ANNETTE MINGELS
liest aus ihrem neuen Roman »Der letzte Liebende«

Was tun, wenn die Liebe irgendwo zwischen Ostdeutschland und Amerika abhandengekommen ist? Wenn sich zeigt, dass Ehe allmählich zur Wohngemeinschaft auf zwei Etagen verkümmert? Und die stille Übereinkunft des Aneinander-Vorbeilebens mit einem Schicksalsschlag zunichtegemacht wird?

Carl Kruger ist emeritierter Professor der Princeton University. Sein Leben lang war die Chemie ein Zuhause, das ihm weder die DDR noch das Übersee-Exil bieten konnten. Ein Gefühl des Angekommenseins findet er nun lediglich in seinen zahllosen Seitensprüngen, die seine Frau Helen ebenso wie ihr fortgeschrittener Krebs langsam, aber stetig zerfressen. Ihr Tod trifft ihn schwer. Gemeinsam mit seiner Tochter und seinem Enkel begibt er sich auf eine Reise zurück zu den europäischen Wurzeln. Konfrontiert mit einer Welt im Umbruch stellt sich Carl die Frage, ob er, der »alte weiße Mann«, überhaupt angekommen ist in diesem Jahrhundert? Letzten Endes muss er sich eingestehen, dass Einsamkeit auch in Gesellschaft existiert – und, wie alle Geschwüre, unaufhaltsam wuchert.

»Der letzte Liebende« (Penguin) ist ein berührender Text über das Leben und die Liebe, die man verloren, aber nie besessen hat. Annette Mingels, promovierte Germanistin, erhielt für »Was alles war« den Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag.

Moderation: Manuela Reichart

Foto (Mingels) © Peter Rigaud

Einlass ab 18:30 Uhr / Barbetrieb durch das Literaturhauscafé

Der Vorverkauf beginnt zum 15.8.2023, 9.00 Uhr.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix