2045 – unser Leben wird bestimmt von Maschinen und Algorithmen. Babys werden noch vor der künstlichen Zeugung perfektioniert, um immun gegen die schlimmsten Krankheiten, hyperintelligent und gewappnet gegen alle zu erwartenden Umweltkatastrophen zu sein – alles lediglich eine Frage des Geldes. Die elektrischen Geräte bestellen sich ihren Reparaturservice selbst und der Kühlschrank warnt vor zu ungesunder Ernährung. Die Niederlande sind längst dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer gefallen, Natur- und Klimaschützer die neuen Terroristen unserer Zeit, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt.
Über allem schaltet und waltet in jedem Haushalt Alecto, in ihrem ersten Leben griechische Rachegöttin des Unerbittlichen und Bösen, nun die künstliche Intelligenz, ohne die keiner mehr von uns leben kann. Alecto sagt uns, was wir fühlen, wonach uns der Sinn steht und dass es um unsere Beziehung eventuell doch nicht so gut bestellt ist wie wir bisher dachten, was bestimmt nicht nur daran liegt, dass wir insgeheim doch gerne mal wieder richtigen statt Cybersex hätten.
Alecto weiß alles von uns und das früher als wir. Sie steht uns näher und kennt uns besser als jeder andere, ist Familienmitglied, Therapeutin, Alltagsmanagerin und Vertraute. Selbstverständlich ist sie auch Spionin des Staats, was wir wüssten, wenn wir wenigstens ein einziges Mal in unserem Leben den Nutzungsbedingungen nicht nur zugestimmt, sondern sie vorher auch gelesen hätten.
Ronen und Schaad beschreiben in „(R)Evolution“ die Auswirkungen und Herausforderungen, die die digitale Revolution mit sich bringt. Mit einer großen Portion schwarzen Humors und subtiler Lakonie treiben sie in zwölf Szenen die Entwicklungen und Folgen des technologischen Fortschritts auf die Spitze, zeigen die Gefahren von Digitaldiktaturen auf und wie wenig das Individuum und seine Selbstbestimmung darin zählen.
Die vermeintlich ferne Zukunftsmusik rückt so bedrohlich nah – von der Utopie zur Dystopie an nur einem Abend.
Regie Jochen Schölch Bühne Thomas Flach Kostüme Cornelia Petz Licht Hans-Peter Boden Dramaturgie Katharina Schöfl Regieassistenz Domagoj Maslov
Mit Marc-Philipp Kochendörfer, Isabel Kott, Ina Meling, Hubert Schedlbauer, Jakob Tögel, Judith Toth
"Auf der genial einfachen Bühne von Thomas Flach inszeniert Jochen Schölch diese eigentlich trostlosen Zukunftsaussichten mit seinen tollen Schauspielern zwischen durchaus komisch und bedrückend ernst. Man sollte es weiterhin getrost dem Theater überlassen, was es für uns spielen will.“ (Münchner Feuilleton)
Eintrittspreise
€ 20 | € 25
ermäßigt € 15 | € 20
juniorermäßigt € 10 | € 15 (für Schüler:innen, Student:innen, FSJler;innen und Auszubildende bis zum 27. Lebensjahr)
Vorstellungsdauer ca. 1 Std. 35 Min. (keine Pause)
Produktion und Veranstalter: GbR Jabinger u.a. „(R)Evolution“
2045 – our lives will be determined by machines and algorithms. Babies will be perfected before artificial conception to be immune to the worst diseases, hyperintelligent, and equipped against all expected environmental disasters – all merely a matter of money. Electric devices order their own repair services, and the refrigerator warns against unhealthy eating. The Netherlands has long since fallen victim to rising sea levels, and nature and climate protectors are the new terrorists of our time, to be fought against by all means necessary.
Above all, Alecto operates in every household, the Greek goddess of vengeance from her first life, now the artificial intelligence without which none of us can live. Alecto tells us what we feel, what we desire, and that our relationships might not be as good as we previously thought, which certainly is not only because we secretly wish to have real rather than cybersex again.
Alecto knows everything about us, and earlier than we do. She is closer to us and knows us better than anyone else, being a family member, therapist, daily manager, and confidante. Naturally, she is also the state's spy, which we would know if we had at least once in our lives not only agreed to the terms of use but had also read them beforehand.
Ronen and Schaad describe in “(R)Evolution” the effects and challenges brought about by the digital revolution. With a large dose of black humor and subtle laconicism, they push the developments and consequences of technological progress to the extreme in twelve scenes, showing the dangers of digital dictatorships and how little the individual and their self-determination matter within them.
The seemingly distant future music moves frighteningly close – from utopia to dystopia in just one evening.
Director Jochen Schölsch Stage Thomas Flach Costumes Cornelia Petz Light Hans-Peter Boden Dramaturgy Katharina Schöfl Assistant Direction Domagoj Maslov
With Marc-Philipp Kochendörfer, Isabel Kott, Ina Meling, Hubert Schedlbauer, Jakob Tögel, Judith Toth
"On the brilliantly simple stage by Thomas Flach, Jochen Schölsch stages these actually bleak forecasts for the future with his great actors, balancing between being quite comical and disturbingly serious. One should continue to leave to the theater what it wants to play for us." (Münchner Feuilleton)
Ticket Prices
€ 20 | € 25
reduced € 15 | € 20
junior reduced € 10 | € 15 (for students, trainees, and apprentices up to 27 years of age)
Duration approximately 1 hour 35 minutes (no intermission)
Production and organizer: GbR Jabinger et al. “(R)Evolution”