Wenn nicht heut, wann dann! / Bodenseefestival 2025 - Uraufführung
Theater Lindenhof
Theaterstück zum ´Aufstand des gemeinen Mannes´ – Bauernkrieg 1525
von Franz Xaver Ott
Den Bauernkrieg nennt man auch „den Aufstand des gemeinen Mannes“. In den „Zwölf Artikeln“ formulieren die süddeutschen Bauern im März 1525 das, was sie als grundlegende Rechte gegenüber den Herrschenden einfordern. Es geht ihnen um Bürgerrechte, um Mitbestimmung, um Freiheitsrechte. Sie wollen heraus aus der Leibeigenschaft, raus aus den Abhängigkeiten und der Bevormundung, die zu wirtschaftlicher Not und sozialem Elend führen. Dank dem Buchdruck verbreiten sich die Artikel in kürzester Zeit im ganzen Land. Der Bauernkrieg ist auch eine Medienrevolution.
Nicht nur Bauern sind die Antreiber des Aufstands, sondern auch Handwerker und die einfache Stadtbevölkerung schließen sich an. Unter der Fahne des Bundschuh ziehen sie mit Sprechgesängen und Liedern, mit Trommeln und Pfeifen gegen die Obrigkeit, gegen Adel und Klerus durchs Land. Der Bauernaufstand ist die größte Volkserhebung in der deutschen Geschichte. Doch alle Hoffnung wird zerstört. Der Aufstand wird durch die Herrschenden, speziell von ihrem Kriegsherrn Georg Truchsess von Waldburg, dem „Bauernjörg“ und seinen Landsknechten brutal niedergeschlagen.
Ein Stück über die große Schere zwischen Privilegierten und dem „gemeinen Mann“, über Recht und Unrecht, über einen Volksaufstand der in einer blutigen Niederschlagung mündete. Und über ein Vermächtnis von Zwölf Artikeln, die Mitbestimmung einfordern und als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa gelten. Ein Stück darüber, wie wir das Früher im Heute und das Heute im Früher entdecken können.
Eine Produktion des Theater Lindenhof in Koproduktion mit dem Kulturbüro Friedrichshafen und der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur e. V.
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illustriert von Georg Mühlberg