Woyzeck steht ganz unten in der Gesellschaft. Um seine Freundin Marie und das gemeinsame Kind versorgen zu können, nimmt er jede Arbeit an. Er rasiert regelmäßig seinen Hauptmann und lässt sich im Rahmen eines äußerst fragwürdigen medizinischen Experiments vom Doktor auf Erbsen-Diät setzen. Gehetzt und gequält, scheint Woyzeck bald mehr dressiertes Tier als freier
Mensch zu sein. Marie wird von der Gesellschaft verspottet und vom Tambourmajor, dem sie sich für ein paar Ohrringe an den Hals wirft, nur als sexuelles Objekt betrachtet. Woyzeck verliert die letzte Bodenhaftung und driftet in brutale Fantasien ab. Er besorgt sich ein Messer. Das Dramenfragment aus dem Nachlass des mit 23 Jahren verstorbenen Georg Büchner, dreht sich um einen Menschen, der von der Gesellschaft ausgenutzt wird. Mit drei jungen SchauspielerInnen inszeniert Edith Ehrhardt das sprachstarke und bildkräftige Stück, zeigt gesellschaftlichen Zwänge auf und sucht nach dem was in uns "lügt, stiehlt, hurt und mordet". Woyzeck, Spielball der Gesellschaft, herumgeschubst, ausgegrenzt und chancenlos, ist ein Getriebener.
Jede(r) könnte Woyzeck sein.

Einlass: 18:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix