Als Dominik Grafs Thriller 1988 in die Kinos kam, war er nichts weniger als eine
Sensation. Einen derart coolen Genrefilm hatte es im westdeutschen Kino vielleicht
noch nie geben. Und seither hat er seine Strahlkraft nicht verloren. Die Zeit kann ihm
ebenso wenig anhaben wie den Gangsterfilmen eines Jean-Pierre Melville oder den
Noirs eines Fritz Lang. Probek, ein von Götz George gespielter Profi, hat den perfekten
Plan. Während zwei Komplizen von ihm Geiseln in einer Bank nehmen, beobachtet
und dirigiert er das Geschehen von seinem Hotelzimmer aus. Seinem Gegenspieler
Hauptkommissar Voss ist er lange immer einen Schritt voraus. Dennoch hält er längst
nicht alle Fäden in seinen Händen. Auf fast schon magische Weise wahrt Dominik Graf
die Balance zwischen Kontrolle und Ekstase. Jede Einstellung, jeder Schnitt folgt
einer grandiosen Ökonomie. Hier ist, wie in den besten B-Filmen Hollywoods, nichts
zu viel, alles fügt sich perfekt zusammen. So entwickelt »Die Katze« einen wahrhaft
rauschhaften Sog.

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