Mittwoch, 09.10.2024
um 20:00 Uhr




Pablo Minguet war ein spanischer Philosoph und Musikpädagoge des 18. Jahrhunderts. Seine Vision: dem Volk Zugang zu den Schönen Künsten ermöglichen. Dieser Vision sieht sich auch das Minguet Quartett verpflichtet, das sich den Denker als Namenspatron aussuchte. In seinem aktuellen Projekt steht jedoch ein weitaus bekannterer Literat im Zentrum: Franz Kafka, dessen Todestag sich 2024 zum 100. Mal jährt. Seine Erzählung „Die Verwandlung“, entstanden unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg, ist vermutlich sein bekanntestes Werk und zählt heute zum Kanon der Weltliteratur. Doch wie lässt sich ein derart stigmatisiertes und stilisiertes literarisches Werk aufbrechen und mit Musik durchsetzen? Darf man das überhaupt: Kafkas bis ins kleinste Detail ausgefeilte Wortschöpfungen mit Musik untermalen oder gar unterbrechen? Zusammen mit Sprecher Frank Arnold zeigt das Minguet Quartett auf, dass diese Symbiose durchaus funktionieren kann. Sie verwandeln „Die Verwandlung“ in ein dramaturgisch durchdachtes, neuartiges Gesamtkunstwerk.

Programm: L. v. Beethoven, III. Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, aus: Streichquartett Nr. 15 a-Moll, op. 132 / F. Mendelssohn Bartholdy, Streichquartett Nr. 6 f-Moll, op. 80 / J. Suk, Streichquartett Nr. 2, op. 31 / J. Widmann, Streichquartett Nr. 2, Choralquartett / G. Mahler, III. „Ich bin der Welt abhanden gekommen“, aus: Rückert-Lieder (Bearbeitung für Streichquartett: A. Reisinger)

Besetzung: Minguet Quartett – Ulrich Isfort (Violine); Annette Reisinger (Violine); Aida-Carmen Soanea (Viola); Matthias Diener (Violoncello); Frank Arnold (Sprecher)

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix