Sonntag, 14.04.2024
um 17:00 Uhr

Christuskirche Bochum
Platz des europäischen Versprechens 1
44787 Bochum



ANDRE CAPLET | 1878-1925
Le miroir de Jésus. Mystères du Rosaire
für Mezzosopran, Frauenchor, Harfe und Streicher

durchsetzt mit Sätzen aus

JOHANN SEBASTIAN BACH | 1685-1750
Tilge, Höchster, meine Sünden, BWV 1083
Bearbeitung nach dem Stabat Mater von Giovanni Pergolesi


Mezzosopran: ULRIKE MALOTTA
CHORWERK RUHR (Damen)
LES ESSENCES
Dirigentin: JULIA SELINA BLANK


Das Leben Jesu, das sich in den Augen seiner Mutter spiegelt: Der französische Komponist André Caplet - enger Freund von Claude Debussy, aber anders als dieser ein tief frommer Katholik, wie es auch Henri Gheón war, dessen Sonette er hier vertont, Untertitel: Mysterien des Rosenkranzes, Mystères du Rosaire - André Caplet hat für die Mysterien des Glaubens eine Form gefunden, eine musikalisch durchaus extravagante: Die 15 kleinen, keineswegs verrätselten Sonette, die einzelne Stationen des Leben Jesu abschreiten - von der Ankündigung seiner Geburt bis zum brutalen Tod am Kreuz und seiner Auferstehung, seiner Himmelfahrt - hat er in eine Art trans-zeitlichen Klang gehüllt: Caplets impressionistische Komposition - er gilt als unmittelbarer Nachfolger von Debussy - baut auf der ars antiqua auf, jener musikalischen Epoche, die von 1230 bis 1330 angedauert hat. Mit ihr löst er sich von der Kompositionstechnik seines Freundes Debussy und findet zu seinem eigenen, betont religiös inspirierten Stil. Sein kammermusikalisches Oratorium, das - äußerst selten aufgeführt - hohe Ansprüche an die Stimmen stellt, ausschließlich Frauenstimmen - sucht eine Balance zwischen dem, was sinnlich hörbar wird und dem, was sich - durch das Hören hindurch - der Sinnlichkeit entzieht.

Die Mysterien als Kunst, die Kunst als ein Mysterium: Unter Leitung von Julia Selina Blank werden Chorwerk Ruhr und das Ensemble Les Essences innerhalb dieses musikalisch-expressiven Kammerspiels immer wieder innehalten und – als richte sich das Ohr nach innen, als kehre man zurück und bei sich selber ein – Sätze aus der Kantate „Tilge Höchster, meine Sünden“ von Johann Sebastian Bach einweben. Bachs Kantate variiert auf eine wunderbare, eine mysteriös schöne Weise eines der berühmtesten Kirchenmusikwerke seiner Zeit, des „Stabat mater“ von Giovanni Pergolesi.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix