Sonntag, 26.05.2024
um 16:00 Uhr

St. Dionysius Kirche
Kirchstraße 4
48356 Nordwalde





Die Faszination, die von „Die Kunst der Fuge“, BWV 1080, ausgeht, ist auch nach fast 300 Jahren ungebrochen. Es sei „eine stille, ernste Welt“, die sich, schrieb Albert Schweitzer in seinem Bach-Buch, in dem Werk auftue. „Öd und starr, ohne Farbe, ohne Licht, ohne Bewegung liegt sie da; sie erfreut und zerstreut nicht; und dennoch kommt man nicht von ihr los“.
Vierzehn Fugen, einfache und Gegenfugen, Doppel- und Tripel- und Spiegelfugen, und vier Kanons, die hören und erkennen lassen, was man alles aus einem einzigen Fugenthema machen kann – wenn man Johann Sebastian Bach und einer der größten Komponisten der Geschichte und, wie es 1754 im „Nekrolog“ auf ihn heißt, „der stärkste Orgel- und Clavierspieler (…), den man je gehabt hat“, ist. Dabei musste „Die Kunst der Fuge“, von der offen ist, für welches Instrument Bach sie geschrieben hat, Fragment bleiben. So vermerken die Herausgeber des Erstdrucks vor dem Notentext: „Der selige Herr Verfasser dieses Werkes wurde durch seine Augenkrankheit und den kurz darauf erfolgten Tod außer Stande gesetzet, die letzte Fuge, wo er sich bei Anbringung des dritten Satzes namentlich zu erkennen gibt, zu Ende zu bringen“.

Musiker:
Ludger Lohmann ist einer der renommiertesten Orgelvirtuosen. Durch seine künstlerische, pädagogische und wissenschaftliche Tätigkeit hat er nachhaltig Einfluss auf die Orgelkultur genommen. Konzerte führten ihn in viele Kirchen, Kathedralen und Konzertsäle der Welt. In St. Dionysius in Nordwalde hat er zum Bach-Jubiläum 2020 dessen komplettes Orgelwerk in zwölf Konzerten gespielt.

Ort:
St. Dionysius, Nordwalde
Die heute denkmalgeschützte St. Dionysiuskirche in Nordwalde wurde im 15. Jahrhundert als dreischiffige und dreijochige Hallenkirche errichtet. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Langhaus erweitert, es bekam zwei Querschiffe und der Turm eine spitze Haube. Somit sind vom alten Kirchbau nur der Chor und das ehemals (bis 1815) westlichste Gewölbefeld erhalten. In den beiden Querschiffen befinden sich heute das Pfarrheim und die Leihbücherei der Gemeinde.
Die Barockorgel, eine der wenigen in Westfalen und eines der herausragenden Instrumente des Münsterlandes, wurde im Jahr 2000 von der Fa. Bensmann fertiggestellt. Das Gehäuse stammt von Henrich Mencke, einem Orgelbauer aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgel wurde anhand der Verträge aus dem Jahr 1711 rekonstruiert (mit geringfügigen Erweiterungen).

Foto (c) palmer projekt

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