Deutsch und Italienisch mit deutschen Übertiteln

Die Konfrontation von zwei konträren Sprachkunstwerken – Samuel Becketts perfektem Uhrwerk in „Das letzte Band” und Peter Handkes postdramatischem Echo darauf „Bis dass der Tag euch scheidet” – ist ein Dialog zwischen zwei Welten: Virtuosität, Weltverneinung und manische Kontrolle treffen auf Lebensfreude, Mut zum Irrtum und leidenschaftliche Empörung. Charakter versus Person, Schauspiel versus Performance, Perfektion versus Improvisation. Wer hat das letzte Wort?

Zwei Texte, die in allem weit voneinander entfernt sind, stehen in zeitlicher Verzögerung in Dialog miteinander: Krapps Ego bei Beckett wird zerlegt von seinem weiblichen Widerhall, der namenlosen Frau, die er selbst im Verlauf seiner obsessiven Wiederholungen heraufbeschworen hat. Welche Möglichkeiten des Perspektivwechsels öffnet uns diese Frau, die, nachdem sie Krapp im Schatten zuhörte, endlich das Wort ergreift? Ist es wirklich notwendig, dass jemand das letzte Wort hat? „Im Arabischen haben ,Herz‘ und ,Position wechseln‘ die gleiche Wurzel”, sagt sie.

Barletti/Waas sind mit ihren intensiven Theaterarbeiten zu Texten von Peter Handke international getourt; sie setzen oft vollständig auf das gesprochene und gedachte Wort, auf die Kraft der Reduktion. Auch in der Inszenierung DAS LETZTE WORT ist das Sprechen zentral. Während das Publikum im ersten Teil in einer schwarzen Kammer dicht bei der auf den Text und die Regieanweisungen reduzierten Figur des Krapp sitzt, öffnet sich im zweiten Teil die Spielfläche in die Weite des TD-Saals, in eine raumgreifende Klanginstallation zum Live-Schauspiel.

MIT Lea Barletti / Werner Waas REGIE Barletti/Waas SOUND DESIGN / LIVE-MUSIK Luca Canciello BÜHNE Ivan Bazak REGIEASSISTENT Paolo Costantini PRODUKTION Barletti/Waas / TPE Fondazione Teatro Piemonte Europa / Teatro della Tosse/Genua / Florian Metateatro/Pescara UNTERSTÜTZUNG Goethe Institut Culture Moves Europe / CSS Teatro stabile di innovazione del FVG im Rahmen des Residenzprogramms in der Villa Manin / Itz Berlin e.V. / TD Berlin

LEA BARLETTI und WERNER WAAS haben als Compagnie Induma Teatro zusammengearbeitet und waren an der Entstehung des multidisziplinären Kulturzentrums Manifatture Knos in Lecce, Italien, beteiligt, bevor sie 2012 die Compagnie Barletti/Waas gründen und sich vor allem mit den Arbeiten von Peter Handke beschäftigen. Zahlreiche gemeinsame Arbeiten und Projekte u.a. am TD Berlin Selbstbezichtigung/Handke, Rom/Berlin 2013; Kaspar/Handke, Berlin 2017. Ashes to Ashes/Barletti, Berlin 2019, Monologo della buona madre/Barletti, Rom 2020; Antigone/Sophokles, Berlin 2020. Ihr Handke-Repertoire wird durch die Inszenierung Über die Dörfer, Berlin 2021, bereichert. http://www.barlettiwaas.eu

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