Fotos (c) Andreas Anderfuhren
Musiktheater Les voix féminines
Ein Perspektivwechsel
Eine Frau, eine Geschichte – die sich spiegelt in unendlichen Frauen, unendlichen Geschichten, unserer Geschichte. Das Musiktheaterpasticcio verwebt die Mono- Oper La voix humaine von Francis Poulenc mit den Lieder- Zyklen Clairières dans le ciel von Lili Boulanger und Six chansons françaises von Germaine Tailleferre. Die Inspiration für alle drei Werke war eine Trennung. Der entscheidende Unterschied liegt in der Art und Weise, wie die Hauptfiguren diese verarbeiten. Les voix féminines handelt von misslungener Kommunikation, von menschlichen Abgründen, von der Suche nach dem Ich, von Entscheidungen und vom Loslassen.
Francis Poulenc (1899 – 1963) La voix humaine (1959) nach einem Theaterstück von Jean Cocteau (1889 – 1963)
Lili Boulanger (1893 – 1818) Clairières dans le ciel (1913/14) nach Gedichten von Francis Jammes (1868 – 1938)
Germaine Tailleferre (1892 – 1983) Six chansons françaises (1929) nach Texten aus dem 15. bis 18. Jahrhundert
Mit Mara Maria Möritz: Sopran // Vladyslava Udod: Klavier
http://www.maramaria-moeritz.comVorgespräch am Di, 9. Juli 2024 | 19:30 Uhr
Musikalisches Podiumsgespräch „Les voix féminines“
Die hysterische Lucia di Lammermoor, die berechnende Despina, die naive Gilda oder die mordende Tosca: Frauen kommen in der Oper nicht gut davon. Gestaltet wurden diese Frauenfiguren von Männern – ausschließlich Männern. Heute liegt in unserer Verantwortung, normative Geschlechter- und Beziehungsstereotype differenziert zu betrachten und Frauen so zu inszenieren, dass wir uns mit ihnen identifizieren wollen. Dieser Verantwortung stellt sich «Les voix féminines». Das Musiktheaterpasticcio verwebt Werke von Francis Poulenc, Lili Boulanger und Germaine Tailleferre, dessen Inspiration Trennungen waren.
Welche Rolle nimmt die Protagonistin in den Werken ein? Was zeichnet die Komponist:innen aus? Gibt es männliche und weibliche Kompositionen? Welche Rolle spielt Gender in der Musik? Was muss Oper heute können – was kann nur Oper heute?
Diesen und weiteren Fragen widmen sich in einem Podiumsgespräch Annette Keilhauer, Stefanie Weidmann und Mara Maria Möritz.