Theaterreihe des Volksbildungsrings Bad Arolsen 2024/2025
Hier finden Sie eine Kurzbeschreibung aller Stücke der laufenden Saison:
Sonntag, 29. September 2024, 19:30 Uhr
"Was man von hier aus sehen kann"
Luises Großmutter Selma kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt innerhalb der nächsten 24 Stunden jemand in ihrem kleinen Westerwälder Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Weil nun wieder der Tod kurz bevorsteht, versuchen sie noch schnell all die Geheimnisse und innersten Gefühle auszusprechen, die sie ein Leben lang verborgen haben. Durch die Augen und Ohren von Luise erfahren wir nach und nach, wie die einzelnen Lebensgeschichten miteinander verstrickt sind: Wie der Optiker, der Selma liebt, es schafft, ihr seine Liebe nicht zu gestehen; wie Elsbeth erfährt, dass sie von ihrem Mann betrogen wurde; wie Luise sich in Frederik verliebt, während er ein Leben als buddhistischer Mönch in Japan führt; und von Luises Kindheitsfreund Martin und seinem alkoholkranken Vater Palm auf dem Jägersitz. Und von vielen anderen. Und von Liebe. Und von Tod.
Mariana Lekys erst jüngst verfilmter und in über 20 Sprachen übersetzter Bestsellerroman ist ein Phänomen. Warmherzig, skurril, witzig, berührend und traurig zugleich ist er ein wort- und ideenverspieltes modernes Märchen – einfach und lebensnah erzählt und gleichzeitig voller Alltagspoesie und Liebe. „Mitten im Hier und Jetzt statt wie sonst im Wenn und Aber.“
(c) Foto: Birte Filmer
Sonntag, 20. Oktober 2024, 19:30 Uhr
"Fräulein Julie" von August Strindberg
In der erotisch aufgeladenen Stimmung des Mittsommerfestes treffen die beiden Hauptpersonen aufeinander: Gerade frisch entlobt, tanzt Julie, die Tochter des Gutsbesitzers, mit den Angestellten. Es ist eine Nacht, in der alles möglich scheint. Julie ist übermütig und fordert Diener Jean zum Tanz auf, der zunächst abweisend reagiert. Doch lange kann er ihren Avancen nicht widerstehen, sie kommen einander näher – und es kommt zum Äußersten. Unmittelbar darauf lässt Jean die Maske des charmanten Galans fallen und zeigt sein brutales, berechnendes Wesen. Julie, wie unter Schock, begreift die Tragweite ihres Handelns erst allmählich: Zwar bietet Jean ihr einen Ausweg an, indem er versucht, sie zur gemeinsamen Flucht zu bewegen, da er jedoch völlig mittellos ist, muss Julie das Geld dazu beschaffen. Der Diebstahl an ihrem Vater zwingt sie, der unerbittlichen Wahrheit ihrer vollkommenen Niederlage ins Gesicht zu sehen.
Liebe und Macht, Selbstbehauptung und Unterwerfung, sozialer Status, Rollenerwartungen und deren Überschreitung: Mit kühler Präzision seziert August Strindberg in „Fräulein Julie“ die Komplexität und die Antagonismen der Geschlechterverhältnisse.
In einer eigenen Textfassung sind Judith Rosmair als Fräulein Julie und Dominique Horwitz als Diener Jean in der Regie von Torsten Fischer am 20.10.24 um 19.30Uhr in der Fürstlichen Reitbahn des Welcome-Hotels zu erleben.
Foto: (c) Gio Löwe
Samstag, 09. November 2024, 19:30 Uhr
"Ein gemeiner Trick"
Camille Dargus genießt ihr Leben als unabhängige, wohlhabende Frau. Hin und wieder geht sie eine Nacht lang ihrer Leidenschaft für junge Kellner nach. Doch an diesem Morgen, nach einer Party in ihrem Sohoer Loft, laufen die Dinge anders als geplant, denn der junge Mann, Billy,lässt sich auch nicht mit Geld zu einem prompten Abgang bewegen. Und schon bald enthüllt er Camille, dass er sie mit einer Aufzeichnung ihrer nächtlichen Aktivitäten erpressen will. Zu Billys Leidwesen lässt sich die abgebrühte Geschäftsfrau davon jedoch wenig beeindrucken. Aber Billy macht immer noch keine Anstalten zum Gehen, und langsam dämmert es Camille, dass er noch andere Ziele verfolgt. Als sie endlich ihren Wachmann ruft, eskaliert die Situation jenseits ihrer schlimmsten Befürchtungen: Camille erkennt, dass sie die dunklen Geheimnisse ihrer Vergangenheit enthüllen muss. Aber sie ist auch eine Frau, mit der man nicht ungestraft spielt – es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.
Foto (c) Touererleben
Freitag, 13. Dezember 2024
"Weihnachtskonzert A cappella"
Das von der Kritik hoch gelobte fünfköpfige A-cappella-Ensemble Apollo5 ist eine der kleinsten, aber eindrucksvollsten Vokalgruppen Großbritanniens. Das Ensemble, das sich aus einem Sopran, einem Mezzosopran, zwei Tenören und einem Bass zusammensetzt und seinen Namen vom altgriechischen Gott der Musik hat, ist für seinen reichen, dynamischen Klang bekannt. Mit einem vielseitigen Ansatz bei der Programmgestaltung und einem Repertoire, das von der Renaissance über klassische und zeitgenössische Chorwerke bis hin zu Folk, Jazz und Pop reicht, erwecken die fünf Stimmen des Ensembles die Musik von fünf Jahrhunderten zum Leben.
Seit seiner Gründung ist das Ensemble durch viele europäische Länder, die USA und Asien getourt. Neben Auftritten in renommierten britischen Konzerthäusern wie dem Barbican Centre, der Royal Albert Hall, der Wembley Arena, St John´s Smith Square und St Martin-in-the-Fields hat die Gruppe auch ausgedehnte Tourneen in Belgien, Deutschland und Frankreich absolviert. Apollo5 ist Teil der VOCES8 Foundation und engagiert sich in deren innovativem Educationsprogramm, darunter auch die Digital Academy. Gemeinsam mit dem Vokalensemble VOCES8 und Paul Smith erreichen sie so jährlich rund 40.000 Menschen weltweit.
Besetzung: Penelope Appleyard, Sopran, Clare Stewart, Mezzosopran, Oscar Golden-Lee, Tenor, Oli Martin-Smith, Tenor, Augustus Perkins Ray, Bass
Foto (c): Andy Staples
Sonntag, 23. Februar 2025, 19:30 Uhr
"Good bye, Lenin"
Schauspiel von Bernd Lichtenberg nach dem Film von Wolfgang Becker und Bernd Lichtenberg
Oktober 1989. Alex lebt mit seiner Schwester Ariane und seiner Mutter in Ostberlin, sein Vater hat schon vor vielen Jahren „rüber gemacht“. Heute feiert die DDR ihren 40. Geburtstag. Während die Mutter sich auf den Weg zu den Feierlichkeiten macht, sieht sie, wie ihr Sohn bei einer Demonstration brutal verhaftet wird. Sie kippt um, fällt ins Koma – für acht lange Monate. Bei Honecker eingeschlafen, und dann alles verpasst: den Fall der Mauer, die ersten freien Wahlen, Kohls Begrüßungsgeld. Ariane hat inzwischen das Studium geschmissen, brät jetzt Grilletten für Burger King und lebt mit ihrem Westfreund zusammen. Alex ist arbeitslos geworden und verkauft Satellitenschüsseln aus dem Westen – will man da wieder aufwachen?
Humorvoll und einfühlsam erzählt „Good Bye, Lenin!“ die Geschichte der Wende und ihre Bedeutung für die Menschen. Dabei prallen Euphorie und Zuversicht auf Nostalgie und Depression. Es stellt sich die Frage nach dem, was einen Menschen ausmacht. Was bedeutet Heimat und welche Rolle spielt sie für das Wohlergehen? Was ist ein Mensch und seine Arbeit wert?
Foto: (c) Burghofbühne Dinslaken
Sonntag, 23. März 2025, 19:30 Uhr
"Alle 7 Wellen - Der Spaß geht weiter"
Komödie von Daniel Glattauer, Regie Dominik Paetzholdt
Mit Alexandra Kamp und Dietmar Horcicka/Ronald Spiess
Emmi Rothner und Leo Leike schreiben sich wieder! Endlich kommt die Fortsetzung der Liebesgeschichte, in der sich zwei, die sich nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. Jetzt geht der Spaß erbarmungslos weiter! Denn die halbjährige Sendepause hat nichts geändert: Sie sind und bleiben ein Traumpaar. Keiner passt so gut zu Emmi wie Leo. Keine pariert Leos Ausweichmanöver so schlagfertig wie Emmi. Eine perfekte Beziehung. Mit nur einem Makel: Wieder verkehren die beiden nur schriftlich miteinander! Bleibt also die spannende Frage: Kommt es nach Emmis und Leos E-Mail-Trennung nur zu einer Wiederaufnahme im Netz? Oder gar zu einer Begegnung ohne Netz?
Mit „Alle sieben Wellen“ erfüllt Daniel Glattauer den Wunsch seiner Fans nach einer Fortsetzung der E-Mail-Romanze "Gut gegen Nordwind" und überrascht erneut mit spritzigen, witzigen Dialogen und unerwarteten Wendungen. Gewohnt Tempo- und pointenreich, spannend und unterhaltsam.
Foto: (c) Hamburger Kammerspiele
Einlass: ab 19:00 Uhr