Ein Hakenkreuz – eingeritzt in die Tür einer Synagoge. Das war letzten Donnerstag. 2023.

1933. Der weltberühmte jüdische Arzt Professor Mamlock bemüht sich, seine Arbeit, seine Klinik, aber auch seine Familie von allen politischen Auseinandersetzungen fernzuhalten. Aus Angst um das Erreichte, aus Blindheit gegenüber der Realität und im Vertrauen auf „das Gute“ im Menschen arbeitet Mamlock weiter unter den rassistischen Machthabern. Sein Sohn jedoch verliert das Vertrauen und geht in den kommunistischen Untergrund, seine Frau attestiert ihm dieselbeSturheit, die er bei seinen Gegner*innen ausmacht, seine Tochter beginnt ihre ganz eigene Form der Rebellion gegen ihn. Mamlock scheitert.

Die Fassung kratzt an der Gegenwart, reflektiert dabei aktuelle politische Ereignisse und entdeckt Parallelen. Übergriffe auf Synagogen, Moscheen und Flüchtlingsheime nehmen stetig zu; Angst und Abneigung gegen das Fremde wachsen, und gleichzeitig verstummt die Menge, der es voller Entsetzen die Sprache verschlägt. Was bleibt ist die Fassungslosigkeit und eine sich aufdrängende Frage: Wie schnell kann eine Gesellschaft ihre eigene Geschichte verleugnen oder vergessen?

Regie: Aron H. Matthiasson
Kostüm: Stella Wiemann
Musik: David Bircher
Mit: Gustav Peter Wöhler, Theresa Berlage, Stephan Arweiler, Jasmin Buterfas u.a.

Eine Produktion des Hamburger Sprechwerk in Zusammenarbeit mit umbreit Entertainment e.K.

© G2 Baraniak

Programmänderungen vorbehalten

Gebäudeeinlass: 19 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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