Deepfakes mit Soundtracks
Deepfakes sind ein hochaktuelles Phänomen unserer Gegenwart. Gemeint sind künstlich erstellte Medien („synthetische Medien“), bei denen die Stimme oder die äußere Erscheinung einer Person digital verändert werden. So kann man ihr Worte in den Mund legen, die sie nie gesagt hat, oder sie in nie geschehenen Situationen zeigen. Gelegentlich werden Deepfakes zwar für Parodie oder Satire genutzt, etwa wenn Facebook-Chef Mark Zuckerberg in einem viral gegangenen Video offen zuzugeben scheint, wie er unsere Leben kontrolliert. Meistens aber wird mit Deepfakes versucht, im großen Stil zu täuschen und zu manipulieren. Beispiel dafür ist das Video von Anfang 2022, in dem Wolodymyr Selenskyj die ukrainischen Truppen scheinbar dazu auffordert, sich Russland zu ergeben.
Unser Projekt „Propaganda“ erforscht diesen Aufprall von Technologie und Politik. Vier aufstrebende Komponist*innen mit verschiedenen Hintergründen haben vier Stücke für Kammerensemble, Video und Elektronik geschrieben, jedes davon in Kooperation mit Medienkünstler*innen aus dem Master-Studiengang „Experimenteller Film und Medienkunst“ der Universität der Künste Berlin. So erhalten wir vier unterschiedliche Perspektiven auf die Wirkweise des Deepfakes – und sein Potential als eine neue, eigene Kunstform.
Mit Werken von
Yuheng Chen/Maya Masuda, Tamara Miller/Nina Fischer, Uri Kochavi/Elisabeth Scholz
und Sina Fallahzadeh/Juyeong Park
ENSEMBLE RECHERCHE
Anja Clift, Flöte
Eduardo Olloqui, Oboe
Shizuyo Oka, Klarinette
Klaus Steffes-Holländer, Klavier
Christian Dierstein, Schlagzeug
Adam Woodward, Violine
Sofia von Atzingen, Viola
Åsa Åkerberg, Violoncello
Lukas Nowok, Klangregie
Eine Zusammenarbeit mit der Fachklasse experimenteller Film- und Medienkunst der Universität der Künste Berlin.
Dieses Projekt ist Teil eines breit angelegten Vorhabens des Ensemble Recherche, in seiner Saison 2024/25 („What is Real/What is Not“) eine Diskussion über Künstliche Intelligenz und deren Auswirkungen auf Kunst und Kreativität anzustoßen.
Einlass ab 19:30 Uhr