Gleich zu Beginn widerspricht eine Stimme aus dem off Kathrin und ‚Jojo‘. Die beiden
hatten eben noch beteuert, dass sie sich nicht wirklich ineinander verliebt haben.
Doch der Erzähler weiß es besser und macht das Kinopublikum zu Mit-Wissenden,
zu Komplizen in einem ganz besonderen Spiel. Von diesem Augenblick an ist alles
möglich. Regeln und Gewissheiten gibt es keine in dieser ausgelassenen Hommage an
die französische nouvelle vague. Eine schier übermächtige Sehnsucht nach Freiheit treibt
eben nicht nur den von Peter Lohmeyer verkörperten Spieler ‚Jojo‘ und seine 18-jährige
Cousine Kathrin (Anica Dobra) an. Sie durchdringt auch jede noch so kleine Szene
dieses Films, der sich ganz den Widersprüchen und dem Wahnsinn der Liebe hingibt.
Dabei geht Dominik Graf ganz auf Risiko. Ein selbstironisches Augenzwinkern scheint
jeden Moment in diesem wunderbar ungestümen Roadmovie zu begleiten. Und doch
trifft »Spieler« mitten ins Herz einer Gesellschaft, für die Freiheit eigentlich nichts
Erfolg und Geld bedeutet.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix