Samstag, 20.04.2024
um 19:00 Uhr

Metzen Alter Kuhstall
Lengeltalstraße 21
35110 Ellershausen (Frankenau)



Am Beispiel von Dora W., seiner Großmutter, erzählt der preisgekrönte Autor aus dem Alltagsleben der NS-Zeit in Dresden, dabei ist die packende Schilderung der berüchtigten Dresdner Bombennacht am 14. Februar 1945 ein Höhepunkt. Doch Grünbein lässt keineswegs den Eindruck aufkommen, hier werde deutsche Geschichte aus einer Opferperspektive erzählt. Dora W., die aus einem Dorf in Schlesien erst in eine Kleinstadt, dann in die Metropole Dresden kommt und sich mit Oskar, einem Schlachtergesellen, verbindet, ist eine neugierige, lebenshungrige, am Fortkommen orientierte Mitläuferin des NS-Regimes aus proletarisch-kleinbürgerlichem Milieu, wie es Millionen gab. Die Verfolgung der Juden, die Schrecken des Krieges und der Diktatur treten in der Wahrnehmung des jungen Paares zurück hinter den Reizen der Metropole. Grünbeins Roman ist eine „Sozialstudie des Nationalsozialismus in einer deutschen Stadt“, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schreibt. Außerdem, so die ZEIT, „eine subtile Gegengeschichte“ zu Uwe Tellkamps Dresden-Roman „Der Turm“.

ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG mit Sektempfang; Lesung und Gespräch, Moderation: Denis Scheck
Foto: Tineke de Lange Suhrkamp Verlag

Einlass 18.30

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix