Würzburger Klaviertrio
Seit über zwanzig Jahren haben die Schwestern Karla-Maria Cording, Katharina Cording und der Cellist Peer-Christoph Pulc das Klaviertrio Würzburg zu einem phosphoreszierenden Klangkörper geschliffen, welcher auf drei tragenden Säulen fußt: Einigkeit, Beweglichkeit, Hingabe. Das Naturell der Rebe, mit den Jahren ein tiefes und weitreichend verästeltes Wurzelwerk zu bilden, haben die drei Instrumentalisten aus der Stadt mit der jahrhundertealten Weinbautradition im Blut und bei ihren Proben buchstäblich vor Augen, denn alle drei leben, lehren und wirken in Würzburg. Seit über 21 Jahren musizieren die drei Ausnahmemusiker gemeinsam und treffen nicht nur anlässlich ihrer Konzerte aufeinander, sondern verfeinern und vertiefen das gemeinsame Spiel rund 200 Tage im Jahr.
Das Klaviertrio op. 17 war schon zu Clara Schumans Lebzeiten ihr bekanntestes Werk. Doch als ihr Mann Robert später seinerseits begann Trios zu schreiben, empfand Clara ihr eigenes Werk als „gar weibisch sentimental“. Und Joseph Joachim gestand der Komponistin 1860: „Ich entsinne mich eines Fugato im letzten Satz – und dass Mendelssohn einmal großen Spaß darüber hatte, daß ich’s nicht glauben wollte, eine Frau könne so etwas komponieren, so „ernst und tüchtig.“ Das Fugato in der Durchführung des Finales ist nicht der einzige Beweis für die “ernste und tüchtige” Kompositionsart des Werkes, die sich freilich mehr am Stil Mendelssohns als an dem Roberts orientiert.
Der große Tragiker unter den böhmischen Komponisten des 19. Jahrhunderts war Bedřich Smetana. Als noch trauernder Vater trug er im Herbst 1855 auch seine Tochter Bedriska zu Grabe. Das Klaviertrio, das er ihr zu Ehren geschrieben hat, trägt die bewegende Widmung: „Zu Erinnerung an unser erstes Kind Bedriska, welches uns durch sein außerordentliches Musiktalent entzückt hat, jedoch uns durch den unerbittlichen Tod im Alter von viereinhalb Jahren entrissen wurde.“ Die Musik des Trios ist die Umsetzung dieser Zeilen. Franz Liszt, der diese erschütternden Töne 1856 in Prag hörte, war einer der wenigen, die die Bedeutung dieses Werkes begriffen.
Künstler:
Katharina Cording – Violine
Peer-Christoph Pulc – Cello
Karla-Maria Cording – Klavier
Einlass: 19:00Uhr