von Frederic Roger-Lancan
Die gefeierte Schauspielerin Suzanne steht am Scheideweg ihres Lebens: Ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes, ihrer großen Liebe Julien und ein Jahr, in dem sie alle Rollenangebote abgelehnt hat, wird ihr von Erfolgsregisseur Max eine Traumrolle angeboten. Doch bisher hat sie ausschließlich mit ihrem Mann, ebenfalls einem gefeierten Regisseur, mehr als erfolgreich zusammengearbeitet, bis der Unfalltod sie jäh trennte.
Was wäre, wenn sie die Rolle annimmt? Verrät sie damit ihre große Liebe oder schafft sie damit den Weg zurück ins Leben? Würde die Erinnerung und die Liebe an Julien verblassen?
All diese Fragen quälen Suzanne, die sich vom Rollenangebot geschmeichelt fühlt. Gut, dass sie eine Person hat, mit der sie alles besprechen kann und die ihr auch in dieser schwierigen Situation zur Seite steht: Julien. Als Toter ziemlich lebendig ist er Berater, Ideengeber und Strippenzieher in ihrem Leben.
Mit ihm wehrt sie die amourösen Ambitionen des Obermieters Simon ab, mit ihm an ihrer Seite schreibt sie das angebotene Stück so um, dass sie und Julien es spielbar finden, und mit ihm an ihrer Seite treibt sie Max in den Wahnsinn und Simon fast in die Flucht. Zwar ist Julien nur in ihren Gedanken vorhanden und doch gilt ihre Angst, dass sie, falls sie die Bühne erneut betritt, Julien für immer verliert.
„Noch einen Augenblick“ braucht Suzanne, bevor sie eine Entscheidung trifft, die für immer ihr Leben verändern könnte.
„Noch einen Augenblick“ ist eine gefühlvolle, romantische, aber auch melancholische Komödie, die sich mit Trauer, Abschied, Neubeginn und der großen Liebe beschäftigt. Dem französischen Autor Frederic Roger-Lancan ist mit dieser Komödie ein ans Herz gehendes Theaterstück gelungen, das auf der einen Seite die Liebe feiert, auf der anderen Seite die Wichtigkeit des Neubeginns betont. Kann es eine Komödie über das Trauern geben? Ja, kann es. Denn die Komödie zeigt auch, dass es eine hohe Kunst ist, wieder ins Leben zurückzufinden…
Besetzung:
Suzanne – Simone Essig
Julien – Thorsten Müller
Max – Joachim Krüger
Simon – Daniel Ghasemi
Regie – Sandra Müller
Bühnenbild und Kostüm – Andreas Lemke
Maske – Gjejlane Xhemajli
Technik – Team der Alten Seminarturnhalle
Einlass und Bewirtung ab 18 Uhr
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