Donnerstag, 26.09.2024
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Jan Plewka (voc, *1970) ist Sänger und Gründungsmitglied von Selig. Marco Schmedtje (git., voc.*1972) ist Singer-Songwriter, er und Jan arbeiten seit 2004 zusammen. Ins Spiegelzelt kommen sie im Duo, mit höchst eigenen Versionen vom Besten der 80-er, die sich auf dem aktuellen Album "Between the 80th" wesentlich verdichten.

Die Frankfurter Rundschau schreibt: "Mit der typischen warmen Plewka-Stimme wird daraus ein nachdenklicher, feiner Sound von großer Intensität."
„Die Reaktion des Publikums ist gigantisch“, sagt Plewka. Nicht jeder erkenne sofort, um welchen einstigen Superhit es sich handele. „Aber wenn die ersten Zeilen kommen, geht ein Raunen durch die Menge und es wird weinend mitgesungen.“ (dpa)

Über BETWEEN THE 80´s
Von „Smalltown Boy“ bis „Billy Jean“, von „Wild Boys“ bis „The Power of Love“, von „Hello“ bis „Material Girl“, von „Africa“ bis „Ain’t Nobody“ - man braucht nur die Titel nennen, und sofort hat man die Melodie dazu im Kopf. Doch dann hört man diese neuen Versionen - und entdeckt regelrecht einen neuen Song darin, dazwischen und dahinter. „Ich wollte halt endlich auch mal ein Album machen, auf dem sich ein paar Hits befinden“, lacht Marco, doch Jan, der sonst ebenso viel lacht, bleibt an der Stelle ganz ernst: „Das sind alles Songs aus unserer ganz persönlichen Vergangenheit, mit diesen Stücken ist viel Emotionalität verbunden. Unsere jeweils persönlichen Listen an potenziellen Songs für diese Platte waren entsprechend lang.“ Und Marco ergänzt: „Natürlich muss man dann schauen, ob so ein Song auch in unserer Klangwelt funktioniert. Manche Songs lassen sich eben super herunterbrechen auf dieses minimalistische Arrangement aus einer Gitarre und zwei Stimmen, bei anderen fehlt da dann aber doch einfach zu viel.“

Bemerkenswert ist dabei, dass viele Songs bei der Transformation in die Plewka-Schmedtje-Welt nicht nur einen anderen Vibe und eine frische, hoch authentische Atmosphäre erhielten, sondern zudem einen ganz neuen Groove. „Das war eben auch ein wichtiger Teil an dem Prozess, diese Songs zu ‚unseren‘ Songs zu machen, sie nicht nur zu kopieren, sondern in der uns eigenen Weise zu interpretieren. Oder vielleicht eben auch so, wie sie dereinst ursprünglich mal geschrieben wurden, bevor sie dann von der typischen 80er-Soundästhetik mit Kitsch und Pomp aufgeladen wurden. Wenn man diese Lieder so maximal reduziert, merkt man sehr schnell, wie viel Substanz in diesen Kompositionen steckt“, so Marco.

Und dies zum Teil eben auch inhaltlich. Natürlich gebe es da die Songs, die in ihrer persönlichen Erinnerung vor allem für lange Autofahrten mit Dosenbier, für den ersten Kuss am Autoscooter oder, andererseits, den ersten Liebeskummer stehen - und generell für eine, wie Jan befindet, „sehr bunte Jugend in den 80ern, die wir noch mal neu mit goldenen Pinseln malen“. Doch andere wiederum erhielten für sie bei der Auseinandersetzung damit noch einmal eine ganz andere Form von Zeitlosigkeit. „Nimm nur ‚Forever Young‘ von Alphaville, dieses vermeintlich so kitschige Lied, dessen Inhalt sich aber mit dem Atomkrieg auseinander setzt. Ich glaube, dessen sind sich sehr viele gar nicht bewusst.“

Intensiv waren auch die Aufnahmen als solche für die beiden alten Hasen, die schon so unzählig viele Platten gemeinsam und getrennt voneinander einspielten. Das gesamte Album entstand im vergangenen Winter in der Küche von Marco Schmedtje: ein kleiner Raum, reduzierte, aber qualitativ hochwertige Aufnahmetechnik, darin die beiden Musiker, räumlich und emotional ganz nah beieinander. Ein Prozess, der diese beiden Freunde, ohnehin durch die Musik schon sehr lange auf engste Weise verbunden, nur noch weiter zusammen geschweißt hat.

Nun, da dieses so intime und persönliche Album da ist, geht es aber vom Inneren wieder hinaus in die Welt: „Wir wollen mit diesen Songs auf die Bühne“, erklärt Jan. „Und zwar genau so: zu zweit, mit einer Gitarre und unseren beiden Stimmen.“ Es wird an diesen Abenden noch so manche Song-Überraschung geben, die auf dieser Platte noch nicht zu hören ist. So, wie sie sich auch selbst immer mal wieder überrascht haben bei der Aufnahme dieser Songs: „Dass ich mal mit voller Hingabe und einer solchen Begeisterung einen Song von Toto aufnehmen würde, ist so ziemlich das letzte, was ich selber erwartet hätte“, lacht Marco. Viel gelacht wird garantiert auch bei den Live-Abenden, die nun auf dieses Album folgen werden, schon weil sie hier so manche Geschichte aus ihrer eigenen Jugend auspacken, die herrliche Bilder zu der Musik bieten. Und schon spürt man, dass diese beiden profitierten Musiker nach ihren Zyklen zu Ton Steine Scherben/Rio Reiser und Simon & Garfunkel ein neues, wunderbares Spielfeld gefunden haben, dessen musikalischer Rahmen sowie die Art, wie sie diese Songs zu ihren eigenen machen, kaum Grenzen zu kennen scheint.

Einlass: 19:00 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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