Freitag, 08.09.2023
um 19:00 Uhr

Marstall
Schlossplatz 11
21423 Winsen (Luhe)



Programm:
Johannes Brahms - Trio in H-Dur für Klavier, Violine und Violoncello (op. 8) und Klavierquintett in f-Moll (op. 34) für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello

Maike-Marie Schmersahl (Violine), Ricarda Schmersahl (Klavier), Johannes Krebs (Cello) und Friends

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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SUMMERWINDS FESTIVAL: Quantum Clarinet Trio - Elena Veronesi, Johannes Przygodda, Bokyung Kim: Beyond Brahms
„Beyond Brahms“: das ist nach Brahms und mit ihm. Und es ist wundervolle Kammermusik, die mit dem mehrfach ausgezeichneten Quantum Klarinettentrio zu entdecken ist. „In nur 50 Jahren wird sein Glanz als der des überragendsten Komponisten aller Zeiten hell erstrahlen, während man sich meiner hauptsächlich nur wegen meines g-Moll-Violinkonzertes erinnern wird“. Damit sollte Max Bruch recht behalten. Doch weder seine noch die Arbeit von Carl Frühling und Robert Kahn geht in Epigonentum auf. Sie können neben Brahms bestehen, zumal Frühling und Kahn, die jüdischer Herkunft waren, von den Nazis vergessen gemacht wurden.

„Ich liebte die unprätentiöse Wärme, den Humor, den sanften Charme seines Stils“, schwärmt der große Cellist Steven Isserlis, als er Frühlings Klarinettentrio, das erst 2009 wieder publiziert wurde, erstmals las. Graziös der moderne Wiener Walzer und eine Art Ländler im ersten Satz, nach einem nachdenklich-expressiven Andante ein temperamentvolles, verspieltes Finale: gute-Laune-Musik mit Augenzwinkern, alles andre als trivial. Heiter entspannt, ausdrucksvoll sanglich mit virtuosen Partien die Serenade Robert Kahns, Professor am Königlichen Konservatorium in Berlin und Klavierbegleiter von Joseph Joachim, dem Stargeiger und Brahms-Freund, sowie von Richard Mühlfeld, dem Klarinettenvirtuosen. Dessen Spiel hatte Brahms 1891 so begeistert, dass er den Entschluss, nicht mehr zu komponieren aufgab und u.a. sein Klarinettentrio schrieb. Joachim wiederum hatte mit Bruch dessen g-Moll-Violinkonzert revidiert und diese Fassung erfolgreich aufgeführt. Seine Acht Stücke komponierte Bruch für seinen Sohn Max Felix, der 1910 am Anfang einer Klarinettistenkarriere stand: Man hört Brahms und Schumann durch – und verzeiht es wegen der schönen Melodien und Harmonien, der Eleganz der Form und der Leidenschaft im Ausdruck. Knapp 20 Jahre zuvor hatte Brahms mit dem Opus 114 seinen Lebensherbst komponiert. Musik geworden, verstehen seine Melancholie selbst junge Musiker:innen: diese Mischung aus sanfter Resignation und Erinnerungen an Aufschwünge und Glücke. Wissend und nobel kommt die Leidenschaft des Alters über, man spürt die Kraft, die die Seele hat, wenn das Leben sich als erfüllt zeigt und das Sehnen dennoch nicht aufhört.

Künstler:innen
Elena Veronesi (Klarinette)
Johannes Przygodda (Violoncello)
Bokyung Kim (Klavier)

BEYOND BRAHMS
Carl Frühling (1868–1937): Klarinettentrio a-Moll, op. 40
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847): Drei Stücke für Klarinette, Violoncello und Klavier
Robert Kahn (1865–1951): Serenade f-Moll, op. 73
Max Bruch (1838–1920): Sätze 1-3, aus: 8 Stücke, op. 83
Johannes Brahms (1833–1897): Klarinettentrio a-Moll, op. 114

Fotos: privat