"Es wird Nacht, Señorita!"
Wenn am Donnerstag die „Zeit“ erscheint, dann schlagen manche Leute zuallererst im Magazin die Kolumne von Harald Martenstein auf. Was hat er diesmal wieder an Verwirrungen und Verirrungen erspäht, die dringend an den Pranger der Satire gestellt gehören? Woche für Woche liest der Berliner Journalist, einer der beliebtesten Kolumnisten der Republik, all denen die Leviten, die im höheren Auftrag irgendeiner guten Sache unterwegs sind.
Politisch korrekt sind seine Randbemerkungen natürlich ganz und gar nicht, weshalb ihn gewisse Zeitgenoss:innen als hoffnungslosen Fall eines alten weißen Mannes erachten. Die FAZ hingegen attestierte ihm eine erfreuliche Unvoreingenommenheit, und die taz schrieb: „Kommentator*innen wie Martenstein gehören zu einer offenen Debattenkultur.“ Der Autor selber glaubt, „dass nicht der Staat die Bürger überwachen sollte, sondern die Bürger ihren Staat.“ Und das tut er.
Unter dem Titel „Es wird Nacht, Señorita!“ blättert Harald Martenstein in seinen gesammelten Kolumnen und befasst sich etwa mit dem Sex der Zukunft, dem "Scholzen" und "Schrödern", dem Canceln und der geschlechtergerechten Pizza. Es darf gelacht werden.
Großes Bühnen-Solo mit Lesung und munterem Geplauder
Foto:Benjamin Zibner