Sonntag, 23.04.2023
um 19:30 Uhr






Nach der Übersetzung von Ludwig Tieck.
Text/SpFg: Jörg Steinberg. Regie: Jörg Steinberg. Dramaturgie: Holger Kuhla. Bühne/Kostüme. Heike Neugebauer. Regieassistenz: David Wehr.
Mit: Svea Auerbach, Peter Lüchinger, Michael Meyer, Erik Roßbander, Markus Seuß.

Quijote ist eine Legende: der Ritter von der traurigen Gestalt, der auf seinem alten Klepper gemeinsam mit seinem Knappen Sancho Pansa durch ein längst vergessenes Spanien zieht und Abenteuer um Abenteuer erlebt. Im Namen des untergehenden Ordens der Irrenden Ritter kämpft er für Gerechtigkeit, die Ehre und die wahre Liebe.
Was könnte uns heute diese über 400 Jahre alte Romanfigur noch erzählen? „Quijotesk“ nennen wir es, wenn jemand „gegen Windmühlen“ kämpft - gegen Feinde kämpft, die anscheinend übermächtig sind und vielleicht doch nur in der eigenen Vorstellungswelt existieren. 
Miguel de Cervantes schrieb seinen zeitkritischen Roman im Gefängnis, in das ihn sein bewegtes Leben verschlagen hatte: er erzählte von den Gefahren aber auch vom Glück  der Illusion, die im Widerstreit zur erbärmlichen Wirklichkeit steht. Seine Figuren stehen im Widerstreit mit der Realität stehen. Aber ist das Leben nicht auch Traum (oder Einbildung) - und umgekehrt?
Wie stehen wir in unserer auf Effizienz getrimmten Realität zu Menschen, die uns mit ihrer Fantasie irritieren? Haben sie noch einen Platz in unserer Welt, bzw. geben wir ihnen einen Platz? Wagen wir uns von unserer rationalisierten Wirklichkeit wegzuträumen – in eine imaginäre, verrückte Welt und in ein Leben, zugleich glücklich und tragisch, aber voller fantastischer Abenteuer?
Cervantes Roman ist ein Votum für die Fantasie, für die Kunst des Lebens jenseits karger Realitäten.


Eventdaten bereitgestellt von: Kulturkurier

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No es país para negras

Die spanische Black Diaspora: Afro-spanische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Theateraufführung mit anschließender Diskussion mit dem Publikum. Eintritt frei.
 
Darstellerin: Silvia Albert Sopale. Regie: Carolina Torres Topaga. Text: Silvia Albert Sopale in Zusammenarbeit mit Carolina Torres Topaga und Laura Freijo Justo. Choreographie: Chechu García. Bühnenbild: Carolina Torres Topaga. Kostüme: Eugenia Gusmerini. Ton: Silvia M. Aranda. Licht: Alberto Barberá. Fotografie: Toni Payan, Joan Linuxbcn, Josep Tobella
 
Das Stück erzählt das Leben einer schwarzen Frau in Spanien. Diese Frau ist Silvia Albert Sopale selbst, geboren 1976 in San Sebastián, als schwarzes Kind einer schwarzen Familie in einem weißen Land. Gemeinsam mit ihr reisen die Zuschauer:innen durch vierzig Jahre und durchleben jene beliebten Lieder und Fernsehwerbungen, die die Vorstellungswelt dieser Generation geprägt haben. Sie werden dabei sein, wenn sie als Jugendliche beginnt, sich bestimmte Fragen zu stellen, und wenn sie ihre Identität herausbildet. Außerdem reisen sie mit ihr nach Afrika, wo sie entdecken wird, dass sie, gleichwohl sie in ihr Herkunftsland zurückkehrt, auch da nicht „zu Hause“ ist.
Indem sie unterschiedliche Figuren verkörpert und mit ihrer Körpersprache spielt, zeigt Silvia voller Humor und Ironie unterschiedliche Perspektiven auf Rassismus, die Sexualität schwarzer Frauen und Identität auf. Sie bedient sich ihrer Erinnerungen und derer einer ganzen Gemeinschaft, um Teile einer Geschichte zu erzählen, die bislang nicht erzählt wurde: die Geschichte schwarzer spanischer Frauen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Tagung »Personas afrodescendientes en la Península Ibérica ayer y hoy - proyecciones y posicionamientos en la literatura, el arte y los medios« an der Universität Bremen statt (29.-31.03.2023), die mehrere kulturelle Programmpunkte umfasst.
 
„No es país para negras“ [dt.: Das ist kein Land für schwarze Frauen] ist eine dramatische Komödie, bei der uns das Lachen im Halse stecken bleibt.

 
 
 
No es país para negras
»Personas afrodescendientes en la Península Ibérica ayer y hoy - proyecciones y posicionamientos en la literatura, el arte y los medios«
La obra narra el periplo vital de una mujer negra en España, que es la propia Silvia Albert Sopale nacida en San Sebastián en 1976, una niña negra en una familia de negroxs en un país de blancxs. Junto a ella, el espectador recorrerá cuarenta años y revivirá aquellas canciones populares y anuncios televisivos que marcaron el imaginario de una generación. La acompañará en el despertar de la adolescencia con sus interrogantes y en la formación de su identidad. También viajará con ella a África, en donde descubrirá que a pesar de ser la tierra madre ese tampoco es su lugar.

Interpretando diversos personajes y sirviéndose del lenguaje físico, Silvia muestra con humor e ironía los diferentes puntos de vista sobre el racismo, la sexualidad de la mujer negra y la identidad. Se sirve de sus recuerdos y los de toda una comunidad, para contar parte de la historia no contada hasta el momento: la historia de las mujeres negras españolas.
“No es país para negras” es una comedia dramática que congela la sonrisa.

Interpretación: Silvia Albert Sopale. Dirección: Carolina Torres Topaga. Text: Silvia Albert Sopale, con la colaboración de Carolina Torres Topaga & Laura Freijo Justo. Movimiento: Chechu García. Espacio escénico: Carolina Torres Topaga. Sonido: Silvia M. Aranda. Iluminación: Alberto Barberá. Vestuario: Eugenia Gusmerini. Fotografía:Toni Payan, Joan Linuxbcn, Josep Tobella

Bremen

30.03.2023
19:30 Uhr
Öffentliche Probe: Die Komödie der Irrungen

Zweisprachige Aufführung. Koproduktion mit dem Tiyatro BeReZe (Istanbul).
Regie: Dogu Yasar Akal. Bühne/Kostüme: Rike Schimitschek. Mit: Tim Lee, Sofie Miller, Markus Seuß, Elif Temucin, Erkan Uyanıksoy.

Antipholus von Ephesus und Antipholus von Syrakus sind Zwillinge, doch lange wussten sie nichts voneinander, denn sie wurden durch ein Unglück schon in Kindertagen getrennt. Beide haben sie – welch ein Zufall! - einen Diener namens Dromio. Auch diese beiden sind – noch mehr Zufall! – getrennte Zwillinge! Endlich macht sich Antipholus von Syrakus auf die Suche nach seinem Zwillingsbruder in Ephesus. Dort kreuzt sich sein Weg mit Dromio, dem Diener des Antipholus von Syrakus – und umgekehrt! Das Chaos ist unausweichlich: Mal will Antipholus von Ephesus bei seiner Frau Adriana essen, wird aber nicht hereingelassen, ein anderes Mal will er ihr eine Kette schenken, doch weder Geschenk noch der Lohn für den Goldschmied erreichen den richtigen Adressaten. So wiederholt sich dieses Spiel in mehreren Variationen. Ein Wechselbad der Gefühle und eine Gratwanderung zwischen Absturz ins Tragische und kaum zu überbietender Situationskomik.

Die türkisch-deutsche Zweisprachigkeit und das fantasievolle Spiel der Akteure versprechen einen ungewöhnlichen Theaterabend, in dem sich physisch betontes Komödienspiel mit der Frage nach Identität und Barrieren überschreitende Verständigung die Balance hält.

Bremen

05.04.2023
19:30 Uhr
Maß für Maß

Nach der Übersetzung von Chris Alexander.
Regie: Stefan Otteni. Bühne. Heike Neugebauer. Kostüme. Rike Schimitschek. Musik: Thomas Krizsan/Maria Hinze. Musikalische Leitung: Ekkehard Lampe-Steinhage.
Mit: Simon Elias, Tim Lee, Peter Lüchinger, Michael Meyer, Sofie Miller, Petra-Janina Schultz, Kathrin Steinweg.

»Maß für Maß« zählt zu William Shakespeare Komödien, was angesichts des Konflikts auf Leben und Tod für heutige Zuschauer nicht leicht nachzuvollziehen ist. Umso spannender ist die Beschäftigung damit aus einer heutigen Perspektive.

Shakespeares fiktives Wien ist eine moralische heruntergekommen Metropole, in dem sich zwielichtiges Gesindel breit gemacht hat und der Alltag von Prostitution und Kriminalität durchdrungen ist. Anscheinend ist die allzu liberale Regierung der Präsidentin nicht ganz unschuldig daran, weshalb sie einen radikalen Schnitt wagt: sie setzt Angelo als Interims-Regenten ein, angeblich um auf Reisen zu gehen. In Wahrheit jedoch verkleidet sie sich als Nonne und mischt sich unters Volk der Stadt.
Angelo gilt als echter Hardliner und unbestechlich und rechtschaffen bis auf die Knochen. Seine erste Amtshandlung ist ein Todesurteil: Claudio, der seine Geliebte vorehelich geschwängert hat, soll wegen Unzucht hingerichtet werden. Doch Lucio, Claudios Freund, überredet dessen Schwester, Isabella, bei Angelo um seine Begnadigung zu bitten. Isabella ist Novizin und ihre Reinheit und ihre eindringlichen Bitten rufen noch nie gekannte Gefühle in Angelo wach: ist es Verliebtheit oder nur Lust? Er sieht seine Gelegenheit gekommen, endlich auch zu erfahren, was es mit der Liebe und der Lust auf sich hat und erpresst Isabella: wenn sie mit schläft, würde er ihren Bruder begnadigen.
Isabella ist empört und opfert lieber ihren Bruder als ihre selbstbestimmte Keuschheit. Als sich die Schlinge immer mehr zuzieht, bittet Isabella die Präsidentin, die inkognito unterwegs ist, um Hilfe. Und die findet einen listigen Ausweg, Angelo bei seinen eigenen Verfehlungen zu packen… Dunkelheit, Begierde, eine falsche Leiche und ein übler Schauprozess spielen darin die Hauptrollen.
Auf geniale Weise mixt William Shakespeare diesen lebensbedrohlichen Konflikt mit Situationen voll schwarzen Humors und rechtsphilosophischen und theologischen Argumentationen - ein Krimi, der die Frage stellt, was eine Regierung darf, um dem Recht Geltung zu verschaffen.

Auch in der dritten Arbeit des Ensembles mit dem Regisseur Stefan Otteni, wird nach KING CHARLES III und ANGELA I. das Verhältnis von Volk und Staat ausgelotet. Welche Regeln gibt sich eine Stadt, ein Staat? Folgen sie Einsichten und Gewohnheiten, die die Mehrheit der Bevölkerung teilt und nach denen die lebt, hängen sie von den persönlichen Qualitäten, bzw. Mängeln, der Herrschenden ab? Soll ein Volksvertreter das Volk gängeln oder geißeln um Gesetze durchzusetzen? Und wer ist „das Volk“? Der denkende Bürger? Der blinde Pöbel? Fragen, die sich nach Pandemie und Populismus, dringlich stellen. Tragische Fragen, die Shakespeare in einem komödiantisches Drama, bzw. einer dramatischen Komödie auflöst.

Bremen

06.04.2023
19:30 Uhr
Die Komödie der Irrungen

Zweisprachige Aufführung. Koproduktion mit dem Tiyatro BeReZe (Istanbul).
Regie: Dogu Yasar Akal. Bühne/Kostüme: Rike Schimitschek. Mit: Tim Lee, Sofie Miller, Markus Seuß, Elif Temucin, Erkan Uyanıksoy.

Antipholus von Ephesus und Antipholus von Syrakus sind Zwillinge, doch lange wussten sie nichts voneinander, denn sie wurden durch ein Unglück schon in Kindertagen getrennt. Beide haben sie – welch ein Zufall! - einen Diener namens Dromio. Auch diese beiden sind – noch mehr Zufall! – getrennte Zwillinge! Endlich macht sich Antipholus von Syrakus auf die Suche nach seinem Zwillingsbruder in Ephesus. Dort kreuzt sich sein Weg mit Dromio, dem Diener des Antipholus von Syrakus – und umgekehrt! Das Chaos ist unausweichlich: Mal will Antipholus von Ephesus bei seiner Frau Adriana essen, wird aber nicht hereingelassen, ein anderes Mal will er ihr eine Kette schenken, doch weder Geschenk noch der Lohn für den Goldschmied erreichen den richtigen Adressaten. So wiederholt sich dieses Spiel in mehreren Variationen. Ein Wechselbad der Gefühle und eine Gratwanderung zwischen Absturz ins Tragische und kaum zu überbietender Situationskomik.

Die türkisch-deutsche Zweisprachigkeit und das fantasievolle Spiel der Akteure versprechen einen ungewöhnlichen Theaterabend, in dem sich physisch betontes Komödienspiel mit der Frage nach Identität und Barrieren überschreitende Verständigung die Balance hält.

Bremen

14.04.2023
19:30 Uhr
Die Komödie der Irrungen

Zweisprachige Aufführung. Koproduktion mit dem Tiyatro BeReZe (Istanbul).
Regie: Dogu Yasar Akal. Bühne/Kostüme: Rike Schimitschek. Mit: Tim Lee, Sofie Miller, Markus Seuß, Elif Temucin, Erkan Uyanıksoy.

Antipholus von Ephesus und Antipholus von Syrakus sind Zwillinge, doch lange wussten sie nichts voneinander, denn sie wurden durch ein Unglück schon in Kindertagen getrennt. Beide haben sie – welch ein Zufall! - einen Diener namens Dromio. Auch diese beiden sind – noch mehr Zufall! – getrennte Zwillinge! Endlich macht sich Antipholus von Syrakus auf die Suche nach seinem Zwillingsbruder in Ephesus. Dort kreuzt sich sein Weg mit Dromio, dem Diener des Antipholus von Syrakus – und umgekehrt! Das Chaos ist unausweichlich: Mal will Antipholus von Ephesus bei seiner Frau Adriana essen, wird aber nicht hereingelassen, ein anderes Mal will er ihr eine Kette schenken, doch weder Geschenk noch der Lohn für den Goldschmied erreichen den richtigen Adressaten. So wiederholt sich dieses Spiel in mehreren Variationen. Ein Wechselbad der Gefühle und eine Gratwanderung zwischen Absturz ins Tragische und kaum zu überbietender Situationskomik.

Die türkisch-deutsche Zweisprachigkeit und das fantasievolle Spiel der Akteure versprechen einen ungewöhnlichen Theaterabend, in dem sich physisch betontes Komödienspiel mit der Frage nach Identität und Barrieren überschreitende Verständigung die Balance hält.

Bremen

15.04.2023
19:30 Uhr
Die Komödie der Irrungen

Zweisprachige Aufführung. Koproduktion mit dem Tiyatro BeReZe (Istanbul).
Regie: Dogu Yasar Akal. Bühne/Kostüme: Rike Schimitschek. Mit: Tim Lee, Sofie Miller, Markus Seuß, Elif Temucin, Erkan Uyanıksoy.

Antipholus von Ephesus und Antipholus von Syrakus sind Zwillinge, doch lange wussten sie nichts voneinander, denn sie wurden durch ein Unglück schon in Kindertagen getrennt. Beide haben sie – welch ein Zufall! - einen Diener namens Dromio. Auch diese beiden sind – noch mehr Zufall! – getrennte Zwillinge! Endlich macht sich Antipholus von Syrakus auf die Suche nach seinem Zwillingsbruder in Ephesus. Dort kreuzt sich sein Weg mit Dromio, dem Diener des Antipholus von Syrakus – und umgekehrt! Das Chaos ist unausweichlich: Mal will Antipholus von Ephesus bei seiner Frau Adriana essen, wird aber nicht hereingelassen, ein anderes Mal will er ihr eine Kette schenken, doch weder Geschenk noch der Lohn für den Goldschmied erreichen den richtigen Adressaten. So wiederholt sich dieses Spiel in mehreren Variationen. Ein Wechselbad der Gefühle und eine Gratwanderung zwischen Absturz ins Tragische und kaum zu überbietender Situationskomik.

Die türkisch-deutsche Zweisprachigkeit und das fantasievolle Spiel der Akteure versprechen einen ungewöhnlichen Theaterabend, in dem sich physisch betontes Komödienspiel mit der Frage nach Identität und Barrieren überschreitende Verständigung die Balance hält.

Bremen

16.04.2023
19:30 Uhr
Der seltsame Fall der Prudencia

Übersetzung: Patricia Benecke, Simon Elias. Regie: Patricia Benecke. Bühne/Kostüme: Rike Schimitschek. Komposition: Simon Slater. Bühnenmusik: Karin Christoph. Technik/Bar: Torsten Ehlen, Kai Henjhzs, Ronja Odebrecht.
Mit: Simon Elias, Ulrike Knospe, Tim Lee, Sofie Miller, Petra-Janina Schultz.

Am Tag vor der Wintersonnenwende, fährt die junge, etwas zugeknöpfte Literaturwissenschaftlerin Prudencia Hart in das beschauliches Grenzstädtchen Kelso zu einem Kongress über „Romantische Grenzballaden“. Auf den Schneesturm hatte ihre Wetter-App sie vorbereitet, doch dass sich in der bevorstehenden Wintersonnenwendenacht - nach einer alten Mythologie - „das Tor zur Anderswelt“ öffnet, damit rechnet sie nicht. Und so stolpert sie im völlig eingeschneiten Kelso durch einen „Riss in der Zeit“ in ein Bed & Breakfast, das der Teufel persönlich führt. In einem wilden, anarchischen Ritt, befeuert von „burning Sambucas“ mutiert sie von der akademischen Beobachterin der eitlen und zuweilen skurrilen Konferenzgesellschaft zur Heldin ihrer eigenen Ballade, in der sie sich in einer Welt wiederfindet, in der alles anders erscheint, als sie gedacht hat, und doch alles möglich scheint – sogar, dass sie selbst vielleicht gar nicht so zugeknöpft ist…
Eine lyrische, verführerische, dreiste, philosophische Komödie mit Live-Musik, die in der Tradition des schottischen Pub Theatre steht. Der Abend im Theater am Leibnizplatz präsentiert sich als Kneipe, wo die Zuschauer zwanglos nah an der Bühne sitzen, das Geschehen mitten zwischen ihnen stattfindet und eine Bar mit Getränkeverkauf im Zuschauersaal integriert ist.

»Der seltsame Fall der Prudencia Hart« wurde 2010 uraufgeführt, wurde seitdem im englischsprachigen Raum vielfach nachgespielt und erlebt die deutsche Erstaufführung in der bremer shakespeare company.

Bremen

08.04.2023
19:30 Uhr
Der seltsame Fall der Prudencia

Übersetzung: Patricia Benecke, Simon Elias. Regie: Patricia Benecke. Bühne/Kostüme: Rike Schimitschek. Komposition: Simon Slater. Bühnenmusik: Karin Christoph. Technik/Bar: Torsten Ehlen, Kai Henjhzs, Ronja Odebrecht.
Mit: Simon Elias, Ulrike Knospe, Tim Lee, Sofie Miller, Petra-Janina Schultz.

Am Tag vor der Wintersonnenwende, fährt die junge, etwas zugeknöpfte Literaturwissenschaftlerin Prudencia Hart in das beschauliches Grenzstädtchen Kelso zu einem Kongress über „Romantische Grenzballaden“. Auf den Schneesturm hatte ihre Wetter-App sie vorbereitet, doch dass sich in der bevorstehenden Wintersonnenwendenacht - nach einer alten Mythologie - „das Tor zur Anderswelt“ öffnet, damit rechnet sie nicht. Und so stolpert sie im völlig eingeschneiten Kelso durch einen „Riss in der Zeit“ in ein Bed & Breakfast, das der Teufel persönlich führt. In einem wilden, anarchischen Ritt, befeuert von „burning Sambucas“ mutiert sie von der akademischen Beobachterin der eitlen und zuweilen skurrilen Konferenzgesellschaft zur Heldin ihrer eigenen Ballade, in der sie sich in einer Welt wiederfindet, in der alles anders erscheint, als sie gedacht hat, und doch alles möglich scheint – sogar, dass sie selbst vielleicht gar nicht so zugeknöpft ist…
Eine lyrische, verführerische, dreiste, philosophische Komödie mit Live-Musik, die in der Tradition des schottischen Pub Theatre steht. Der Abend im Theater am Leibnizplatz präsentiert sich als Kneipe, wo die Zuschauer zwanglos nah an der Bühne sitzen, das Geschehen mitten zwischen ihnen stattfindet und eine Bar mit Getränkeverkauf im Zuschauersaal integriert ist.

»Der seltsame Fall der Prudencia Hart« wurde 2010 uraufgeführt, wurde seitdem im englischsprachigen Raum vielfach nachgespielt und erlebt die deutsche Erstaufführung in der bremer shakespeare company.

Bremen

22.04.2023
19:30 Uhr
Don Quijote de la Mancha

Nach der Übersetzung von Ludwig Tieck.
Text/SpFg: Jörg Steinberg. Regie: Jörg Steinberg. Dramaturgie: Holger Kuhla. Bühne/Kostüme. Heike Neugebauer. Regieassistenz: David Wehr.
Mit: Svea Auerbach, Peter Lüchinger, Michael Meyer, Erik Roßbander, Markus Seuß.

Quijote ist eine Legende: der Ritter von der traurigen Gestalt, der auf seinem alten Klepper gemeinsam mit seinem Knappen Sancho Pansa durch ein längst vergessenes Spanien zieht und Abenteuer um Abenteuer erlebt. Im Namen des untergehenden Ordens der Irrenden Ritter kämpft er für Gerechtigkeit, die Ehre und die wahre Liebe.
Was könnte uns heute diese über 400 Jahre alte Romanfigur noch erzählen? „Quijotesk“ nennen wir es, wenn jemand „gegen Windmühlen“ kämpft - gegen Feinde kämpft, die anscheinend übermächtig sind und vielleicht doch nur in der eigenen Vorstellungswelt existieren. 
Miguel de Cervantes schrieb seinen zeitkritischen Roman im Gefängnis, in das ihn sein bewegtes Leben verschlagen hatte: er erzählte von den Gefahren aber auch vom Glück  der Illusion, die im Widerstreit zur erbärmlichen Wirklichkeit steht. Seine Figuren stehen im Widerstreit mit der Realität stehen. Aber ist das Leben nicht auch Traum (oder Einbildung) - und umgekehrt?
Wie stehen wir in unserer auf Effizienz getrimmten Realität zu Menschen, die uns mit ihrer Fantasie irritieren? Haben sie noch einen Platz in unserer Welt, bzw. geben wir ihnen einen Platz? Wagen wir uns von unserer rationalisierten Wirklichkeit wegzuträumen – in eine imaginäre, verrückte Welt und in ein Leben, zugleich glücklich und tragisch, aber voller fantastischer Abenteuer?
Cervantes Roman ist ein Votum für die Fantasie, für die Kunst des Lebens jenseits karger Realitäten.

Bremen

31.03.2023
19:30 Uhr
Satzwende: Lesung und Gespräch mit Daniela Dröscher

 In der SATZWENDE liest Daniela Dröscher aus ihrem neusten Roman Lügen über meine Mutter und zum Thema #KLASSE.

Die 90-minütige Veranstaltung wird von Esther Willbrandt moderiert. Zum 1. Kalendertag desselben Monats verfasst Daniela Dröscher zum Thema #KLASSE die gleichnamige Kolumne SATZWENDE des Bremer Literaturmagazins.

Die Autorin erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, entscheidet ihr Ehemann. Lügen über meine Mutter ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?

Zur Autorin
Daniela Dröscher schreibt Prosa, Essays und Theatertexte. Studiert hat sie in Trier, London, Potsdam und Graz. Ihr Romandebüt Die Lichter des George Psalmanazar erschien 2009, es folgten der Erzählband Gloria und der Roman Pola sowie das Memoir Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft. Sie wurde u.a. mit dem Anna-Seghers-Preis und dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet. Ihr Roman Lügen über meine Mutter stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2022.

Foto: Carolin Saage

Chile: Auf dem Weg zu einer neuen Demokratie?

Das 18. Projekt der mehrfach ausgezeichneten Reihe »Aus den Akten auf die Bühne«unterscheidet sich von früheren Projekten, weil es das Publikum auch in die Gegenwart führt und über noch nicht abgeschlossene Prozesse informiert. Nur dank der intensiven transnationalen Zusammenarbeit mit Chilen:innen konnte das Projekt umgesetzt werden.
Die aktuelle Fassung der szenischen Lesung unterscheidet sich vor allem im zweiten Teil von der Premierenfassung, da sie den aktuellen Stand des Verfassungsprozesses berücksichtigt. Im Text ist die Aktualisierung durch kursive Schrift hervorgehoben.

Das an Rohstoffen so reiche Land am Ende der Welt, ist seit über 100 Jahren mit Deutschland eng verbunden. Galt in der Geschichte allerdings die Aufmerksamkeit hauptsächlich den beiderseitigen Handelsbeziehungen, rückt das Land in der jüngsten Zeit vor allem wegen der neuen Verfassung, die sich Chile geben wird, in den Fokus.
Im Jahr 2019 führten Proteste von Schüler:innen gegen eine Erhöhung der Metropreise um 30 Pesos im Oktober desselben Jahres zu einer sozialen Revolte (Estallido social). Aus der Kritik an 30 Pesos wurde schnell eine Kritik an der Politik der letzten 30 Jahre nach dem Ende der Pinochet-Diktatur. Die Revolte richtete sich gegen die massive soziale Ungleichheit und mündete in die Forderung nach einer neuen Verfassung. In der bis heute geltenden Verfassung von 1980, die noch aus der Zeit der Diktatur stammt, ist das neoliberale Wirtschaftsmodell verankert. Darin wurde der Grundstein für die Privatisierung in elementaren Lebensbereichen gelegt.

In einem Referendum im Oktober 2020 stimmte eine überwältigende Mehrheit der Wähler:innen für die Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Der direkt gewählte Verfassungskonvent war global die erste(!) verfassungsgebende Versammlung, die geschlechterparitätisch zusammengesetzt war. 17 der 155 Sitze waren für Vertreter:innen indigener Völker reserviert. In Chile herrscht Wahlpflicht und es wird von großer Bedeutung sein, welche Rolle den jungen Menschen und den Frauen für die Veränderung in Chile zukommen wird.
Die politische Rechte mobilisierte u.a. mit Fake News vor allem gegen Indigene. Ihre Kampagne zur Ablehnung der Verfassung erhielt von rechten Parteien, von Großunternehmen und dem Chef der Handelsbörse großzügige Unterstützung. Allen voran der gescheiterte rechtsradikale Präsidentschaftskandidat José Antonio Kast, Sohn eines 1945 nach Chile geflüchteten Nazis, kämpft für ein “weißes Chile” und gegen einen „plurinationalen“ Staat.

Ergebnis des Referendums vom 4. September 2022 war die Ablehnung der vom Verfassungskonvent erarbeiteten Verfassung. Wie soll eine neue Verfassung entstehen, wer soll sie schreiben? Das vom Nationalkongress verabschiedete Abkommen für Chile vom 12.12. 2022 legt fest: Eine Expert:innenkommission mit je 12 vom Senat und von der Abgeordnetenkammer gewählten Mitglieder, u.a. Hernán Larrain, Minister für Justiz und Menschenrechte unter Präsident Piñera und Freund von Paul Schäfer/Colonia Dignidad. Dieses „Abkommen der Infamie“ – so Architekt Miguel Lawner am 13.12.2022 in »Le Monde Diplomatique, edición chilena« - stößt auf harsche Kritik. Die chilenische Menschenrechtskommission richtete im Januar 2023 ein von vielen Organisationen und Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kunst unterzeichnetes Schreiben an den Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, in dem sie das Abkommen als “schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte in Chile” anprangerte.

Die Entwicklung wird global aufmerksam beobachtet, auch in Deutschland. Könnte die neue Verfassung auch die Beziehung zwischen Chile und Deutschland beeinflussen, die seit über 100 Jahren vor allem auf Abbau, Produktion und Handel mit den chilenischen Rohstoffen basiert (Salpeter, Kupfer, Lithium, grüner Wasserstoff)? Und wie positioniert sich die neue Regierung unter Präsident Gabriel Boric, einem ehemaligen Studierendenführer, zur neuen Verfassung? Wie agiert sie gegenüber internationalen Konzernen und im Konflikt mit den Mapuches im Süden Chiles?
Die szenische Lesung lässt wie immer Quellen auf der Bühne sprechen, doch anders als in früheren Lesungen ist dieses Mal das Ende offen.

Bremen

26.04.2023
19:30 Uhr
Pinocchio

Text u. Spfg: Johanna Schall und Grit van Dyk. R: Johanna Schall. B/K: Heike Neugebauer. M: Maria Hinze. Mit: Svea Auerbach, Michael Meyer, Erik Roßbander, Petra-Janina Schultz.

Es war einmal … ein König! Nein, falsch! Es war einmal ein Stück Holz.
Eigentlich soll das grobe Stück Holz ein Tischbein werden. Aber dann überlegt es sich der alte Gepetto anders: er schnitzt sich daraus eine Marionette, die ihn immer lieben soll und mit der er sich ein Zubrot verdienen will.
Doch es kommt anders, als er gedacht hat. Pinocchio, die Holzpuppe, hat eine laute Stimme, schräge Ideen, übermütigen Eigensinn, großzügiges Mitgefühl, reichlich Neugier und naive Beherztheit und rennt von einem Abenteuer ins nächste. In brenzligen Situationen lügt er auch gelegentlich, und dann wird seine Nase länger. Jedesmal, wenn er haarscharf einer Katastrophe entkommt, denkt er bei sich: Ich möchte so sehr ein braver Junge werden, um jeden Preis!“
Wie hoch ist der Preis? Was muss er aufgeben, um ein „braver“ Junge zu werden? Nicht mehr wild, zutraulich und warmherzig, sondern angepasst, artig, arbeitsam. Menschwerdung kostet.
Am Schluss schaut ein Junge namens Pinocchio auf seinen nun leblosen Holzkörper und denkt:
„Wie lustig war ich, als ich eine Marionette war und wie glücklich bin ich jetzt, wo ich ein braver kleiner Junge bin!“
Was wünschen wir uns? Welchen Preis sind wir bereit zu zahlen? Wie lang sind unsere Nasen?

Bremen

01.04.2023
19:30 Uhr
Pinocchio

Text u. Spfg: Johanna Schall und Grit van Dyk. R: Johanna Schall. B/K: Heike Neugebauer. M: Maria Hinze. Mit: Svea Auerbach, Michael Meyer, Erik Roßbander, Petra-Janina Schultz.

Es war einmal … ein König! Nein, falsch! Es war einmal ein Stück Holz.
Eigentlich soll das grobe Stück Holz ein Tischbein werden. Aber dann überlegt es sich der alte Gepetto anders: er schnitzt sich daraus eine Marionette, die ihn immer lieben soll und mit der er sich ein Zubrot verdienen will.
Doch es kommt anders, als er gedacht hat. Pinocchio, die Holzpuppe, hat eine laute Stimme, schräge Ideen, übermütigen Eigensinn, großzügiges Mitgefühl, reichlich Neugier und naive Beherztheit und rennt von einem Abenteuer ins nächste. In brenzligen Situationen lügt er auch gelegentlich, und dann wird seine Nase länger. Jedesmal, wenn er haarscharf einer Katastrophe entkommt, denkt er bei sich: Ich möchte so sehr ein braver Junge werden, um jeden Preis!“
Wie hoch ist der Preis? Was muss er aufgeben, um ein „braver“ Junge zu werden? Nicht mehr wild, zutraulich und warmherzig, sondern angepasst, artig, arbeitsam. Menschwerdung kostet.
Am Schluss schaut ein Junge namens Pinocchio auf seinen nun leblosen Holzkörper und denkt:
„Wie lustig war ich, als ich eine Marionette war und wie glücklich bin ich jetzt, wo ich ein braver kleiner Junge bin!“
Was wünschen wir uns? Welchen Preis sind wir bereit zu zahlen? Wie lang sind unsere Nasen?

Bremen

09.04.2023
19:30 Uhr
Pinocchio

Text u. Spfg: Johanna Schall und Grit van Dyk. R: Johanna Schall. B/K: Heike Neugebauer. M: Maria Hinze. Mit: Svea Auerbach, Michael Meyer, Erik Roßbander, Petra-Janina Schultz.

Es war einmal … ein König! Nein, falsch! Es war einmal ein Stück Holz.
Eigentlich soll das grobe Stück Holz ein Tischbein werden. Aber dann überlegt es sich der alte Gepetto anders: er schnitzt sich daraus eine Marionette, die ihn immer lieben soll und mit der er sich ein Zubrot verdienen will.
Doch es kommt anders, als er gedacht hat. Pinocchio, die Holzpuppe, hat eine laute Stimme, schräge Ideen, übermütigen Eigensinn, großzügiges Mitgefühl, reichlich Neugier und naive Beherztheit und rennt von einem Abenteuer ins nächste. In brenzligen Situationen lügt er auch gelegentlich, und dann wird seine Nase länger. Jedesmal, wenn er haarscharf einer Katastrophe entkommt, denkt er bei sich: Ich möchte so sehr ein braver Junge werden, um jeden Preis!“
Wie hoch ist der Preis? Was muss er aufgeben, um ein „braver“ Junge zu werden? Nicht mehr wild, zutraulich und warmherzig, sondern angepasst, artig, arbeitsam. Menschwerdung kostet.
Am Schluss schaut ein Junge namens Pinocchio auf seinen nun leblosen Holzkörper und denkt:
„Wie lustig war ich, als ich eine Marionette war und wie glücklich bin ich jetzt, wo ich ein braver kleiner Junge bin!“
Was wünschen wir uns? Welchen Preis sind wir bereit zu zahlen? Wie lang sind unsere Nasen?

Bremen

30.04.2023
19:30 Uhr