Freitag, 13.09.2024
um 19:00 Uhr




Miriam Böttger: Aus dem Haus
Eine Mutter, die mit verführerischer Sogwirkung schwarzsieht. Ein Vater, der mit Nebelkerzen wirft, wenn er von sich erzählen soll. Und ein vermeintliches Unglückshaus, das es endlich zu verlassen gilt. Miriam Böttgers aberwitziger, tragikomischer und abgründiger Roman für alle, die sich auch mit ihrer Familie herumschlagen. »Eigentlich ist jede Familie eine Sekte für sich, mit irgendeiner speziellen Idee oder Wahnvorstellung, um die alles kreist«, grübelt die Ich-Erzählerin in Miriam Böttgers Roman. »Oft sind dies naheliegende Dinge wie Genialität der Kinder, Akademikertum, Geld, Fitness, gesellschaftlicher Status.« Manchmal allerdings auch Abwegiges. Die fixe Idee ihrer Familie besteht in der Überzeugung, im Leben immer nur Pech zu haben, in der Annahme einer familiären Unglücksprädisposition. Und die physische Manifestation dieser Idee ist das HAUS der Familie, das auf andere hell und unschuldig wirken mag, das seine Bewohner jedoch, darin sind sie sich einig, jahrzehntelang am Leben gehindert hat. Als die Eltern beschließen, das HAUS endlich aufzugeben und in eine kleinere Wohnung zu ziehen, müsste dies eigentlich eine Erleichterung sein. Doch kaum verkauft, erscheint der Unglücksmagnet in völlig neuem Licht. Während der Tag des Umzugs näher rückt, werden die Lageberichte des Vaters, die die Tochter täglich telefonisch einholt, immer bizarrer. Und sie begreift, dass es hier um etwas ganz anderes geht als um einen Umzug.
Miriam Böttger, Journalistin (ZDF), ist begeisterte Leserin von David Foster Wallace und Thomas Bernhard. Sie schreibt, seit sie denken kann, hatte aber nie Zeit (Familie), ihren Roman bei einem Verlag unterzubringen. Das hat sich vor ein paar Monaten geändert.

Maria Hoffmann-Dartevelle: Leise Spiele
Der Vater, ein ehemaliger Weltkriegsoffizier, der den Krieg nicht vergessen und das Kommandieren nicht lassen kann


Ivica Perkovic;: Nachtfahrt nach Livno
Der Bosnier Niko setzt sich am Abend des zweiten Weihnachtstages ins Auto und tritt eine lange Autofahrt an, um seine Eltern in Bosnien zu besuchen. Während der Fahrt lässt er sein Leben Revue passieren. Er erinnert sich an seine Flucht aus Bosnien, an seine ersten Tage in Deutschland und an seine große Liebe Karin, die er in Deutschland kennengelernt hat, mit der er beschließt, ein Haus zu bauen. Seine Familie und allen voran seine Mutter können sich aber für Nikos deutsche Freundin und ihre gemeinsame Lebensplanung nicht erwärmen und strafen ihn mit Verachtung. Nach einem großen Streit bricht Niko den Kontakt zu seiner Familie gänzlich ab und kehrt Bosnien vermeintlich für immer den Rücken.

Ivica Perkovic;, geboren 1975, lebt und arbeitet als Werbetexter in Stuttgart. Der Sohn einer kroatischen Gastarbeiterfamilie schreibt am liebsten auf Deutsch, flucht jedoch bevorzugt auf Kroatisch.

Einlass ab 18:45

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix