»Warum gehen wir zu Einladungen, von denen wir uns eigentlich wünschen, dass die Leute absagen?«
Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière decken, wie schon in ihrem Erstling »Der Vorname«, mit geistreichen Pointen die unter der Oberfläche brodelnden Befindlichkeiten auf. Sie sezieren in ihrer Komödie mit viel Sprachwitz und chirurgischem Feingefühl die unterschiedlichen Seiten der in Mode gekommenen Freundschaftsoptimierung.
Pierre berichtet seiner Frau Clotilde von der Methode eines Bekannten: Dieser gibt Abschiedsdinner für Freunde, die er loswerden möchte, ohne dass diese davon wissen. Die Idee, auf diese Weise alte Freundschaften zu beenden, die mehr eine Verpflichtung als ein Vergnügen geworden sind, gefällt. Sie beschließen, es zu versuchen und wählen als erstes Bea und Antoine. Deren Lieblingsessen, die Musik, der Wein – alles wird arrangiert und steht bereit für den letzten gemeinsamen Abend. Doch Antoine kommt ohne Bea und entlarvt die beiden. Erst geschockt, möchte er dennoch versuchen, die Freundschaft zu retten und schlägt vor, eine Art Therapiestunde abzuhalten. Was folgt, ist ein genialer Schlagabtausch, rasant und gnadenlos, der sich hochschaukelt, bis letztendlich eine Handvoll Erdnüsse die kathartische Läuterung vollbringt.
Theater Schloss Maßbach – Unterfränkische Landesbühne
Regie: Ingo Pfeiffer
Bühne: Wolfgang Clausnitzer | Kostüme: Daniela Zepper
Licht: Michael Mannel-Wohlfromm
mit Ludwig Hohl, Anna Katharina Fleck, Yannick Rey
Theater im Gemeindehaus
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Dauer: ca. 2 Stunden, 30 Minuten