Die Corona-Pandemie ist vorbei, das Virus ist geblieben. Drei Jahre Ausnahmezustand liegen hinter uns, die geprägt waren von Ungewissheit, von sinnvollen und umstrittenen Maßnahmen, von Warnungen, Mahnungen und Überspitzungen. Hendrik Streeck will diese Zeit nicht einfach verdrängen, sondern sie aufarbeiten, aus ihr lernen und die so gewonnenen Erkenntnisse nutzen – nicht zuletzt, um uns auf zukünftige Pandemien und Krisen aller Art besser vorzubereiten.
Essenziell für die richtigen Schlussfolgerungen ist laut dem Virologen eine ergebnisoffene, ehrliche, aber auch konsequente Aufarbeitung und Benennung von Fehlern und Versäumnissen. Dabei gehe es nicht darum anzuklagen, sondern um Glaubwürdigkeit. Denn nur so können wir vermeintlich unversöhnliche Positionen auf dem Pfad eines offenen, diskussionsfreudigen und gar versöhnlichen Diskurses zusammenführen.

Prof. Dr. Hendrik Streeck ist der Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Seine medizinische Laufbahn begann er an der Charité in Berlin, bevor er an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn promovierte. 2015 folgte Streeck dem Ruf nach Essen, wo er das Institut für HIV-Forschung gründete. Er war Mitglied im Corona-Expertenrat des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Bundesregierung.

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