J.S. Bach – Drei dreistimmige Inventionen, bearb. für Streichtrio (1723)
Richard Strauss – „Till Eulenspiegel einmal anders“, op. 28
Grotesque musicale für fünf Instrumente, Arr. von Franz Hasenoehrl
Franz Schubert – Oktett F-Dur D 803 (1824)

Im ersten Teil des Eröffnungskonzertes der camerata freden erklingt neben drei der 1723 von Johann Sebastian Bach in der Endfassung veröffentlichten dreistimmigen Inventionen in einer Bearbeitung für Streichtrio auch „Till Eulenspiegel einmal anders“ von Richard Strauss in einer Bearbeitung für fünf Instrumente von Franz Hasenoehrl. Zur Entstehungszeit seines berühmten Oktetts um 1823/24 befand sich Franz Schubert noch auf der Suche und auf dem Weg zu seiner ersten Sinfonie. Das klangvolle Oktett sprengte dann bereits die Rahmen der damals üblichen Kammermusik.

Alexandra Forstner Flöte
Fabian Sahm Oboe
José Serrano Campos Klarinette
Tobias Reikow Fagott
Simon Mayer Horn

Franz Danzi – Holzbläserquintett g-moll (1821)
Paul Hindemith – Kleine Kammermusik (1922)
Maurice Ravel – Le Tombeau de Couperin (1919)
bearbeitet für Holzbläserquintett von Mason Jones
Alexander Zemlinsky – Humoreske
Carl Nielsen – Holzbläserquintett op. 43 (1922)

Anschließend Grillfete!

Die Mitglieder des Ensembles Quinton haben sich im Bundesjugendorchester kennengelernt und 2020 zu einem Bläserquintett zusammengeschlossen. Zu einem sehr erfolgreichen: Sie gastieren bei wichtigen Festivals und haben bereits zahlreiche Preise erspielt. So haben sie gerade erst den renommierten Deutschen Musikwettbewerb gewonnen. In Freden musiziert das Ensemble Quinton Holzbläser-Kammermusik von Franz Danzi, Paul Hindemith, Maurice Ravel, Alexander Zemlinsky und Carl Nielsen.

Nach dem Konzert steigt an der Zehntscheune die beliebte Grillfete.

Deutscher Silhouetten-Animationsfilm von 1926
Regie und Drehbuch: Lotte Reiniger
Produktion: Louis Hagen
Musik: Wolfgang Zeller
Länge: 66 Minuten


Drei Jahre Arbeit - 96.000 Bilder - 250.000 Scherenschnitte

Der älteste erhaltene Trickfilm der Filmgeschichte, „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ von Lotte Reiniger aus dem Jahr 1926, ist bei den Internationalen Fredener Musiktagen in einer Kinder- und Familienvorstellung zu erleben.

Inhaltlich bedient sich die in fünf Akte gegliederte Geschichte bei Motiven aus „Tausendundeiner Nacht“: Auf dem fliegenden Pferd eines Zauberers wird Prinz Achmed aus dem Königreich seines Vaters verschleppt. Er muss viele Hindernisse überwinden, sich mit einem anderen Helden sowie einer Hexe verbünden und wilden Dämonen ausweichen, bis es zum großen Kampf zwischen Gut und Böse kommt.

In den 1920er Jahren entwickelte Lotte Reiniger (1899–1981) die Ästhetik des Silhouettenfilms zur künstlerischen Perfektion und schuf daraufhin eine Welt der Wünsche, Träume und Wunder. Für ihre fantasievollen Filme schnitt sie die von ihr entworfenen Figuren aus schwarzem Fotokarton und verband die einzelnen Teile mit Draht, um sie für ihre Aufnahmen zu animieren. Als Hintergründe verwendete sie transparente Lagen aus Butterbrotpapier und gestaltete damit kunstvolle Landschaften und Städte.

Die Internationalen Fredener Musiktage widmen sich in ihren Sommerkonzerten im Leinebergland in ihrer 33. Ausgabe dem Motto „Zwanziger Jahre“. Neben der Kinovorstellung für Familien am 29. Juli wird es auch noch ein Konzert am 6. August um 15 Uhr geben, bei dem von Grundschulkindern neu produzierte Schattentheaterfilme live vom Orchester im Treppenhaus vertont werden.

Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Mobilen Kino Niedersachsen e.V.

Deutscher Spielfilm von 1926
Regie: Fritz Lang
Produzent: Erich Pommer
Drehbuch: Thea von Harbou
Musik: Gottfried Huppertz

Fritz Langs monumentaler Stummfilm „Metropolis“ ist ein Meisterwerk der Filmästhetik und der bekannteste deutsche Stummfilm. Er spielt in der hochtechnisierten Stadt Metropolis, in der Arbeiterklasse und herrschende Klasse strikt getrennt leben. Als der Sohn des Stadtpräsidenten zum ersten Mal in Kontakt mit der Unterschicht kommt, entschließt er sich, die Verhältnisse zu ändern. Eine Revolte beginnt.

camerata freden

Carl Czerny - Trio für Violine, Horn und Klavier (1827)
Huw Watkins – Horntrio
Johannes Brahms – Horntrio Es-Dur op. 40

Die camerata freden spielt in der Besetzung Adrian Adlam (Violine), Ben Goldscheider (Horn) und Thomas Hell (Klavier) das selten zu hörende, doch überaus reizvolle Premier Grand Trio für Violine, Horn und Klavier op. 105 aus dem Jahr 1827 von Carl Czerny, den viele nur als Komponisten von Klavier-Etüden kennen oder fürchten. Ins 20. Jahrhundert entführt das Horntrio des englischen Komponisten Huw Watkins. Das Konzert endet mit dem wunderbaren Horntrio op. 40 von Johannes Brahms, einem der wichtigsten Werke dieser Gattung.

Literarisch-musikalischer Abend

HOMO BULLA - Der Mensch ist eine Seifenblase

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte ist bei den Internationalen Fredener Musiktagen ein literarisch-musikalischer Abend zu erleben, der unter dem Titel „HOMO BULLA – Der Mensch ist eine Seifenblase“ den Geist der Zwanzigerjahre mit Texten und Musik aus fünf Jahrhunderten lebendig werden lässt:
Mit Texten von Gryphius, Swift, Heine, Büchner, Thomas Mann und anderen, mit Musik von Bach, Mendelssohn, Schubert, Bartók und Strawinsky sowie der Uraufführung des 36. Fredener Auftragswerks "Aus heiterstem Himmel. Ein Meladrom" des mehrfach mit Preisen und Stipendien dekorierten Komponisten Sven-Ingo Koch. Der Text zu diesem Werk stammt von Jan Wagner, dem Büchnerpreisträger des Jahres 2017. Es musizieren der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Ulf Schneider (Violine) und Jan Philip Schulze (Klavier), als Sprecher steht der renommierte österreichische Schauspieler, Autor und Filmemacher Heikko Deutschmann auf der Bühne.

Bereits um 18 Uhr können die Besucher des Komponistenportraits den Komponisten Sven-Ingo Koch und den Schriftsteller Jan Wagner im Gespräch mit Adrian Adlam kennenlernen.

LeipJAZZig-Orkester
Klavier und Leitung: Stephan König

Werke von Duke Ellington, Hanns Eisler und George Gershwin (Rhapsody in Blue 1924, in einer Jazzband-Version)

Die Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts im Jazz, das sind nicht zuletzt Duke Ellington, Hanns Eisler und George Gershwin. Mit Werken dieser Komponisten – darunter Gershwins mitreißende und vor hundert Jahren uraufgeführte „Rhapsody in Blue“ – lässt das LeipJAZZig-Orkester die Zwanzigerjahre des 20. Jahrhunderts lebendig werden. Das groß besetzte Ensemble – Klavier, Violine, Violoncello, Trompete, Horn, Tuba, Flöte, Saxophon, Klarinette, Bassklarinette, E-Gitarre, Percussion, Bassgitarre und Schlagzeug – unter der Leitung von Stephan König musiziert voller Spielfreude und Enthusiasmus. Und die Auftritte der Gruppe, die zu den originellsten Großformationen der europäischen Jazzszene zählt, sind für Musiker und Publikum gleichermaßen jedes Mal ein Fest.

Charleston, Ragtime and Swing Dancefloor

Charleston, Ragtime, Swing: Das gibt es im Ballsaal des Hotels Steinhoff vom Historical Swing Dance Orchestra nicht nur zu hören, sondern auch Tanzfreudige kommen an diesem Abend voll auf ihre Kosten beim Swing Dancefloor. Auf dem Programm steht historischer Swing aus den 20er und 30er Jahren.

Frederik Delius – Violinsonate Nr. 2 C-Dur (1923)
Darius Milhaud - "La création du monde" op. 81b, Ballettmusik für Klavierquintett
Frank Martin – „Pavane Couleur du Temps“ für Streichquintett (1920)
Frank Martin – Klavierquintett f-moll (1919)

Beim Abschlusskonzert der 33. Internationalen Fredener Musiktage widmet sich das Festivalensemble camerata freden noch einmal den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Zunächst stellen Adrian Adlam und Thomas Hell die Violinsonate Nr. 2 des britischen Komponisten Frederick Delius vor. Darauf folgt die in der Fassung für Kammerorchester bekannte und jazzig angehauchte Ballettmusik „La création du monde“ (Die Erschaffung der Welt) in einer Originalversion von Darius Milhaud für Klavierquintett. Zwei Werke des Schweizer Komponisten Frank Martin beenden die Internationalen Fredener Musiktage des Jahres 2024: „Pavane Couleur du Temps“ für Streichquintett und das Klavierquintett f-moll, in dem der 29-jährige Komponist nicht zuletzt seine Auseinandersetzung mit Johann Sebastian Bach verarbeitet.

Nach dem Konzert steigt wieder die beliebte Grillfete.

Die 33. Internationalen Fredener Musiktage sind nach ihrem Schluss noch lange nicht zu Ende. Als Epilog ist das Orchester im Treppenhaus als Filmmusikensemble zu erleben.

In der Ganztagsferienbetreuung der Regenbogenschule in Sarstedt haben Kinder in der ersten Sommerferienwoche zwei Schattentheaterfilme nach Märchenmotiven gedreht. Diese neuen Filme sowie zwei Kurzfilme der Künstlerin Lotte Reiniger sind in einer Kinder- und Familienvorstellung der Internationalen Fredener Musiktage zu bewundern. Zu Reinigers Filmen spielt das Orchester im Treppenhaus die originale Filmmusik, zu den Filmen der Kinder stellt das Ensemble seine Improvisationskunst unter Beweis.

Das Orchester im Treppenhaus hat in den letzten Jahren deutschlandweit mit innovativen Konzertformaten von sich hören lassen. Mit spielerischem Forschungstrieb untersucht es die Grenzen der Live-Situation Konzert, öffnet Türen zu neuen Hörerlebnissen, intimen Momenten und überraschenden Inhalten. Unter dem Label STEP UP entwickelt das Orchester im Trreppenhaus seine Education-Arbeit mit Workshops, Coachings und Konzertformaten, die auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind – in diesem Fall: Grundschulkinder.