Tod und Schlaf sind Brüder. Schon im Schlußchoral der Kreuzstab-Kantate von J.S.Bach heißt es "Komm, o Tod, Du Schlafes Bruder". Robert Schneider greift das auf, wenn er seinen 1992 erschienenen Roman "Schlafes Bruder" nennt.
In Gemälden werden oft Tod und Schlaf als von der mütterlichen Nacht behütet dargestellt; Skulpturen und Reliefs zeigen die Nacht vielfach in allegorischer Figur etwa mit gesenkter, verloschener Fackel neben einer Figur, deren nach oben gerichtete Fackel brennt. Sie kann als Tag gedeutet werden, aber auch als Schlaf im Gegensatz zum Tod.
Das Programm "Nachtgedanken" greift beide Aspekte auf. Im ersten Teil ist ein Totentanz zu hören, Nietzsches Zeilen aus dem Zarathustra, in dem die Lust Ewigkeit will und Musik aus Wagners "Tristan und Isolde", wo die Liebe sich erst im Tod vollendet. Die 2. Sonate von Skrjabin hat er selbst als Phantasie über die Nacht gedeutet, deren 2. Satz das stürmisch bewegte Meer ausdrücken soll.
In der Romantik gibt es zahllose Texte, vor allem Gedichte zur Nacht. Zum Aspekt des Schlafes kommt dabei oft der Traum, genauer das Träumen hinzu. Beispiele dazu gibt es in Text und Musik im zweiten Teil.

(c) Koutarou Washizaki

Einlass: 16:30 Uhr

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