Musikalisch-literarischer Abend - mit Texten von Tucholsky, Ringelnatz und Kästner und Zeichnungen von Ralf Bergner. Neben ihrer konzertanten Tätigkeit als Solisten und in anderen musikalischen Besetzungen spielen sie, Charlie Eitner und Ulrich Maria Kellner, ihre ganz eigene Art im Zusammenklang der Stahlseite und der Nylonseite. Das Ergebnis? Ein außergewöhnlicher und einzigartiger Konzertabend: stilistische Vielseitigkeit und perfektionierte Liebe zum Detail, Performance und Stories zwischen Romantik, Emotion, Virtuosität von groovig bis verträumt, jazzig bis meditativ, unterhaltsam, überraschend und spannend.

Einlass: 19:00 Uhr

Einojuhani Rautavaara: Cantus arcticus
Jean Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47
Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82

Das Baltic Sea Philharmonic wurde 2008 vom Usedomer Musikfestival gegründet und steht für eine Idee, an der festzuhalten heute dringender nötig ist als je zuvor: die kulturelle Zusammengehörigkeit aller zehn Länder des Ostseeraums. Auch in diesem Jahr wird es auf Usedom zu Gast sein und in Peenemünde, einem einstigen Ort des Krieges, der Sehnsucht nach Frieden eine Stimme verleihen.
Die 22-jährige finnische Violinistin Iidamari Ahonen lebt in Berlin. Sie studierte u. a. an der Sibelius-Akademie in Helsinki und an der Universität derKünste Berlin. Wichtige Impulse erhielt sie in Meisterkursen mit Elina Vähälä und Ilja Grubert. Als Solistin konzertierte sie bereits mit dem Finnish
Radio Symphony Orchestra sowie der Tampere Philharmonic. Lidamari Ahonen hat bereits zahlreiche Preise gewonnen und erhält in diesem Jahr den Usedomer Musikpreis.
Joshua Weilerstein zählt zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Der 1987 in den USA geborene Musiker mit litauischen Wurzeln überzeugt durch eine hohe Musikalität und ein feines Gespür für die Programmgestaltung. Er dirigierte bereits renommierte Klangkörper wie das
New York Philharmonic, das London Philharmonic Orchestra, das National Symphony Orchestra in Washington, D.C., und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Einlass ab 18:00 Uhr

Traditionelle Gesänge vom Volk der Inarisamen aus Lappland

Im äußersten Norden Finnlands, jenseits des Polarkreises, liegt die Gemeinde Inari. Hier wurde Anna Margareeta Morottaja geboren. Sie hat die Musiktradition ihres Nomadenvolkes wiederbegründet:
Livđe nennt man diese Gesangskultur der Inarinsamen. Sie schien für immer verloren, bis der Forscher Marko Jouste vor etwa zwanzig Jahren Aufnahmen davon aus den sechziger Jahren in den Archiven des staatlichen finnischen Rundfunks entdeckte. In Usedoms ältester Kirche stellt Anna Morottaja auch die Kunst des Joiks vor – eine samische Gesangsform, die Menschen, Orte oder Stimmungen klanglich lebendig werden lässt.

Mozart Piano Quartet
Mark Gothoni (Violine)
Hartmut Rohde (Viola) und
Peter Hörr (Violoncello)
Paul Rivinius (Klavier)

Jean Sibelius: Klavierquartett c-Moll
Ilmari Hannikainen: Klavierquartett op. 2
Johannes Brahms: Klavierquartett g-Moll op. 25

Wien verbindet alle drei Komponisten dieses Abends. Jean Sibelius studierte dort, sein Zeitgenosse Ilmari Hannikainen später auch. Ihre Klavierquartette markieren zeitlich Anfang und Ende des Jugendstils mit seiner träumerischen Eleganz. Und zugleich sind sie beides Jugendwerke der Komponisten – genau wie das Klavierquartett op. 25 von Johannes Brahms, der mit diesem Einstand in Wien bewies, dass man in der Kammermusik auch Csárdás tanzen kann.

Grand Trio Vilnius
Daila Kuznecovaitė (Violine)
David Geringas (Violoncello)
Petras Geniušas (Klavier)

Jean Sibelius: Klaviertrio C-Dur („Lovisa“)
Jean Sibelius: Malinconia op. 20
Johannes Brahms: Klaviertrio G-Dur nach dem Streichsextett op. 36, bearbeitet von Theodor Kirchner

Zum ersten Mal in der Geschichte des Usedomer Musikfestivals ist das Grand Trio Vilnius zu Gast, das unser Festivalstammgast David Geringas in seiner Heimatstadt gegründet hat. Die drei Freunde bringen ein Klaviertrio mit, das Jean Sibelius als Jugendlicher für sich und seine Geschwister geschrieben hat: Erinnerung an unbeschwerte Sommertage später Schulzeit.

Anna Morottaja ist eine überragende Sängerin und politische Aktivistin des Volkes der Inarisamen aus
Nordlappland. Sie pflegt nicht nur deren traditionelle Gesangskultur. Sie war von 2012 bis 2015 auch Mitglied des samischen Parlaments und gehörte dem samischen Sprachausschuss an. Zudem übernahm sie den Vorsitz im Sprachrat des samischen Parlaments. Auf internationalen Konferenzen warnt Anna Morottaja immer wieder vor den Folgen des Klimawandels für die traditionelle Lebensweise ihres Volkes. Für ihre Reise nach Usedom bestand sie darauf, auf Flüge zu verzichten, um emissionsarm von Nordlappland nach Vorpommern zu kommen. Warum das so wichtig ist, wird sie hier im Gespräch mit dem estnisch-finnischen Komponisten und Essayisten Jüri Reinvere darlegen.

Jean Philippe Rameau: Ouvertüre zum Ballett Pygmalion RTC 52
Johann Sebastian Bach: Passacaglia und Fuge c-Moll BWV 582
Franz Schubert: Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810, 4. Satz: Presto
Franz Liszt: Étude d'exécution transcendente Nr. 10, Appassionata
Per Nørgård: Anatomic Safari
Camille Saint-Saëns: Danse Macabre

Das Akkordeon ist ein Instrument der unbegrenzten Möglichkeiten, sagt Radu Ratoi. Was es alles kann, wird er in diesem Konzert zeigen. Er wurde 1998 in Chișinău in der Republik Moldau geboren und studierte an der Königlichen Musikakademie in Kopenhagen. Mehr als 60 Preise hat er in seinen 26 Lebensjahren bereits gewonnen, zuletzt den Wettbewerb Young Concert Artists in New York, mit dem das Usedomer Musikfestival seit seinen Anfängen zusammenarbeitet.

Sahad, gegründet vom Sänger Sahad Sarr, verbindet auf beeindruckende Weise Malian Blues, Afrobeat, Rock und Jazz. So entsteht eine ganz eigene Musik, die tief in den musikalischen Traditionen des Senegal verwurzelt ist. Die international anerkannte Band hat nicht nur die Grenzen Afrikas überschritten, sondern wurde auch bereits in Europa, Nordamerika und Nordafrika gefeiert. Für das Konzert beim Usedomer Musikfestival wird die Band mit Musiker:innen des Baltic Sea Philharmonic zusammenarbeiten. In mehreren gemeinsamen Workshops soll so der musikalische Austausch zwischen dem globalen Süden und der Ostseeregion klanglich erlebbar werden.

10 – 17 Uhr, Treffpunkt: Ev. Kirche, Seebad Ahlbeck
Stationen: Liepe, Mellenthin, Benz, Schloss Stolpe

Usedom hat Strand und Wald, Meer und Seen, Felder, Weiden und Sümpfe. Zugleich ist die Insel eine uralte Kulturlandschaft. Das Hinterland Usedoms ist viel länger besiedelt gewesen als die Küste. Bis zu achthundert Jahre alte Kirchen und malerische Schlösser legen davon Zeugnis ab. In einer geführten Reise im klimatisierten Bus kann man Usedom abseits der Strände erleben und an jeder Station ein kleines Konzert hören.

Vertrauen fassen, sich fallen lassen, in die Musik versinken – in diesem Konzert geht es ganz allein ums Hören, nicht mehr ums Sehen und Gesehenwerden. Im Liegen, bei gedämpftem Licht gibt es eine Kombination aus klassisch inspirierten Instrumentalklängen, Improvisationen, sphärischen Soundlandschaften und den sanften Melodien finnischer Wiegenlieder. Sie schaffen eine Atmosphäre zum Träumen und Entspannen.

Plattdüütsches mit Witz & Charme - Authentisch und alles unter dem „Oberdeck“ der plattdeutschen Sprache, so präsentiert sich der auf Usedom geborene Otto v. Ossen! Mit neuem, anderem Blick auf Heimatliebe lässt er die Zuhörer an seinen „nordischen“ Erinnerungen hautnah teilhaben. Freundlich, leicht und weltoffen, ohne Pathos, aber mit Seele und einem Augenzwinkern! Songwriting, handgemacht und hörenswert, nicht nur für Kenner und Liebhaber des Nordens! Da darf man(n)/Frau gespannt PLATT sein. 

Einlass: 19:00 Uhr

TANELI TURUNEN (Gesang), VALENTIN BUTT (Bajan),
JONAS MÜLLER (Klavier), ALVARO PARRA (Geige) ,
LARS KARLIN (Posaune) und ESKO LAINE (Kontrabass)

Wenn der Tango aus Argentinien stammt – dann hat er in Finnland ein zweites Zuhause gefunden. Dort, wo die Sommernächte nicht enden und das Herz manchmal schwer wird vom Licht, hat sich der Tango zu einer eigenen, melancholischen Kunstform entwickelt: voller Tiefe und tänzerischer Eleganz. Esko Laine, Solo-Kontrabassist der Berliner Philharmoniker, widmet sich mit großer Hingabe dem Tango seiner finnischen Heimat. In Tango Finlandés bringt er finnische und internationale Tangos zum Klingen, die Geschichten von Sehnsucht und Liebe erzählen.