New York 1922. Die großen, ausufernden Partys auf dem Anwesen von Jay Gatsby sind legendär. Glanz, Schönheit und die ekstatische Sehnsucht nach Glück vereinen die Menschen bei Tanz und Champagner. Gatsby hat gelernt, alles zu sein, was die Welt von ihm zu sein verlangt, doch der Preis für seine Inszenierung ist hoch. Sein künstliches Paradies soll seine verlorene Liebe beeindrucken, aber bald wird sein Traum zum Trugbild – und Gatsby muss feststellen, dass sich die wahren Träume nicht mit Geld erfüllen lassen. DER GROSSE GATSBY gilt als Sinnbild des gescheiterten „American Dream“.
In Ströbitz wird Fitzgeralds Roman durch poetisches Material ergänzt. Die Gedichte aus der Feder des zeitgenössischen Lyrikers Ocean Voung, erweitert den Stoff um die Ebene der unaussprechlichen Sehnsüchte und unterbewussten Begierden und Ängste. Die poetische, ambivalente und artifizielle Sprache bereichert dabei Fitzgeralds pragmatische Alltagssprache, die er seinen von satter Langeweile strotzenden Figuren in den Mund legte.
Der Musiker Thorsten Drücker gestaltet zusammen mit dem singenden Schauspielensemble die musikalische Welt für die Inszenierung zwischen der Musik der 1920er-Jahre, zeitgenössischem Pop, Schlagerhits und den Evergreens der 80er und 90er.
Mit originalgetreuen Gin-Cocktails, Champagnerflüssen und Paillettenkleidern sowie schwingenden Hüften und gut geölten Stimmen stellt das Ensemble einen Abend auf die Bühne, der zart hinterfragt, was unter der Oberfläche gärt und trotzdem den Glamour und die Eleganz der 1920er Jahre nach Ströbitz holt.