Adams Äpfel
Adam ist der Neuzugang in Ivans Resozialisierungscamp. Ivan will aus Adam einen guten Menschen machen. Adam wehrt sich erfolgreich. Gut kämpft gegen Böse und schon steht der Verlierer fest. Doch dann mischt sich plötzlich eine dritte Macht ein.
Eine bissig schwarze Komödie mit absurden Situationen, skurrilen Charakteren, Schusswaffen und Apfelkuchen.
Die Inszenierung nimmt die Charaktere der Filmgeschichte als Steilvorlage. Die Fotos können der Dynamik der Inszenierung nicht gerecht werden – da sie das sehr intensive Spiel von Sebastian Kreuz nur fragmentarisch zeigen.
Sebastian Kreuz, vielen Karlsruhern noch aus zahlreichen Inszenierungen des Staatstheaters in Erinnerung, ist der Erzähler in Adams Äpfel – und die eigentliche Hauptfigur. Er spielt alle Rollen, schlüpft sekundenschnell in die Charaktere, treibt als göttlicher teuflischer Puppenspieler mit Rasanz und Präzision die Geschichte um das Gute und das Böse im Menschen voran.
Dieses Handwerk beherrscht er großartig. Die von Bühnenbildner Matthias Hänsel nur fragmentarisch ausgeformten Puppen werden- im Sinne des Wortes- unheimlich lebendig, wenn er ihnen sein Mienenspiel, seine Gestik, seine Sprache leiht. Auf einem überdimensionalen Tisch bewegen sie sich wie auf einem Schachbrett. Sie wirken wie Figuren aus einem grotesken Comic – und auf der leeren Fläche unendlich einsam und verletzlich. Zwischen der grotesken Überzeichnung der Charaktere und ihrer verletzlichen Menschlichkeit bewegt sich die Geschichte und das emotionale Spiel von Sebastian Kreuz. Der sanft höllische Elektro-Punk von „Nine Inch Nails“ gibt als Soundtrack eine weitere Dimension hinzu.
Spiel: Sebastian Kreutz
Bühne und Figuren: Matthias Hänsel
Regie: Friederike Krahl
Spieldauer: 80 Min. ohne Pause
Einlass: 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn - Kein Einlass nach Vorstellungsbeginn