Bruckner: Messe in f-Moll / Te Deum - VOX RHENI Kultur im Herzen Europas
Zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges
präsentieren die Singakademie Ortenau und das Collegium Vocale Strasbourg-Ortenau zwei eindrucksvolle Chorwerke:
Anton Bruckner -
Messe in f-Moll / Te Deum
for Solostimmen, Chor und Orchester
Martina Rüping - Sopran
Hanna Roos - Alt
Jean-Noel Briend - Tenor
Clemens Morgenthaler - Bass
Ensemble Koinonia Wien
Collegium Vocale Strasbourg-Ortenau
Singakademie Ortenau
Musiciens sans frontieres Alsace-Ortenau
Olaf Fütterer - Dirigent
Bruckners große f-Moll-Messe ist eines der bedeutendsten Werke des Komponisten - und der Chormusik des 19. Jahrhunderts überhaupt. In einzigartiger Weise gelingt es dem Komponisten hier, die Glaubensinhalte musikalisch zu durchdringen. Dabei wagt er sich in extreme Ausdrucksbereiche vor, was im Zuge der für November 1868 geplanten Uraufführung zu Verwerfungen mit den Musikern führte. In der Folgezeit setzte sich das Werk jedoch mehr und mehr durch und ist bis heute eine sehr reizvolle Herausforderung für leistungsstarke Chöre. Die f-moll-Messe stellt aber auch einen Wendepunkt im Leben des damals 44jährigen Bruckner dar: Als Krönung seiner langen Lehrjahre kündigt sie die Reihe von Meisterwerken an, die er während seiner Wiener Jahre komponieren sollte. Das Werk verdeutlicht den Übergang zwischen einem gewissen religiösen Akademismus und dem Wagnerschen Erbe, spiegelt aber auch eine zutiefst zerbrochene Persönlichkeit wider.
Sein Te Deum hatte Anton Bruckner im Mai 1881 geschaffen, während er seine sechste Symphonie fertigstellte. Anschließend machte er sich an die siebte Symphonie. Nach deren Vollendung nahm er sich Ende September das Te Deum wieder vor und stellte es im März 1884 fertig. Hans Richter leitete die Uraufführung am 10. Januar 1886 durch den Wiener Singverein im Musikvereinssaal. Gustav Mahler war von dem Werk angetan; in seinem Exemplar der Partitur ersetzte er den Untertitel „für Chor, Solostimmen, Orchester und Orgel“ durch „für Engelszungen, Gottselige, gequälte Herzen und feuergeläuterte Seelen“.
Bruckner bezeichnete das Te Deum als „Stolz seines Lebens“: „Wenn mich der liebe Gott einst zu sich ruft und fragt: ‚Wo hast du die Talente, die ich dir gegeben habe?‘, dann halte ich ihm die Notenrolle mit meinem Te Deum hin, und er wird mir ein gnädiger Richter sein.“
Das Werk ist eines der bedeutendsten großen Chorwerke seiner Zeit und gilt als ein Höhepunkt des künstlerischen Schaffens des Komponisten. Es war das letzte seiner Werke, das Bruckner in einem Konzert vom 12. Januar 1896 hörte. Da er den Finalsatz seiner neunten Symphonie nicht mehr fertigstellen konnte, verfügt er, das Te Deum als Ersatz dafür zu spielen.
Anton Bruckner
Einlass: 18.00