Tua ist zurück. Auf seinem neuen Album „Eden“ geht es um die Suche nach dem verlorenen Paradies, das es nie gab – und die leise Ahnung, dass es schon auf der Reise liegen könnte. „Weit und blau“ ist der Beginn dieser Reise: ein entwaffnendes Lied über das Ausstrecken nach dem Glück. Seit fast 20 Jahren ist Tua eine echte Ausnahmeerscheinung in der deutschen Musikwelt. Sein Album „Grau“ ist ein unwahrscheinlicher Deutschrap-Klassiker, der das Genre endgültig in eine neue Ära überführte: melodisch, vielschichtig, voller
emotionaler Zwischentöne. Zuletzt verarbeitete Tua mit seinem selbstbetitelten Album Themen wie die Paranoia der Vorstadt, die Brüche einer bedingungslosen Liebe oder den Tod seines Vaters. „Eden“ schließt genau dort an, aber mit einem anderen Blick auf den Lauf der so genannten Dinge. Heller, versöhnlicher, freundlicher im wahrsten Sinne des Wortes. „Das ist eine neue Ära“, singt Tua auf der ersten Single „Weit und blau“, und das ist durchaus programmatisch zu verstehen. Wer ihn kennt, als Musiker und Menschen, weiß aber auch, dass er es sich nicht so einfach macht. Weil es so einfach nicht ist. Und die Einfachheit eher darin
liegt, das zu erkennen.
„Weit und blau“ steht auch musikalisch für diese neue Ära, die in Wahrheit nur eine neue Lesart ist. Der Song klingt wie ein balearischer Tagtraum, eine auf wundervolle Weise nicht enden wollende Autofahrt hoch zu Tuas persönlichem Cafe del Mar: irgendwo zwischen leiser 90s-Melancholie, der Nestwärme verrauschter Samples
und der subtilen Euphorie der aktuellen UK House-Wave. Es ist vermutlich der am offensichtlichsten hittige Song, den Tua je geschrieben hat. Und er zeigt, dass auch im vermeintlich Flüchtigen Tiefe zu finden ist. „Genau so, wie’s gerade ist, ist gut.“ Freude kann ein trügerischer Freund sein. Aber man kann sich mit diesem Freund arrangieren, ihn ins Herz schließen, gemeinsam mit ihm all den verdammten Luxusproblemen in den Arsch treten, die uns vermeintlich so beschäftigen. Und: ja, mit ihm glücklich werden. Wenn Leute immer
sagen, irgendwann wird alles viel besser: Vielleicht meinen sie damit ja einfach jetzt.
Einlass: 19:00 Uhr