19.15 Uhr Einführung in das Stück
Der Pakt mit dem Teufel – Schauspiel mit Musik nach dem Roman von Klaus Mann
Bearbeitung von Kai F. Schrickel
Neues Globe Theater Potsdam
Mephisto, 1936 im Exil geschrieben, wird als Schlüsselroman über den Schauspieler Gustaf Gründgens angesehen. Es handelt sich aber, laut Mann, „um kein Portrait, sondern um einen symbolischen Typus“: Ein Schauspieler im Konflikt zwischen Karriere und Gewissen. Die Verfilmung mit Klaus-Maria Brandauer erhielt 1981 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Erzählt wird die (fiktive) Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, von 1926 am Hamburger Künstlertheater bis zum Jahre 1936, als dieser es zum gefeierten Star des sogenannten Dritten Reiches gebracht hat und zum Intendanten des Berliner Staatstheaters ernannt wird.
Höfgen, der sich erst spät mit den Machthabern des Nationalsozialismus arrangiert und im Ensemble offen den Konflikt mit seinem Nazi-Kollegen Hans Miklas sucht, flüchtet zunächst nach Paris. Lotte Lindenthal, die Frau des „Fliegergenerals“ und Ministerpräsidenten, selbst eher eine mittelmäßige Schauspielerin, wünscht sich Höfgen jedoch als Partner für ihr Berliner Debüt am Staatstheater und kann ihren Mann, „den Dicken“, überreden, Höfgen zurück nach Berlin zu holen.
Als leidenschaftlicher Schauspieler, dem die Rolle des Mephisto in Goethes Faust wie auf den Leib geschnitten ist, erkennt der Opportunist Höfgen erst viel zu spät, dass er tatsächlich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Fast alle Menschen, die ihm etwas bedeuten, wird er bei diesem freien Fall in den moralischen Abgrund verlieren: seine Geliebte Juliette, seine Frau Barbara, seinen kommunistischen Freund Otto. Einzig die Schauspielerin und Seelenverwandte Nicoletta wird zu ihm halten, mit der er eine Zweckehe eingegangen ist, um der Verfolgung wegen seiner sexuellen Neigungen zu entgehen. Am Ende ist Hendrik zu einem „Affen der Macht“ geworden, zu einem „Clown zur Zerstreuung der Mörder“. Ein Schauspieler, zerrissen zwischen Karriere und Gewissen. Gipfelnd in dem berühmten Satz:
„Ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher Schauspieler!“
Das Neue Globe Theater wird „Mephisto“ revuehaft als „Tanz auf dem Vulkan” im Zerrspiegel eines politischen Kabaretts der 1920/30er Jahre mit Livemusik und Conferencier auf die Bühne bringen.
Karten 21 € / 18 €, Schüler/Studenten 5 €
Foto: Philipp Plum
19.15 Uhr Einführung in das Stück im kleinen Saal. Dauer ca. 2 Stunden, 10 Minuten incl. Pause.