EXTRAWURST
Schauspiel in zwei Akten von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob.
Eigentlich ist es nur eine Formsache: Die Mitgliederversammlung eines Tennisclubs soll über die Anschaffung eines neuen Grills abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es nicht den Vorschlag, zusätzlich einen zweiten Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Oder kann das türkische Mitglied dann nicht einfach den alten Grill für seine Halal-Wurst benutzen? Die Diskussion bei der Vereinssitzung wird von der schnellen Angelegenheit zur Zerreißprobe, die immer persönlicher wird. Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, auch wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint, wenn die Frage aufkommt, wie wir zusammenleben möchten.
Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, "Gutmenschen" und Hardliner frontal aufeinander. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie. EXTRAWURST erlebt in der Saison 2019/20 seine Uraufführung und wird gleichzeitig an mehr als zehn deutschsprachigen Theatern gespielt.
Inszenierung | Monika Hess-Zanger
Bühne & Kostüme | Elke König
Franziska, genannt Woyzeck, ist Soldatin von unterstem Rang, niedriger Bildung und miserabler Besoldung. Ihr Umfeld drangsaliert und demütigt sie tagein, tagaus. Der Hauptmann, ihr direkter Vorgesetzter, quält sie nach Belieben. Und dem Dorfarzt stellt Woyzeck sich als Versuchskaninchen für wissenschaftliche Experimente zur Verfügung, um so nebenbei etwas dazu verdienen zu können. Für alle Welt ist sie nur ein wertloses Geschöpf, das es zu quälen gilt. Mit ihrer großen Liebe Marie hat sie ein uneheliches Kind. Als Marie vom Tambourmajor verführt wird, gerät Woyzeck außer Kontrolle . . .
Ein Klassiker der Literaturgeschichte über die Grausamkeit des Menschen, die brutalsten Facetten der Macht und die Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz.
Georg Büchner hinterließ den Text nach seinem Tod 1837 als Fragment. Erst 1879 wurde es in einer ersten Version publiziert, 1913 folgte die Uraufführung im Residenztheater München. Die Geschichte des Mörders Woyzeck, die auf wahren Begebenheiten basiert, ist bis heute ein beliebter Theaterstoff und wurde unter anderem von Werner Herzog mit Klaus Kinski als Franz Woyzeck erfolgreich verfilmt. Regisseurin Tanja Weidner holt den fast 200 Jahre alten Text nun in die Gegenwart und zeigt, dass die Geschichte um Unterdrückung und Macht nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Inszenierung | Tanja Weidner
Bühne & Kostüme | Annette Wolf
Musikalische Einstudierung & Choreographie | Ivana Langmajer
Mit | Florian Bender [Hauptmann] | Rosana Cleve [Marie] | Erika Jell [Franz Woyzeck] | Ivana Langmajer [Käthe] | Jürgen Lorenzen [Doktor] | Alessandro Scheuerer [Tambourmajor]
PRESSESTIMMEN
Ein sehr berührendes, wenn auch dunkles Schauspiel – nicht zuletzt durch den Neuzugang Jell, deren Auftritt bei der Premiere am Donnerstag mit starkem Applaus quittiert wurde. [Die Glocke]
Tanja Weidner hat den Klassiker als schrilles, existenzialistisches Lehrstück inszeniert: Teilweise ohrenbetäubend laut, grell-bunt und brutal wie ein Fausthieb mitten ins Gesicht. [Westfalium]
Franziska, genannt Woyzeck, ist Soldatin von unterstem Rang, niedriger Bildung und miserabler Besoldung. Ihr Umfeld drangsaliert und demütigt sie tagein, tagaus. Der Hauptmann, ihr direkter Vorgesetzter, quält sie nach Belieben. Und dem Dorfarzt stellt Woyzeck sich als Versuchskaninchen für wissenschaftliche Experimente zur Verfügung, um so nebenbei etwas dazu verdienen zu können. Für alle Welt ist sie nur ein wertloses Geschöpf, das es zu quälen gilt. Mit ihrer großen Liebe Marie hat sie ein uneheliches Kind. Als Marie vom Tambourmajor verführt wird, gerät Woyzeck außer Kontrolle . . .
Ein Klassiker der Literaturgeschichte über die Grausamkeit des Menschen, die brutalsten Facetten der Macht und die Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz.
Georg Büchner hinterließ den Text nach seinem Tod 1837 als Fragment. Erst 1879 wurde es in einer ersten Version publiziert, 1913 folgte die Uraufführung im Residenztheater München. Die Geschichte des Mörders Woyzeck, die auf wahren Begebenheiten basiert, ist bis heute ein beliebter Theaterstoff und wurde unter anderem von Werner Herzog mit Klaus Kinski als Franz Woyzeck erfolgreich verfilmt. Regisseurin Tanja Weidner holt den fast 200 Jahre alten Text nun in die Gegenwart und zeigt, dass die Geschichte um Unterdrückung und Macht nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Inszenierung | Tanja Weidner
Bühne & Kostüme | Annette Wolf
Musikalische Einstudierung & Choreographie | Ivana Langmajer
Mit | Florian Bender [Hauptmann] | Rosana Cleve [Marie] | Erika Jell [Franz Woyzeck] | Ivana Langmajer [Käthe] | Jürgen Lorenzen [Doktor] | Alessandro Scheuerer [Tambourmajor]
PRESSESTIMMEN
Ein sehr berührendes, wenn auch dunkles Schauspiel – nicht zuletzt durch den Neuzugang Jell, deren Auftritt bei der Premiere am Donnerstag mit starkem Applaus quittiert wurde. [Die Glocke]
Tanja Weidner hat den Klassiker als schrilles, existenzialistisches Lehrstück inszeniert: Teilweise ohrenbetäubend laut, grell-bunt und brutal wie ein Fausthieb mitten ins Gesicht. [Westfalium]
HOW TO DATE A FEMINIST
Ein Vexierspiel von Samantha Ellis. Deutsch von Silke Pfeiffer.
Auf einer Kostümparty funkt es zwischen Wonderwoman und Robin Hood, alias Kate und Steve. Er ist Feminist. Sie auch, irgendwie, aber manchmal sollte ein Mann sich nehmen, was er will. Oder nicht? Aus dem Funken wird ein Feuer und Steve beginnt seinen Heiratsantrag mit einer Entschuldigung für die bis heute andauernde Unterdrückung der Frau. Als sich die Eltern in Sachen Hochzeit einschalten – bei Steve die Mutter Morag (Friedensaktivistin in Wollkleidung) und bei Kate der Vater Joe (aufgewachsen im Flüchtlingslager, alte Schule) – scheint die Katastrophe vorprogrammiert. Denn wer hätte gedacht, dass die beiden sich so gut verstehen . . .?
Eine augenzwinkernde Identitätssuche zweier Liebenden im Gefühlschaos aktueller Emanzipationsprozesse und Rollenklischees.
Samantha Ellis, geboren 1975 in London, schreibt Hörspiele, Sachbücher und Theaterstücke. Ihr erstes Buch How to be a Heroine erschien 2014, 2017 gefolgt von der Biographie Take Courage: Anne Brontë and The Art of Life. HOW TO DATE A FEMINIST wurde 2016 in London uraufgeführt und erlebte 2018 seine deutsche Erstaufführung in Karlsruhe. Alle sechs Figuren des Stücks werden von den Ensembleschauspielern Rosana Cleve und Johannes Langer gespielt. Regie führt Intendant Meinhard Zanger, als Gast arbeitet erstmals der italienische Künstler Walter Picardi als Bühnen- und Kostümbildner am Hause, der zuletzt in London lebte.
Inszenierung | Meinhard Zanger
Bühne & Kostüme | Walter Picardi
Mit | Rosana Cleve | Johannes Langer