Im August 1981 machte sich Joseph Beuys mit seiner Familie auf den Weg von Düsseldorf nach Łódź/Lodz. Auf dem Dach seines Wohnmobils transportierte er in einer Holztruhe eine Schenkung von mehr als 700 Zeichnungen, Objekten, Dokumentationen und Archivmaterialien zu seinem bisherigen Schaffen, zu denen nach der Ankunft 13 Grafiken hinzukamen – seine Skizzen von der gesamten Aktion, die Beuys „Polentransport 1981“ nannte.
Das Polnische Institut Düsseldorf und das Muzeum Sztuki Łódź/ Kunstmuseum Lodz beteiligen sich am Jubiläumsprogramm „beuys 2021“ und eröffnen am 19. November 2021 in der Galerie des Instituts auf der Citadellstraße 7 in Düsseldorf eine Dokumentarausstellung „Die Ökonomie des Schenkens: JOSEPH BEUYS, POLENTRANSPORT 1981“.
Um es mit der Begrifflichkeit von Joseph Beuys zu formulieren: In den Jahren 1980-1981 schufen die Polen eine gigantische „soziale Plastik“ aus zehn Millionen Elementen – „antisozialistischen Elementen“, wie die kommunistische Propaganda sie nannte. Gemeint war die „Solidarność“, die erste unabhängige, das heißt nicht von einem totalitären Regime kontrollierte Gewerkschaft zwischen Eisenach in der DDR und Wladiwostok in der Sowjetunion.
Das Aufkommen der „Solidarność“ war für Beuys nicht nur ein klares Omen für den Zusammenbruch der kommunistischen Diktatur, sondern auch Verheißung einer neuen Wirklichkeit. In der vor allem von Arbeitern geschaffenen Bewegung sah er eine Verkörperung des dritten Wegs: die Suche nach einem Kompromiss, ein Versuch, den Kommunismus zu überwinden, der gleichwohl die sozialen Errungenschaften bewahren wollte und auf einem starken Bewusstsein für Gemeinschaft und Tradition fußte. Das Wirken der „Solidarność“ erschien Beuys als ideale Realisierung seines Konzepts der „sozialen Plastik“, deren Material für ihn das menschliche Handeln und dessen Einfluss auf Funktionsweise und Gestalt der menschlichen Gemeinschaft waren.
Warum schenkte Joseph Beuys seine Werke gerade dem polnischen Muzeum Sztuki Łódź/ Kunstmuseum Lodz?
Beuys nannte diese Aktion „Polentransport 1981“. Er knüpfte damit an die Geschichte des Kunstmuseums in Łódź an, das als weltweit zweitälteste Museum für moderne Kunst seit seiner Gründung im Jahr 1930 eine enge Verbindung zur Avantgardekunst pflegte. Zum Herzstück des Hauses entwickelte sich die Internationale Sammlung Moderner Kunst der Gruppe „a.r.“, deren erster Teil dem Museum am 15. Februar 1931 offiziell übergeben worden war. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wuchs die Sammlung auf mehr als 100 Werke von Künstlern der internationalen Avantgarde an, darunter Jean Arp, Alexander Calder, Sonia Delaunay, Max Ernst, Fernand Léger, Pablo Picasso, Kurt Schwitters, Marcel Seuphor i Piet Mondrian, Georges Vantongerloo. Alle Werke waren Schenkungen.
Heute ist Joseph Beuys’ Schenkung vom August 1981 ein wichtiger Bestandteil der Sammlungen des Muzeum Sztuki Łódź im Bereich der modernen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie passt perfekt zur Geschichte und Philosophie einer Institution, deren Wirken genau so begann, nämlich mit einer Schenkung. Diese erste Geste von 1931, die später von anderen Künstlern und Sammlern wiederholt wurde, sollte das Gesicht der Stadt verändern – durch die Kraft der Ideen, durch die Kraft der Bilder als freiem Ausdruck des Denkens.
Ausstellung anlässlich des Jubiläumsprogramms „beuys 2021“ zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys, des 40. Jahrestags der Verhängung des Kriegsrechts in Polen (13.12.1981), des 30. Jahrestags der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit (17.06.1991) und des 90. Jahrestags der Schenkung der Internationalen Sammlung Moderner Kunst an das Muzeum Sztuki Łódź durch die Gruppe "a.r." (15. 02.1931).
Die Ökonomie des Schenkens: Joseph Beuys, Polentransport 1981
Dauer der Ausstellung: 19.11.2021 - 4.02.2022
Vernissage: am Freitag, den 19.11.2021, um 19.00 Uhr
Kurator: Maciej Cholewiński, Muzeum Sztuki Łódź
Koordination: Monika Kumięga, Polnisches Institut Düsseldorf
Veranstalter: Polnisches Institut Düsseldorf und Muzeum Sztuki Łódź
Polnisches Institut Düsseldorf
Öffnungszeiten: Di - Fr 11 - 17 Uhr
Citadellstr. 7., 40213 Düsseldorf
www.instytutpolski.pl/duesseldorf
www.msl.org.pl
www.beuys2021.de
Di-Fr: 12-17 Uhr
Den Ausgangspunkt von Manda bildeten die Auftritte zweier Frauen am Bauhaus im Jahr 1928: der Tänzerin und Choreografin Manda von Kreibig, die mit Oskar Schlemmer den Stäbetanz am Bauhaus entwickelte, und der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Lu Märten (Die Künstlerin, 1919). Märten ermutigte Frauen, sich den gesellschaftlichen Hemmnissen ihres künstlerischen Tuns bewusst zu sein und selbstbestimmt zu agieren.
In Manda verwebt Isa Rosenberger ihre historische Recherche mit generellen und aktuellen Fragen nach dem Gedächtnis von Museen und ihrer Verantwortung in eben diesem Prozess der Geschichtsschreibung. Auf der historischen Bauhausbühne in Dessau gedrehte Statements von Regina Bittner, Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin und Leiterin der Akademie der Stiftung Bauhaus Dessau und Barbara Steiner, Kunsthistorikerin, Kuratorin und Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, ergänzen die Installation.
Der Titel Manda bezieht sich nicht nur auf Manda von Kreibig sondern bedeutet im Spanischen auch Vermächtnis, Legat oder Versprechen. Damit wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Vergangenem für Rosenberger immer auch ein gesellschaftlicher Auftrag ist.
Ergänzt wird Manda durch eine zweite installative Arbeit Rosenbergers: Espiral verknüpft Kurt Jooss ́ berühmtes Tanztheaterstück Der grüne Tisch (1932), entstanden im Kontext der Weimarer Republik und nach dem Börsenkrach 1929, mit der Weltfinanzkrise von 2007/2008.
In der Ausstellung löst sich die Trennung zwischen Kunstwerk und Trägersystemen auf; Architektur, Werk und Aufführung verzahnen sich. Holzstrukturen und Mobiliar sind sowohl Teil des jeweiligen Werks als auch gliederndes Element der Ausstellung.
Isa Rosenbergers künstlerisches Interesse ist historiografisch, nimmt sie doch die Geschichtsschreibung, ihre Verkürzungen, Ausblendungen und Umschreibungen selbst in den Blick. Mehr noch: Mit ihren filmisch-installativen Arbeiten begibt sie sich oft auf Spurensuche, um dem Verborgenen, Verdrängten und Vergessenen Raum und Sichtbarkeit zu geben. Dabei verbindet Rosenberger das Körperwissen ihrer weiblichen Protagonistinnen, deren persönliche, aber auch generationsprägende Erlebnisse mit gesellschaftspolitischen Ereignissen in Vergangenheit und Gegenwart.
Isa Rosenberger lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht und lehrt als Senior Lecturer an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sie hat ihre künstlerischen Arbeiten international in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt, Einzelausstellungen waren u.a. in der Camera Austria in Graz, in der Bergen Kunsthall, im Skirball Cultural Center in Los Angeles, im Edith-Russ-Haus für Medienkunst in Oldenburg und in der Secession Wien zu sehen. Im Jahr 2008 erhielt sie den Otto Mauer Preis und 2012 den Outstanding Artist Award für Video- und Medienkunst.
Manda ist als Koproduktion mit dem Kunsthaus Graz entstanden. Sie wurde in der bislang umfangreichsten Ausstellung Isa Rosenbergers mit dem Titel Schatten, Lücken, Leerstellen neben sechs älteren Arbeiten im Frühjahr 2023 gezeigt.
Isa Rosenberger. Manda.
ERÖFFNUNG 01. Juni 2023, 18 Uhr
DAUER 01. Juni 2023 – 07. Jänner 2024
ORT Werkstattflügel im Bauhausgebäude, Gropiusallee 38, 06846 Dessau-Roßlau
ÖFFNUNGSZEITEN Mo – So, 10 – 17 Uhr (März – Oktober), Di – So, 10 – 17 Uhr (November – Februar)
FÜHRUNGEN Mo – So, 11 Uhr (Deutsch / März – Okober), Di – So, 11 Uhr (Deutsch / Novemeber – Februar), Fr, 12 Uhr (Englisch)
In verblassenden Erinnerungen an eine gemeinsame Vergangenheit öffnen die zwei Protagonisten Türen zu imaginären Räumen. Dahinter entdecken sie Einblicke in die innere Zerrissenheit des Menschen. So verworren wie unser Inneres, so labyrinthisch wandelt sich die Bühne, auf der sich das klaustrophobische Kabinett in die Skyline einer City verwandeln oder als Trümmerhaufen einer Geschichte enden kann. Ob am Trapez oder tanzend am Boden sind es Menschen und Puppen, die diesen schwindelerregenden Fiebertraum durchleben. Verblüffende Parallelen entstehen zwischen den Körpern der Akteure und den scheinbar leblosen Körpern der beiden Figuren aus Stoff und Holz. Begleiten Sie die Künstler auf diesem intimen Ritt zwischen Höhenflug und Abgrund, Slapstick und Thriller!
Regie: Philipp Boë | Performer: JARNOTH, Moritz Haase | Musik: Thimo Pommerening | Choreographie: Rudolf Giglberger | Szenographie: Jakob Vonau, Daniele Drobny | Lichtdesign: Julia Lochmann, Werner Wallner | Kostümdesign: Stefanie Krimmel | Eine Koproduktion mit dem Festival IMAGINALE Internationales Theaterfestival animierter Formen
Dauer: 70 Minuten
Anna Mateur ist diese großartige, wundersame Erscheinung, die mit ihrem sagenhaften Stimmvolumen und abgrundkomischen Witz-Ernst alles in den Schatten stellt, was sich hierzulande als Groß-Kunst, Klein-Kunst, Neben- oder Zwischen-Kunst zu behaupten versucht. Anna Mateur ist: Sonder-Kunst!
Anna Mateur ist eine Anti-Diva, die durch ihre selbstironischen Züge und musikalischen Einlagen überzeugt. Die Bühnenshows dieser fulminanten Frau sind ein wunderbares „Date mit der Kreativität“. Und für den richtigen Groove umgibt sich Frau Mateur nur mit den besten Musikern. Großartige Könner an ihrer Seite: Samuel Halscheidt und Kim Efert an den Gitarren.
Anna Mateur vereint alles Musische in ihren Programmen. Preise gab es dafür zuhauf, u.a. Deutschen Kabarettpreis 2018.
"Ernsthaft können vergleichsweise viele. Derart gute Satire nur ganz wenige.", Berliner Morgenpost
Das Leben ist ein ewiges Stop and Go! Wir gehen voran, wir werden aufgehalten, wir stoßen an und gehen vorsichtig weiter. Was aber wäre, wenn jemand anderes eine Entscheidung für uns treffen müsste? In dieser Performance droht das Spiel immer wieder zu kippen, Vertrauen wird hier bis zur Belastungsgrenze ausgereizt. Verhandelt wird nicht nur die Beziehung zwischen den beiden Akteuren, sondern auch zwischen den Akteuren und dem Publikum. Aber wer übernimmt am Schluss die Verantwortung?
Konzept, Choreografie und Performance: Maja Karolina Franke & Ralph Öllinger | Musik: Christof Ressi | Mit Unterstützung von: BMKÖS, Red Sapata, Raw Matters, Klisope
Dauer: 40 Minuten
Klub Girko kommen wieder mit einem Balanceakt nach Dresden. Waren es zuletzt große Äste in der Heide, balancieren die beiden Akrobaten nun Bambusstäbe auf ihren Zehen, auf ihren Fingern, auf ihrem Kinn und auf ihrem Rücken und lassen sie immer wieder unvermittelt fallen. Doch diesmal ist alles ganz anders: Das Publikum nimmt in einer speziell entworfenen, trichterförmigen Konstruktion in ganz unterschiedlicher Höhe Platz. Da der Durchmesser des Kreises sehr klein ist, kommt es vor, dass einige der Bambusstäbe zum Publikum fallen. Impulsiv und spontan fängt es diese Stäbe. So entsteht ein einzigartiges Zusammenspiel von Publikum und Performern.
Künstlerische Leitung, Performer: Josef Stiller, Moritz Grenz | Sounddesigner: Moritz Grenz | Danke an: Bauke Lievens, Claudio Stellato | Architektur: Thomas Bohne | Produktion: Ute Classen
01.04.–04.06.2023
Eröffnung: Fr, 31.03., 19 Uhr
In ihrer Ausstellung rebellion of the slogans präsentiert Shirin Mohammad (* 1992 in Teheran, lebt und arbeitet in Berlin und Teheran) eine neue Multimediainstallation bestehend aus Sound, Skulptur und einer Publikation. Mohammads multidisziplinäre Praxis umfasst Installation, Film sowie künstlerische Recherchen in Archiven. Mit besonderem Augenmerk auf die soziopolitische Geschichte des Iran verbindet Mohammad Elemente der Dokumentation und der Fiktion, um die Überreste verlorener, ignorierter und aufgegebener Erzählungen zu untersuchen. rebellion of the slogans ist die erste Präsentation einer neuen, auf Recherchen basierenden Arbeit der Künstlerin, die sich auf die Sprache und den klanglichen Aspekt von Slogans aus verschiedenen historischen Brüchen konzentriert; von der Verfassungsrevolution (auch bekannt als Enghelāb-e Mashrūteh) in den frühen 1900er Jahren bis zur aktuellen Revolution. Für die Ausstellung im Künstlerhaus fokussiert sich Mohammad auf vier Generalstreiks und Proteste aus den Jahren 2017 bis 2022. Mohammads neue Arbeit betrachtet die Geschichte der Widerstandsbewegungen und den Einfluss kultureller und sprachlicher Ausdrucksformen auf den politischen Diskurs.
Die Ausstellung wird begleitet von einer Reihe von Gesprächen mit Wissenschaftler:innen und Kulturschaffenden aus dem Iran, die Teil von Mohammads künstlerischer Recherche waren.
Ein ausgeklügelter Plot, Situationskomik und gekonnte Dialogführung zeichnen diese Komödie aus, die 2015 für den Prix Molière nominiert wurde.
Eine Liebesbeziehung zu beenden ist niemals schön, also warum nicht jemanden dafür bezahlen, der es für einen erledigt? Genau dafür hat Eric Vence seine Agentur »Trennung frei Haus« gegründet. Als er eines Abends wieder einmal seinen Beruf ausüben und einer armen Frau sagen soll, dass ihr Geliebter beschlossen hat, sie zu verlassen, steht ihm jedoch selbst eine Überraschung ins Haus: Die ›arme Frau‹, der er seine Botschaft überbringen soll, ist Pauline, die Liebe seines Lebens. Er sagt Pauline nicht, dass er von ihrem Geliebten Hyppolite zum Schlussmachen engagiert wurde. Die Information, dass er sogar noch vor Pauline von ihrem »brandneuen Singlestatus« weiß, sieht Eric als seinen ganz persönlichen Vorteil. Allerdings rechnet er nicht im Entferntesten damit, dass Hyppolite plötzlich gar nicht mehr von Pauline getrennt werden möchte und so trifft sich bei Pauline ein ziemlich merkwürdiges Trio: die Frau, ihr Ex und ihr »zukünftiger« Ex.
Regie: Jens Eulenberger
Bühne: Anita Rask Nielsen
Kostüme: Daniela Zepper
mit Ludwig Hohl | Yannick Rey | Anna Schindlbeck
26.4. – 2.7.2023
Es gibt das Rot nicht mehr
Der Maler Michael Voges (1953-2002)
Zur Ausstellungseröffnung
am Dienstag, dem 25. April 2023, um 19 Uhr
mit den Kuratoren der Ausstellung
Dr. Jens Semrau, Kunsthistoriker, Berlin und
Kathleen Krenzlin, Leiterin der Galerie
sind Sie herzlich eingeladen.
Veranstaltungen während der Ausstellung
Donnerstag, 1. Juni, 19 Uhr
Lesung und Gespräch
Im Glasberg – Nadja Küchenmeister liest aus ihrem gleichnamigen Gedichtband, Moderation Dr. Matthias Kniep
Donnerstag 22. Juni, 19 Uhr
Lesung und Gespräch
Dr. Peter Böthig, Petra Schramm
Michael Voges und die Poesie des Untergrunds um Gerhard Wolf
Donnerstag, 29. Juni 2023, 19 Uhr
Poesie des Untergrunds – Dokumentarfilm von Matthias Aberle
Filmvorführung und Gespräch mit Matthias Aberle und Dr. Claus Löser
Donnerstag, 27. April und 25. Mai, 18–20 Uhr
Donnerstag, 22. Juni, 17-19 Uhr
Führung und Gespräch in der Ausstellung
mit Laila-Marie Busse, wissenschaftliche Volontärin der Galerie
Im Mai 2021 verstarb Walter Weiße im Alter von 98 Jahren und hinterließ ein umfangreiches Werk, das auf besondere Art an das Schloss Neuenburg geknüpft ist. 2020 und 2021 erhielt das Museum einen großen, künstlerischen Werkkomplex Walter Weißes als Schenkung mit einer Vielzahl seiner Arbeiten unterschiedlicher Techniken.
Die Ausstellung blickt anlässlich Walter Weißes 100. Geburtstags zurück auf das Schaffen eines bemerkenswerten Freyburger Künstlers, welches sich stilistisch keinen festen Kategorien zuordnen lässt. Präsentiert werden Aquarelle, Mischtechniken, Zeichnungen, Grafiken, Übermalungen und Collagen, die das vielfältige Œuvre Walter Weißes exemplarisch abbilden.
Der Tag des Jüngsten Gerichts. Erzengel Michael mit flammenden Schwert, und Hilfsengel Ludwig (ohne Schwert, aber mit Posaune) haben einen Auftrag. Auf Anweisung von ganz oben sollen sie die Bevölkerung des Dörfchens Iflingen auslöschen. Das sollte sich eigentlich in einer Viertelstunde erledigen lassen, aber - Keine Menschen. Der Platz vor dem Fernseher ist leer.
Der göttliche Plan scheint fehlerhaft, das kann doch nicht sein? Was tun, wenn die Apokalypse zu scheitern droht? Vielleicht kann die hiesige Tierwelt Auskunft über den rätselhaften Verbleib der Dorfbewohner geben. Michael und Ludwig treffen auf einen Igel, einen Mauersegler, ein Schwein. Aber die scheinen schon mit den eigenen existenziellen Problemen überlastet…
Ein tragischer Theaterabend zum Kaputtlachen und Verrücktwerden.
Wolfram Lotz, geboren 1981 in Hamburg, studierte Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft in Konstanz und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik und Prosa. 2011 gewann er mit Der grosse Marsch u.a. den Kleist-Förderpreis. Für Einige Nachrichten an das All, das ebenfalls an vielen Theatern im deutschsprachigen und europäischen Raum aufgeführt wurde, wurde er in der Kritikerumfrage von Theater heute zum „Nachwuchsautor des Jahres“ gewählt. Für sein Stück Die lächerliche Finsternis wurde er 2015 zum „Dramatiker des Jahres“ gewählt und erhielt den Nestroypreis für das Beste Stück. 2017 begann er ein „Totaltagebuch“ zu schreiben, das eine Grundlage für sein Stück Die Politiker wurde. Das Tagebuch bezeichnet Lotz als sein Hauptwerk, löschte die Datei jedoch 2019, um dann 2022 den Text Heilige Schrift I zu veröffentlichen. Das Ende von Iflingen wurde vom SWR produziert und für den deutschen Hörspielpreis nominiert.
mit: Robert Erby, Peter Papakostidis, Sarah Schuchardt, Verena Richter
Regie: Arno Friedrich; Ausstattung: Claudia Karpfinger, Katharina Schmidt; Musik: Verena Richter; Licht: Jo Hübner; Regieassistenz & Dramaturgie: Kalinca Vicente; Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Christiane Pfau; Grafik/Fotos: Arno Friedrich; Technische Einrichtung: Max Reitmayer; Abendtechnik: Marie Ayim, Paul Egenrieder
Rechte: S. Fischer Verlag GmbH
Keine Vorstellung am 25. + 26. Mai
Die Ausstellung versammelt ausgewählte Meisterwerke aus der Sammlung des Von der Heydt Museums, die teils noch nie außerhalb der Museumsmauern präsentiert worden sind. Dabei beschränkt sich die von Tony Cragg und Roland Mönig kuratierte Schau auf Darstellungen der menschlichen Figur, die zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts geschaffen wurden.
In dieser Epoche der künstlerischen Emanzipation entstanden Werke, die sich formal zunehmend vom tradierten Ideal der naturalistischen Darstellung distanzierten. Für die Skulptur eröffneten sich dadurch bisher nie dagewesene Ausdrucksmöglichkeiten. Mit welch ungeheurer Dynamik sich dieser Prozess der ästhetischen Befreiung im Laufe der Moderne vollzog, macht die Ausstellung anschaulich, indem sie Werke gegenüberstellt, die ein Ur-Motiv der Bildhauerei, nämlich den menschlichen Körper zum Gegenstand haben.
Die Künstler:innen von Circo Aereo führen ihr Publikum auf eine Reise in visuelle Traumwelten.
Das Team der innovativen Zirkuskompanie Circo Aereo hat sich bereits während der Pandemie 2020 mit dem Chamäleon zusammengetan, um gemeinsam die brandneue Koproduktion in_between zu entwickeln. in_between erkundet das Schweben zwischen Wachen und Träumen – und bringt erstmals die einzigartige Handschrift der finnischen Zirkuskompanie auf die Chamäleon Bühne. Wir freuen uns unheimlich, diese ganz besondere Premiere bei uns zu feiern.
in_between ist eine Sammlung von Bildern wie aus einer anderen Welt, von vielfältiger Musik und Akrobatik, die über das menschlich Mögliche hinauszugehen scheint. Anhand detailreicher Bühnenbilder entführt uns das Stück in eine beeindruckende, traumgleiche Landschaft. Hier werden unterschiedliche Wirklichkeiten zu einem hauchdünnen Netz gesponnen, das sich von einem Moment zum anderen auflöst und neu formt, um Isolation, Zerbrechlichkeit und vor allem unsere Sehnsucht nach menschlicher Verbundenheit zu erkunden.
Durch Verformung, Spiegelung und Doppelung sowie den Austausch von Materialien setzt Jaana Caspary (*1988) Gebrauchsgegenstände neu zusammen und verfremdet so Produkte des Konsums. Diese neuartigen Gebilde entwickeln ein Eigenleben zwischen Abbildung des Alltäglichen, Fremdheit und Komik, Fiktion und Wirklichkeit in einer fast surrealen Formenwelt. In parallel dazu gefertigten, feinen Zeichnungen wirken diese mit hell-dunkel Kontrasten detailliert herausgearbeiteten Objekte wie schwebend in einem imaginären Raum.
Jaana Caspary (*1988 in Wuppertal) studierte von 2007 bis 2014 an der Kunstakademie Düsseldorf. Als Meisterschülerin von Prof. Didier Vermeiren schloss sie ihr Studium mit dem Akademiebrief ab. Im selben Jahr erhielt sie den Kunstförderpreis "Junge Positionen NRW". 2016 folgten das "Van-Rinsum Stipendium" des VdDK, Düsseldorf, und das Stipendium der "Cité Internationale des Arts Paris". Von 2005 bis 2016 arbeitete sie als Assistentin im Atelier von Tony Cragg. Zusammen mit der Galerie Grölle Pass Projects gründete sie 2016 den Ausstellungs- und Projektraum „Raum2 INTERVENTIONS“. Seit 2018 ist sie künstlerische Leiterin des „Skulpturenprojekt Hardt“.
In der unteren Ausstellungshalle werden neue Skulpturen und Zeichnungen gezeigt. Im Wintergarten der Villa Waldfrieden sind kleinformatige Plastiken zu sehen.
Der neue Englischlehrer John Keating bringt frischen Wind in das erzkonservative Welton-Internat und stellt durch seinen unkonventionellen Unterricht die althergebrachten Werte Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung infrage, indem er mithilfe der Literatur die Schüler aufruft, selbstständig zu denken. Ein Plädoyer für die freie Entfaltung des Geistes und der Poesie.
Ein außergewöhnlicher Abend. 2 Spielerinnen und 2 Spieler bekommen vor den Augen des Publikums von Christoph den Anfang eines von ihm geschriebenen Theaterstückes in die Hand gedrückt. Ja, tatsächlich: ein geschriebener Text! Und diesen, vielleicht 10minütigen Anfang präsentieren die 4 Protagonisten in einer szenischen Lesung dem Publikum. Dann legen sie die Texte weg. Und machen das, was sie immer tun: sie improvisieren. In den Rollen, die der Autor skizziert hat. Pause. Und dann kommen 2 andere Spielerinnen und 2 andere Spieler, die den ersten Teil nicht gesehen haben. Sie beginnen mit demselben Text in der Hand. Dann improvisieren auch sie. Und es kommt ein ganz anderes Stück dabei heraus. Wie gesagt: ein außergewöhnlicher Abend...
Vorstellungsdauer ca. 2x50 Minuten zzgl einer 15minütigen Pause
"Make Love Not War!"
noch nie war dieser Satz so wichtig wie in dieser Zeit. Mike und Aydin sind sich sicher, wenn Putin mehr Liebschaft in seinem Leben gehabt hätte, hätte dieser unsinnige Krieg nie stattgefunden.
Aber wie steht es denn um die Liebe? Welche Nation ist der Liebe-Weltmeister?
Doch die Russen? Die Franzosen? Die Italiener? Die US-Amerikaner? Die Chinesen?
Oder vielleicht die Engländer, wie Mike es behauptet?
"Nein!" sagt der gebürtige Türke Aydin "Wir Türken haben die Liebe erfunden!"
Ach ja, und was ist eigentlich mit den Deutschen? Sind die wirklich nur pragmatisch in der Liebe, wie die beiden denken? Ein deutsches Liebeslied gibt uns schon mal eine Antwort:
"Wenn man so will, bist du meine... Süßwarenabteilung im Supermarkt".
(Ein Kompliment von Sportfreunde Stiller)
In ihrem neuen Programm beschäftigen sich Mike & Aydin mit der Liebe. Unser ganzes Leben lang sind wir auf der Suche danach. Manche finden sie und sind glücklich und andere werden Berufspolitiker.
Das preisgekrönte Kabarett-Duo (u.a. Melsunger Kabarettpreis) sucht die am meisten liebende Natio
Frech, vorlaut und politisch unkorrekt wie immer!