Er ist viele: Posaunist, Sänger, Produzent, ein erfolgreicher Jazzmusiker, einer der besten in Europa.
Vor alle dem aber mit dem wunderbaren Talent gesegnet, andere Talente einzubinden, Freundschaften aufzubauen, musikalische Netzwerke zu knüpfen. Was die Voraussetzung ist für zwei Dinge: erstens, einen musikalischen Traum zu träumen und zweitens, ihn sich – und uns – zu erfüllen.
Der Traum: einmal ein musikalisches Weihnachtsfest zu feiern in der Gesellschaft guter Freunde mit einer Auswahl liebster Lieder und dem, was man das Weihnachtsgefühl nennen könnte. Die Erfahrung, dass die Krippe, darin ein wehrloses Kind, die Wiege sei für eine Welt, wie sie sein könnte. Christmas with my Friends.
Nils Freunde. Alle zählen sie zur Creme de la Creme der europäischen Musik, alle haben sie als Kinder unterm Weihnachtsbaum gestanden und diese eigenartige Erfahrung gemacht: wie viel Schönheit entstehen kann und wie viel Sinn, nur weil man in ein Stück Holz hinein gepustet hat. The Christmas Experience.
Vor 16 Jahren haben wir Nils dabei geholfen, dass sein Traum Wirklichkeit wird. Seitdem kehrt er - lassen wir Corona beiseite - alle zwei Jahre zurück und seine Zuhörer mit einem glücklichen Lächeln aus seinen Konzerten. Was immer wieder erstaunt, denn eigentlich geschieht nichts anderes, als was schon unterm Weihnachtsbaum geschehen ist, sie tragen ein paar Weihnachtslieder vor. Und haben nicht einmal Geigen dabei, keine einzige. Und doch, schrieb beispielsweise DER STERN, sei dies „die allerallerallerschönste Weihnachtsmusik“.
Sieben Alben haben sie auf diese Weise eingespielt, eines schöner als das andere, es heißt, in diesem Jahr folge vielleicht ein achtes, Nils habe wohl wieder zum Telefon gegriffen:
„Alle freuen sich darauf und sind begeistert, und diese Stimmung überträgt sich auf ein Album. Ich habe selber ein paar Ideen, bitte aber jeden um zwei Vorschläge. Dann schauen wir, wie es am besten passt und wie wir es arrangieren können, wir arbeiten alle daran zusammen, es ist wirklich sehr demokratisch.“
Ein Glanzlicht: die Chorpassagen mit den vier Sängerinnen – Künstlerinnen dieses Formates hört man selten gemeinsam:
„Wir haben lange geübt, es ist wirklich nicht so einfach, wie es sich anhört.“
Es ist aber der Reiz: wieder einzutauchen in diese klare, eindringliche und – zumal für Jazzer – technisch ungewohnt reduzierte, sehr elementare Sprache. Sich auf das Wesentliche besinnen,
„für mich ist das immer wieder notwendig“
sagt Landgren: sich an die Ur-Erfahrung des Künstlerseins zu erinnern, an das Glück, das aufscheinen mag, wenn man Luft durch ein Blechrohr presst.
CHRISTMAS WITH MY FRIENDS
Sharon Dyall | Gesang
Jonas Knutsson | Saxophon
Jeanette Köhn | Gesang
Clas Lassbo | Bass
Nils Landgren | Posaune, Gesang
Johan Norberg | Gitarre
Jessica Pilnäs | Gesang
Ida Sand | Grandpiano, Gesang
Hallo, ich bin Maya.
