Es hat sich über die Jahre als äußerst lohnend erwiesen, dem Pianisten, Komponisten und Konzeptualisten Jason Moran auf den Fersen zu bleiben. Moran, Jahrgang 1975, zählte bereits 2008, als er mit seinem Bandwagon-Trio in der Alten Feuerwache begeisterte, zu den „36 unter 37“, denen das „Smithsonian Magazine“ Großes zutraute. Gleichermaßen ausgebildet für klassisches und Jazz-Klavier zählt Moran neben Monk Andrew Hill, Don Pullen oder Jaki Byard zu seinen Vorbildern. Umfassend gebildet reichen seine Solo-Recitals von Fats Waller bis in die Neue Musik. In Erinnerung geblieben sind Konzerte mit Charles Lloyd, in dessen Quartett er die stets prominent besetzte Pianistenrolle mit Verve übernahm, und Archie Shepp („Let My People Go“, teilweise live eingespielt in Mannheim bei Enjoy Jazz 2018). Daneben aber gilt sein Interesse der Bildenden Kunst, was immer mal wieder zu aufschlussreichen multimedialen Projekten für die Carnegie Hall oder der Biennale in Venedig führt, gerne auch in Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau, der Mezzosopranistin Alica Hall Moran. Zuletzt etwa die eindrucksvolle „Meditation on the life and legacy of James Reese Europe“, die einen längst vergessenen Akteur der Jazzgeschichte nachdrücklich in Erinnerung rief. Just erschienen: das entsprechende Album „From the Dancehall to the Battlefield“. “Historic Jazz made contemporary”, lautet die Parole.

Einlass 19:00 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix