Joseph Haydn war ein Vielschreiber mit schier unerschöpflicher Kreativität, allein in einer seiner wichtigsten musikalischen Gattungen, dem Streichquartett, brachte er es auf 68 Werke. Ganz nebenbei hat er damit das Genre in eine neue Richtung weiterentwickelt: Die Linien der vier Instrumente wirken nun frei, gesanglich und virtuos, im Zusammenspiel so unabhängig voneinander wie nur möglich. Sein »Traum« ist ein heiteres Stück in gelöster Stimmung. Freuen Sie sich besonders auf den ruhigen und zarten, meist piano erklingenden langsamen Satz!

Erwin Schulhoff spiegelte in seinen fünf kurzen Stücken für Streichquartett nicht nur seine besondere Leidenschaft für den Tanz, sondern auch seinen kosmopolitischen Hintergrund. Vertraut mit dem impressionistischen Milieu bringt er mit plötzlichen dynamischen Brüchen und Extremen in der dynamischen
Bandbreite den gesamten Umfang der klanglichen Möglichkeiten von Violine, Bratsche und Cello zum Einsatz.

Edward Elgar hatte die Sechzig überschritten, als er ein Kammermusikprojekt in die Tat umsetzte, dem eine lange Reifezeit vorausgegangen war. Häufig schon hatte er den Gedanken in seinem Kopf bewegt, sogar erste Skizzen zu Papier gebracht. Bis zur Vollendung seines Streichquartetts sollten aber fast zwei
Jahrzehnte vergehen, dann aber hörte Elgars Frau dort »eingefangenen Sonnenschein«.


Programm:

Joseph Haydn:
Streichquartett F-Dur „Der Traum" op. 50,5 Hob.III:48

Erwin Schulhoff:
Fünf Stücke für Streichquartett

Edward Elgar:
Streichquartett e-Moll op. 83

Mitwirkende:

Viktoria Quartett:
Esiona Stefani und Jiwon Kim, Violinen
Aliaksandr Senazhenski, Viola
Philipp Willerding-Bach, Violoncello


Foto Viktoria Quartett: © Bochumer Symphoniker

Einlass ca. 1 Stunde vor Konzertbeginn

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix