„Du bist meine Mutter“ ist ein preisgekröntes Theaterstück von Joop Admiraal zum Thema Demenz.

Der Schauspieler Achim Conrad schlüpft in die Rolle des Sohnes sowie auch in die Rolle der Mutter.
Der Sohn macht sich auf den Weg zu seiner an Demenz erkrankten 80-jährigen Mutter im Pflegeheim. Jeden Sonntag lockt er sie für ein paar Momente zurück in die normale Welt, hilft ihr beim Anziehen und versucht, über das gemeinsame Erinnern Lebensimpulse zu geben. Es beginnt eine Reise durch Kindheitsstationen, Verstrickungen und Bewältigungsversuche, die Mutter-Kind-Beziehung zu verstehen und zu verwandeln. Nähe und Distanz wechseln wie das Erinnern und das Verschwinden der gemeinsamen Geschichte. Das Besondere bei diesem Stück ist, dass der Schauspieler beide Rollen darstellt: die der Mutter und die des Sohnes. Der Sohn erkennt sich in der Mutter und umgekehrt.
Achim Conrad gelingt es, die durch den Krankheitsverlauf einschleichende Entfremdung innerhalb einer Familie aus dem Blickwinkel beider Seiten realitätsnah vorzutragen – Leben, Leiden, Hoffnung und Anteilnahme.
Das Stück, für das Joop Admiraal mit dem Prix Loui-d´Or und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, symbolisiert die Veränderung der Generationen, wenn das Gedächtnis, das Erinnern immer weiter schwindet- die Demenz die Beziehung zwischen den Menschen mehr und mehr bestimmt. „Vergessen“ durchzieht das Stück. Momente großer Nähe wechseln sich ab mit denen des Abgeschnittenseins von der gemeinsamen Geschichte. Die Mutter verliert sich, der Sohn verliert die Mutter.
„Du bist meine Mutter“ ist ein Stück, das ein Spielen ohne Distanz, aber trotzdem eine Leichtigkeit erfordert. Man sieht eine alte Frau. Komisch ist nicht ihre Unbeholfenheit, sondern die andauernde Wiederholung des Ewiggleichen. In den Erinnerungen, von denen die Sonntagsbesuche des Sohnes leben, erkennt jeder der Zuschauer Bruchstücke seiner eigenen Biographie. Der Autor Joop Admiraal stellt am Einzelfall das Allgemeine heraus: die wechselvolle Beziehung zwischen Müttern und Kindern. Man wird hin und her geworfen zwischen Komik und Melancholie: vom Sterben ist genauso leichthin die Rede wie von Pudding, der Verwandtschaft und Alltagssorgen. Nie wird peinlich, was eine Pein ist: das Vorführen eines Zerfalls.
Das Stück, das von einem Darsteller alles verlangt, denn er spielt alles. Sohn und Mutter, die Räume, vorbeigehende Spaziergänger, den Gartenzaun, Sonne, Wärme und Kälte.
Veranstalter ist der Seniorenbeirat der Stadt Dorsten in Zusammenarbeit mit der Stadtagentur Dorsten.

Foto ©A. Conrad

Einlass 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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Du bist meine Mutter - Theaterhaus Schauspiel