Zukunftsmusik?! Noch bevor erste Symptome auftreten, gibt ein genetischer Bluttest Auskunft über den gesundheitlichen Verlauf des zukünftigen Lebens: Zum Beispiel über erhöhte Herzinfarkt-Risiken, über potenzielle vererbte, chronische oder psychische Krankheiten und über die Wahrscheinlichkeit von Suchterkrankungen. Aus dem Testergebnis wird ein Ranking auf einer Skala von 1 bis 10 erstellt. Was ursprünglich als Fortschritt für die individuelle Gesundheitsvorsorge gedacht war, wirkt sich auf den sozialen Status des weiteren privaten und beruflichen Lebens aus. Der genetische Code stigmatisiert oder öffnet alle Türen für private Chancen und berufliche Perspektiven: Bildung, Karriere, Kreditwürdigkeit – nichts geht mehr ohne einen guten Ratingindex.

Die Laborantin Bea ist für die Durchführung der Tests verantwortlich. Als ihre Freundin, deren Index nur 2,2 beträgt, sie bittet, das Ergebnis zu fälschen, entdeckt Bea einen lukrativen Nebenerwerb: den Handel mit manipulierten Ratingwerten. Denn vielen Menschen ist die Zahl, die über ihre Zukunft entscheidet, viel Geld wert. Welchen Preis sie für ihren materiellen Lebensstandard bezahlen muss, merkt Bea erst, als es zu spät ist…

In der Kombination einer berührenden Liebesgeschichte mit hochbrisanten medizinisch-ethischen Forschungsthemen zeigt sich Ella Roads bemerkenswerter Theaterinstinkt. In der beunruhigenden
Zuspitzung des durch den ideenreichen Wechsel von Spielszenen und Videosequenzen raffiniert aufgebauten Bühnenstücks stellt die 1991 geborene britische Autorin bedrückend gegenwärtige Fragen
zur ethischen und moralischen Verantwortung der Medizinforschung zur Diskussion.

Foto: Bo Lahola

Einlass in das Foyer: 19 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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