Angefangen haben sie als Kiez Band aus Hamburg, ungestüm und ziemlich geradeaus, und so war denn auch ihr Weg durch die Welt der Musik, die großen Preise stauen sich im Schrank, sechs Jazz Awards in Gold und viele andere mehr, ihre Alben verkaufen sich hervorragend, sie spielen die großen Festivals und Hallen und sammeln in Dutzenden Ländern begeisterte Kritiken – und zwar nicht nur in Fachmagazinen, sondern in den meinungsführenden Blättern wie EL PAIS oder DIE ZEIT oder SPIEGEL oder LA STAMPA:
Tingvall Trio ist eine Erfolgsgeschichte, wie Popbands sie schreiben, sie schreiben diese Geschichte mit Jazz.

Den sie auf starke Melodien aufbauen, auf die Dynamik einer Rockband und einem Publikum, das den Beat aufnimmt anstatt in Ehrfurcht zu verharren. Umwerfend, die Energie, die so entsteht, die drei – Martin Tingvall (pi), Omar Rodriguez Calvo (b), Jürgen Spiegel (dr) – spielen sich selber und ihr Publikum wieder und wieder über die Wirklichkeit hinaus.

Ihr neues Album haben sie „BIRDS“ betitelt, Vögel, sagt Martin Tingvall, „sind die Musiker der Natur“. Man müsse nur einmal wieder hinhören, genau hinhören, ihre Musik aus dem Geräuschkosmos filtern, den Sound der Welt, die um uns ist, „anders wahrnehmen“. So wie die Vögel auf die Welt reagieren, die wir um sie bauen, „ich kann schon Veränderungen im Verhalten der Vögel beobachten“, sagt Tingvall, „sie reagieren auf die globale Erwärmung“.

SOS? Ja, aber es ist nicht der Sound von Alarm, den Tingvalls Trio anschlägt, sie hören der Natur zu und nicht auf das, was Beifall heischt, wie immer ist es Martin Tingvall, der komponiert, die Ideen werden dann vom Trio gemeinsam in Proben und Konzerten entwickelt,

Wunderbare Balladen entstehen wie etwa "The Day After" mit einem gestrichenen Kontrabass von Omar Rodriguez Calvo, daneben ein Werk wie "Africa", das sich in seiner Leichtigkeit sofort in die Gehörgänge emporschraubt wie ein Vogel in die Lüfte, und Werke wie "Woodpecker" oder "Hummingbird" haben allemal das, was Vogelgesang hat, man hört zu und wird ganz unaufdringlich dahin gebracht, einzustimmen, wie das so ist, wenn Musiker der Natur zusammentreffen.

"Call For Peace" schließlich, Martins Solo am Thürmer-Flügel, lenkt den Hilferuf, den er der Natur abgelauscht hat, zurück an uns selbst.

Sie haben das Elbjazz Festival in Hamburg gespielt, die Jazz Baltica von Nils Landgren, jetzt Christuskirche Bochum.

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