ZUSAMMENSEIN
Mittwoch, 30.10.2024 um 20:00 Uhr
ZUSAMMENSEIN
Mittwoch, 30.10.2024
um 20:00 Uhr
Lesung und Gespräch mit Hadija Haruna-Oelker
Zum jetzigen Zeitpunkt dieses Buch über Behinderung zu schreiben, ist für mich ein privater wie politischer Akt.
Wie gehen wir miteinander um? In der persönlichen Begegnung. Wie nehmen wir uns wahr? Was wissen wir voneinander? Das sind politische Fragen. Und sie greifen tief in unsere Persönlichkeit und in unsere Vergangenheit.
Über Behinderung zu schreiben, bedeutet über die Gesellschaft zu schreiben, in der nichtbehinderte Menschen Handlungsräume vorgeben und Barrieren setzen oder beiseite räumen. Ausgehend von ihrer Erfahrung, Mutter eines behinderten Kindes zu sein, betrachtete die Politikwissenschaftlerin und Autorin Hadija Haruna-Oelker in ihrem neuen Buch Zusammensein – ein Plädoyer für eine Gesellschaft der Gegenseitigkeit die deutsche Gesellschaft. Die mangelnde Aufarbeitung der Geschichte, des deutschen Kolonialismus und des Nationalsozialismus, lässt weiterhin Muster der Herabsetzung und Ausgrenzung durch Köpfe und Diskurse wabern. Wie lässt sich – auch vor dem Hintergrund eines aggressiver werdenden politischen Klimas – ein Umgang der Weichheit, der Anerkennung und der Teilhabe schaffen? Wie werden wir zu Verbündeten? Wie kommen wir zu einem umfassenden Verständnis von Menschenrechten und dazu, zu fragen, was ein Mensch braucht? Wie gelangen wir zu einer Gesellschaft der Gegenseitigkeit, in der alle selbstbestimmt leben können?
Hadija Haruna-Oelker ist Politikwissenschaftlerin, Autorin, Redakteurin und Moderatorin. Ihr erstes Buch, Die Schönheit der Differenz, war für den Preis der Leipziger Messe nominiert. Nun stellt sie ihr neues Buch Zusammensein – ein Plädoyer für eine Gesellschaft der Gegenseitigkeit im Ballhaus Naunynstraße vor.
Die Moderation dieses Abends hat die Autorin Mareice Kaiser inne. Begleitet wird die Veranstaltung durch eine Taube Performerin für DGS (Deutsche Gebärdensprache) sowie zwei Dolmetscher*innen für (gesprochenes) Deutsch und DGS: Charmaine Callahan, Paulina Güllü, Mille Skovdal-Jepsen.
Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße gemeinnützige GmbH. Mit freundlicher Unterstützung des Künstler*innenhaus Mousonturm.
Foto: Wolfgang Stahr
Eventdaten bereitgestellt von: Reservix
Das könnte auch interessant sein
Hadija Haruna-Oelker - "Zusammensein" - Plädoyer für eine Gesellschaft der Gegenseitigkeit
2016 wird Hadija Haruna-Oelker Mutter eines behinderten Kindes. Immer wieder trifft sie auf Barrieren und trennende Systeme, die seit Jahrzehnten bekannt sind: Bürokratie, pseudoinklusive Schulen oder unhinterfragte Diskriminierungen und Abwertungen im Alltag. Warum fehlt es an umfassender Teilhabe und Teilgabe für behinderte Menschen? Und wie treten wir dem Erstarken sozialdarwinistischer Vorstellungen in unserer Gesellschaft entgegen? Aus einer Schwarzen, intersektionalen Perspektive spürt die Journalistin und Politikwissenschaftlerin nichterzählten Geschichten, verdrängten Verbrechen in der Vergangenheit und starken Stimmen der Gegenwart nach. Auf ihren heranwachsenden Sohn blickt sie in der Überzeugung, dass in Kindheiten die Kraft liegt, Trennungen zu überwinden und Ungesagtes auszusprechen. In ihrer so persönlichen wie politischen Geschichte zeigt sie, wie Inklusion konkret umgesetzt werden kann. Sie plädiert für ein umfassendes gesellschaftspolitisches Nachdenken, einen Perspektivwechsel und ein Verständnis für Menschenrechte. Und nicht zuletzt für eine Gesellschaft der Gegenseitigkeit, in der alle selbstbestimmt leben können.
Frankfurt am Main
08.10.2024
19:00 Uhr
Tickets
ab 7,00 €