Zwei Schwestern, Tilda und Ida. Vor zwei Wochen ist ihre Mutter gestorben, an einer Überdosis Alkohol. Ida war nicht auf der Beerdigung. Jetzt packt sie ihren Laptop, ein paar Klamotten und Mamas ramponierten Hartschalenkoffer und verlässt die Kleinstadt, die bisher ihr Leben war. Ziellos fährt sie im Zug in Richtung Norden, Richtung Meer – und strandet auf der Insel Rügen, wo sie in einer Kneipe jobbt und vom Gastwirtsehepaar freundlich aufgenommen wird.

Dann lernt sie Leif kennen, ähnlich versehrt wie sie selber. Keine dramatische Handlung, es geht um Essen, Kochen, Einkaufen und immer wieder Schwimmen. Aber auch um Armut, Einsamkeit und Krebs. Die 29-jährige Caroline Wahl machte daraus durch ihre dichte, faktensatte, auch humorvolle Erzählweise eine fesselnde Story über ein cooles kleinbürgerliches Heldenleben, wie es junge Leute in diesen Zeiten manchmal führen.

Sie traf damit einen Nerv, denn das Buch wurde ebenso rasch zum Bestseller wie ihr thematisch verwandter Erstling „22 Bahnen“. „Eine erfreuliche Disruption im mitunter sehr berechenbaren Einerlei der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“, urteilte der Kritiker Denis Scheck.

Lesung und Gespräch, Moderation: Denis Scheck

Foto: Friederike Wetzels

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