Sonntag, 10.11.2024
um 18:00 Uhr



„Marias Testament“ von Colm Tóibin
Ein literarischer Abend
„Sie liest diesen Text nicht, sie spielt ihn und spricht ihn fast auswendig!“

„Marias Testament“ ist ein mutiger Gegenentwurf des Neuen Testaments - ursprünglich ein Roman, der zu einem Theaterstück verarbeitet wurde. Der Autor nimmt sich die literarische Freiheit, eine Wahrheit zu erzählen, die sich auf der Rückseite der Bibel ereignet. Lange Jahre, nachdem Christus am Kreuz gestorben ist, will die Mutter Jesu von der Heiligkeit ihres Sohnes noch immer nichts wissen. Seinen Wundern gegenüber ist sie skeptisch, und den Schmerz über seinen Verlust hat sie nie überwunden. In diesem Text schildert die über 80-jährige Mutter Jesu vor ihrem Tod in einem inneren Monolog ihr Leben mit Jesus, und zwar aus heutiger Sicht: Sie erzählt ihre eigene Version von der Passion Christi – von ihrer ganz persönlichen Trauer, ihrer fehlenden Frömmigkeit und ihrem Eigensinn. Es ist die Geschichte einer Frau, die nicht verstehen will, weshalb ihr Sohn sich von ihr abwandte, und die auch nicht an den christlichen Gott glaubt.
Für diese Rolle wurde Nicole Heesters als „Schauspielerin des Jahres“ ausgezeichnet. Sie spielte an fast allen bedeutenden Bühnen und in vielen Fernsehfilmen. Die Tochter von Johannes Heesters war zudem die erste weibliche „Tatort“-Kommissarin. Die Presse spricht von einer „Theatergröße“, brillant und sprachlich auf höchstem Niveau. 2021 erhielt sie den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ für ihr Lebenswerk.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix