beide Solisten ist das Duo die ideale Möglichkeit, bis ins letzte Detail differenziert zu musizieren und die virtuosesten, aber auch die intimsten Interpretationen zu gestalten.
Ihre gefeierten Programme sind kammermusikalische Brillanten. Im Duo gastieren die beiden mittlerweile nicht nur in Europa, sondern in Nord- und Südamerika sowie wiederholt in Asien. Jedes Mal aufs Neue berühren, verzaubern und begeistern sie ihr Publikum – ganz egal, ob in einer kleinen Barockkirche oder in einem Kammermusiksaal mit mehreren hundert Zuhörern.
Im Januar 2019 erschien beim Label Accent ihre Duo-CD mit den Blockflötensonaten von G. F. Händel. Die gesanglichen Linien in Händels Musik hörbar zu machen, erfordert weit mehr als reine Fingerakrobatik, sondern zwei Solisten auf Augenhöhe. Nicht umsonst zählen die sechs Sonaten zum klanglich anspruchvollsten und schönsten Repertoire, das die Besetzung Blockflöte und Cembalo geschrieben wurde.

Stefan Temmingh über "Royal Music":

"In der Barockzeit wurden die Musiker entweder von der Kirche oder vom König bezahlt. Freiberufliche Musiker waren sicherlich die Ausnahme. Nun werden Sie sich vielleicht fragen, was dieses Konzert „königlicher“ macht als die meiste weltliche Barockmusik?
Alle drei Händel-Sonaten wurden für den Generalbassunterricht der englischen Prinzessin Anne geschrieben. Wir können davon ausgehen, dass Händel oder eine der Schwestern von Prinzessin Anne Blockflöte spielte und die Prinzessin selbst auf dem Cembalo. Diese Sonaten wurden nicht nur für die Royals komponiert, sondern auch von ihnen gespielt.
Hotteterre selbst spielte im privaten Schlafzimmer des Sonnenkönigs. Offenbar musste er den König unterhalten, als er unter Schlaflosigkeit litt.
Das "Musikalische Opfer" hat seine Wurzeln in der Begegnung zwischen Friedrich II. von Preußen und J. Seb. Bach in Potsdam. Friedrich spielte das Thema und Bach improvisierte darüber eine vierstimmige Fuge.
Anne Danican Philidor enstammte einer französischen Musikerdynastie, die allesamt im Umfeld des Versailler Hofes tätig waren. Wie schon sein Vater trug er den begehrten Titel „Ordinaire de la Musique du Roy“, komponierte für und spielte in der Chapelle Royale Oboe und Blockflöte. Sein Werk in diesem Programm ist die einzige originale französische Blockflötensonate.
Veracini schrieb 12 Sonaten für den Kronprinzen von Sachsen, Friedrich August, der ihn während des Karnevals in Venedig besuchte. Dieser war nach seinem Besuch bei Veracini so von diesem angetan, dass er ihn in Dresden für ein extrem hohes Gehalt anstellte."

Einlass: 18:30

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