Passionskonzert - Johann Sebastian Bach: Markus-Passion
Sonntag, 06.04.2025 um 17:00 Uhr
Passionskonzert - Johann Sebastian Bach: Markus-Passion
Sonntag, 06.04.2025
um 17:00 Uhr
Johann Sebastian Bach:
Markus-Passion (1731)
Rosa Lüttschwager, Sopran
David Erler, Altus
Stephan Zelck, Tenor
Klaus Westensee, Sprecher
Barockorchester Ensemble 158
SanktNikolaiChor Kiel
KMD Volkmar Zehner, Dirigent
Nach der Johannes-Passion 1724 und 1725 und der Matthäus-Passion 1727 war die Markus-Passion die dritte große Passionsvertonung, die Johann Sebastian Bach in Leipzig komponierte. Die Uraufführung fand am Karfreitag, 23. März 1731, statt. Eine weitere Aufführung in einer überarbeiteten Fassung ist für Karfreitag des Jahres 1744 dokumentiert.
Während Bach die Musik der beiden ersten Passionen jeweils neu komponierte, verwendete er – ähnlich wie in seinem Weihnachts-Oratorium 1734/35 – für die Markus-Passion zum Teil schon vorliegende Musik, wie vor allem aus der Trauerode BWV 198, die er anlässlich des Todes der Königin Christiane Eberhardine, Ehefrau des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August II., im Oktober 1727 aufführte, und aus der Kantate Widerstehe doch der Sünde BWV 54, die er in Weimar vermutlich im Jahr 1713 für den Sonntag Oculi, dem dritten Sonntag der Passionszeit, komponierte. In Leipzig wurde während der Passionszeit keine Figuralmusik (Kantaten u.ä.) im Gottesdienst musiziert – es herrschte „tempus clausum“ – deshalb bot sich eine Neuverwendung Teile der Kantatenmusik für die Markus-Passion an. Und die Trauermusik für Christiane Eberhardine zählt zu den Musiken, die für einen speziellen Kasus, als Gelegenheitswerk komponiert wurden. Eine Weiterverwendung im passenden geistlichen Kontext bot sich für Bach an, konnte er doch so seine Musik mehrmals verwenden.
Das Libretto stammt von Picander (Christian Friedrich Henrici), dessen geistliche Texte Bach schon früher als Grundlage u.a. für Kantaten und insbesondere die Matthäus-Passion genommen hatte.
Leider ist die Markus-Passion nur fragmentarisch überliefert, denn die gesamte Musik des Evangeliumstextes ist verschollen. Erhalten geblieben und rekonstruiert wurden Eingangs- und Schlusschor, Arien und Choräle.
Für die Aufführung am 6. April in der St. Nikolai-Kirche habe ich mich entschieden, den Torso-Charakter des Werkes beizubehalten und nicht auf eine Fassung zurückzugreifen, bei der die fehlenden Rezitative und Turba-Chöre aus anderen Passionen ergänzt oder neu komponiert wurden. Der Evangeliumstext wird von einem Sprecher und dem Chor vorgetragen.
KMD Volkmar Zehner
Eventdaten bereitgestellt von: Reservix